Kitzbüheler Anzeiger

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3 Geduld sowie einen lan- gen Atem beweisen die Neue Heimat Tirol und die Anrainer in Reith. Die einen versuchen zu bauen, die anderen, dies seit Jah- ren zu verhindern. Reith | Die Tafel des sozialen Wohnbauträgers Neue Hei- mat Tirol (NHT) ist schon ein wenig abgewettert. Was aber kein Wunder ist, denn seit Jahren steht das Bauvorhaben im Reither Bichlachgebiet in der Warteschleife – und es ist noch kein Ende in Sicht. Die Zufahrtsstraße neben dem Feuerwehrhaus samt Brücke ist schon lange gebaut. Auch dies sorgte bei den Anrainern schon für h etige Diskussio- nen. Gegen das Bauvorhaben der Neuen Heimat legten An- rainer in den vergangenen Jah- ren jegliche, erdenklich mög- lichen Rechtsmittel ein. „So etwas habe ich noch nicht er- lebt“, sagt NHT-GF Hannes Gschwentner. Bescheid zieht sich seit fast einem Jahr Mittlerweile sind alle Bescheide bis hinauf zum Verwaltungsge- richtshof durchjudiziert wor- den. Ausständig i st nun noch der wasserrechtliche Bescheid für die Baugrube. Die Mühlen der Behörden mahlen lang- sam. Der Bescheid zieht sich seit knapp einem Jahr dahin. „Unser Gutachten bezüglich Grundwasserströme e tc. war nicht ausreichend bzw. gibt es unterschiedliche Meinungen zwischen unserem Gutachter und dem Amtssachverständi- gen der Behörde“, informiert Gschwentner. Die Gutachtenschlacht geht somit weiter. Der NHT sind die Hände gebunden. „Wir können n ur abwarten und die Aulagen, die an uns ge- stellt werden, erfüllen.“ Einen möglichen Baustart traut sich Gschwentner nicht zu pro- gnostizieren. „Ich hofe, dass wir im Herbst beginnen kön- nen oder spätestens im F rüh- jahr – genaue Prognosen sind aber derzeit unseriös.“ „Anrainer können den Bau nur verzögern“ Warum stößt das soziale Wohn- bauvorhaben auf dem 4.500 Quadratmeter großen G rund- stück auf solche Widerstände? „Es handelt sich dabei um meh- rere Anrainer, die das Bau- vorhaben nicht möchten. Die Anrainerrechte werden aber in keinster Weise gefährdet. Die Lage für d en Wohnbau ist perfekt. Zentrumsnah und sonnig“, erklärt B ürgermeis- ter Stefan Jöchl. Ob ihnen der Baukörper nicht gefällt, sie sich in ihrer Sicht eingeschränkt fühlen oder keine neuen Nachbarn wollen? Zu den Beweggrün- den, warum die Anrainer den Rechtsweg bestreiten, möchte sich der Bürgermeister nicht konkret äußern: „Die Wid- mung des Feldes und der Bau- bescheid sind rechtens – dies wurde auch von den Gerich- ten bestätigt. E igentlich kön- nen die Anrainer den Bau nur verzögern, was s ie auch tun“. Auf die rund 40 geplanten Miet- und Kaufwohnungen hat die Gemeinde Reith das Ver- gaberecht. „Vergeben haben wir noch keine einzige Woh- nung. Die Geduld der Woh- nungswerber wird seit Jahren gehörig s trapaziert. Wir ge- ben erst ixe Zusagen für W oh- nungen, wenn es einen Bau- start gibt“, erklärt B ürgermeis- ter Jöchl. Derzeit weist die Liste der Wohnungssuchenden in der Gemeinde Reith rund 80 Per- sonen auf, veranschaulicht der Bürgermeister – doppelt so viele, wie die Neue Heimat Tirol bauen möchte. Johanna Monitzer Seit Jahren tobt eine Gerichts- und Gutachtenschlacht um ein soziales Wohnbauprojekt in Reith Ein Bauvorhaben für G eduldige Rund 40 Miet- und Kaufwohnungen, verteilt auf vier Baukörper, sollen in Reith errichtet w erden. Anrainer stemmen sich seit Jahren gegen das Bauvorhaben der Neuen Heimat Tirol. Foto: Monitzer Aktuell 21. Juni 2018 Aus meiner Sicht Große F rage nach Warum Reith | „So etwas hat er noch nie erlebt“, sagt Neue Heimat GF Hannes Gschwentner. An- rainer stemmen sich seit Jah- ren gegen den Bau von rund 40 Wohnungen im Reither Bich- lachgebiet. Sicher, soziale Wohn- bauten sind selten eine archi- tektonische Augenweide. Aber auch bei manchem Einfamili- enhaus-Kasten oder dem „Le- derhosenstil“ mit protzigem Altholz scheiden sich die Geister. Die Grundstückspreise stei- gen stetig. Nicht jeder hat die nötigen inanziellen M ittel oder familiären H intergrund, um sich ein Einfamilienhaus zu schaf- fen. Viele möchte a uch lieber in einer Wohnung leben, an- statt die „Lasten“ eine s Hau- ses zu tragen. Was treibt die Anrainer dazu, den Bau von sozialen Woh- nungen dermaßen zu blockie- ren? So ungeeignet als Wohn- gebiet kann das Feld ja nicht sein, schließlich w ohnen sie ja selbst dort. Vielleicht meldet sich ja ein Anrainer in der Re- daktion und klärt die K itzbü- heler Anzeiger Leser auf. Johanna Monitzer monitzer@kitzanzeiger.at
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