Kitzbüheler Anzeiger

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2 Aktuell Ausgabe 12 Blaulicht Betrug beim Geldwechsel St. Johann, Fieberbrunn | Am 12. März, g egen 16.30 Uhr, bezahl- ten bisher unbekannte Täter (ein Mann und eine Frau) in einem Geschät in Fieberbrunn mit ei- ner 200-Euro-Banknote, lenkten die Verkäuferin a b und stahlen unbemerkt eine 100-Euro-Note. Vermutlich dieselben Täter begingen nach demselben Mo- dus in einem Geschät in St. Jo- hann am 21. Februar ebenfalls einen Geldwechselbetrug, bei dem ebenfalls eine 100-Eu- ro-Note erbeutet wurde. Inventar beschädigt Kirchberg | Am 12. März, g egen 18 Uhr, gerieten sieben Nie- derländer im A lter von 22 bis 24 Jahren in einer Schirmbar in eine vorerst verbale Aus- einandersetzung mit anderen Gästen. I n der Folge eskalierte der Streit, wobei ein Nieder- länder d as Handy eines Kell- ners beschädigte. Z wei Män- ner der Gruppe beschädigten das Inventar der Toilette der Schirmbar. Ein unbeteiligter Gast verständigte die P olizei und wurde darauh in von den Männern mit dem Umbringen bedroht. Die Gruppe verließ noch vor dem Eintref en der Polizei den Tatort, konnte je- doch im Zuge einer sofortigen Fahndung ausgeforscht wer- den. Die Niederländer werden an die Staatsanwaltschat Inns- bruck angezeigt. Redaktion Tel. /- redaktion@kitzanzeiger.at www.kitzanzeiger.at In der Asylunterkunt im Seehof lief es nicht immer harmonisch ab Kritik an den Sozialen Diensten Freiwilligenkoordinatorin Gertraud Rief übt Kritik an den Tiroler Sozialen Diens- ten: „Hätte es uns nicht gegeben, es hätte sich niemand gekümmert.“ Kitzbühel | Zwar wurde schon länger darüber diskutiert, ob die Asylunterkunt im Seehof geschlossen werden soll, über das dei nitive Ende habe die Freiwilligeninitiative aber aus der Zeitung erfahren, sagt Ger- traud Rief. Die ehemalige Stadt- rätin war f ederführend im A uf- bau und bei der Organisation der Freiwilligeninitiative. An der Tiroler Sozialen Dienste GmbH (TSD), die vom Land Tirol für die Asylunterbringung und In- tegrationsmaßnahmen gegrün- det wurde, lässt R ief kein gutes Haar. „Hätte e s uns nicht gege- ben, hätte s ich niemand um die Asylwerber gekümmert“, sagt sie. Eine Welle der Hilfsbereitschaft Bereits im Herbst 2014 formier- ten sich unter der Federfüh- rung von Rief rund 50 Kitzbü- heler. So war man in Kitzbühel auf den Einzug der Asylwerber vorbereitet, wie wohl kaum an- derswo. Eine Welle der Hilfsbe- reitschat schwappte durch die Gamsstadt. „Wir mussten kei- nerlei Bittgänge m achen. Wir wurden angerufen, ob wir was brauchen“, erzählt Rief. Gewerbe- treibende, Lehrer, Ärzte, Vereine – Menschen aus allen erdenkli- chen Schichten engagierten sich oder spendeten. Veranstaltun- gen, Sprachkurse und Informa- tionsabende zu diversen h emen wurden organisiert. „Zusammen haben wir die Integration vor- angetrieben. Ein großes L ob gilt hier Bürgermeister K laus Wink- ler und der Stadtgemeinde, die sehr viel geleistet haben“, ver- anschaulicht Rief. Durch das Netzwerk der Ehrenamtlichen wurde vieles möglich g emacht. Angefangen vom kurzfristigen Schulbesuch, über a us Spenden- geldern bezahlte BFI-Kursen, bis hin zu 3-Euro-Arbeitsplätzen. „Kompetenzen wurden einfach verschwendet“ Das Engagement der Kitzbühe- ler stieß a ber nicht immer auf Gefallen. „Es ging uns nie um Wertschätzung, a ber hier wur- den kostenlose Kompetenzen einfach verschwendet “, berich- tet Rief. Sie kritisiert die Gleich- gültigkeit im U mgang mit den Asylwerbern sowie den sorglo- sen Umgang mit öf entlichen Mitteln: „Es wurde Geld aus- gegeben, wo keine Notwendig- keit dazu bestand.“ Angesprochen auf die Erzäh- lungen der Freiwilligeninitiative erklärt G eorg Mackner, Presse- sprecher der TSD, dass es auch für s ie nicht immer leicht war, einen diplomatischen Weg zu i nden. Er räumt diverse A nlauf- schwierigkeiten ein. „Wir wa- ren aber stets gesprächsbereit, haben uns bemüht, die F orde- rungen von Frau Rief zu erfüllen – soweit es im Kontext unseres budgetären R ahmens und Mög- lichkeitsbereich eben machbar war“, erklärt M ackner. Die TSD betreuten in Spitzenzeiten über 100 Immobilien. „Die Strukturen mussten sehr schnell wachsen, das war eine Herausforderung für a lle Beteiligten. Wir waren über d as Engagement und das aktive Netzwerk der Freiwilli- gen in Kitzbühel s ehr froh. Es gilt allen ein großer D ank“, be- tont Mackner. War das Haus baufällig? In die Kritik bringt Gertraud Rief auch die Anmietung des Seehofes. „Das Haus an sich, mit seinen geschlossenen Ein- heiten und der Lage, eignet sich ideal, aber die baulichen Män- gel wurden von der Vermieterin nie behoben. Eigentlich war es allein schon ein Skandal, dass das Haus in diesem Zustand an- gemietet wurde“, erklärt Rief. Dagegen wehren sich die TSD. „Jeder kann sich noch an die Lage erinnern, wo wir um jede Unterkunt froh waren. Zum Anmietungszeitpunkt waren alle Erfordernisse erfüllt“, be- tont Mackner. Das Verhältnis zur Vermieterin sei aber nicht im- mer einfach gewesen. „War ha- ben in den Seehof auch einiges an Geld investiert, um den Be- trieb am Laufen zu halten“, er- klärt der TSD-Pressesprecher. Es sei aber auch immer klar gewe- sen, dass wenn die Vermieterin die baulichen Mängel n icht be- hebt, irgendwann das Aus kom- men muss. Die ehemalige Stadträtin b e- zeichnet die Auslagerung der Asylunterbringung an eine eigenständig G mbH als den „Ur-Fehler“. Ob s ich die Frei- willigeninitiative trotzdem wie- der in diesem Ausmaß engagie- ren würde? „Ja, a uf jeden Fall“, sagt Rief. Bis Ende Mai werden die Asylwerber aus dem Seehof ausgezogen sein. Johanna Monitzer Gertraud Rief mit Heimleiter Edwin Veldt kurz nach dem Einzug der Asylwerber im Seehof. Die Kitzbüheler zeigten eine unglaubliche Hilfsbereitschaft. Foto: Archiv
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