Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 30. November 2017 3 Für die B ergbahn Pillersee beginnt mit der Über- nahme durch die Pletzer Gruppe eine neue Zukunft. Ein Investitionspaket von 13 Mio. Euro wurde ge- schnürt. A uch die Gemein- den und der Tourismus- verband sagen finanzielle Unterstützung zu. St. Jakob | Die Pletzer Gruppe steigt mit sofortiger Wirkung als Mehrheitseigentümer b ei der Bergbahn Pillersee GmbH ein – vermeldete die Gruppe am Donnerstagvormittag den Ausgang der Generalversamm- lung am Abend zuvor. Mit der Meldung hat das Rätselraten ein Ende, denn die heimische Unternehmensgruppe wollte ihre konkreten Übernahmeab- sichten gegenüber der Presse nie klar bestätigen. Die Pletzer Gruppe mit Sitz in Hopfgarten, die sich in den Geschätsfeldern Immobilien, Tourismus und Industrie ei- nen Namen gemacht hat, hält nun rund 90 Prozent der Berg- bahn Pillersee. Über den Kauf- preis mit den bisherigen Eigen- tümern, d er Familie Günther, wurde Stillschweigen verein- bart, erklärt die G ruppe. Pletzer will das Skigebiet ausbauen Pletzer will den Berg das ganze Jahr über attraktiver gestal- ten. Der Skibetrieb soll ge- stärkt w erden. Für 2 018 sind als erster Schritt Investitionen in den Ausbau der Beschnei- ungsanlage geplant, inklusive Erweiterung des Speichertei- ches. „Diese Investitionen sind dringend notwendig. Auch im Bereich der Gastronomie wol- len wir das Angebot ausbauen und in einem nächsten S chritt den Sommerbetrieb stärken. Insgesamt haben wir uns ge- meinsam mit den Gemeinden auf ein Investitionspaket von rund 13 Mio. Euro verständigt. Einen überwiegenden Teil wird die Pletzer Gruppe als frisches Kapital zuschießen“, e rklärt G e- schätsführer Manfred Pletzer. Wie viel zahlen die Gemeinden? Die Gemeinden St. Jakob, Hoch- ilzen und St. Ulrich, die schon jetzt jährlich e inen Finanzzu- schuss an die Bergbahn bezahlt haben, wollen den Betrieb nach dem Besitzerwechsel weiterhin unterstützen. „ Bisher haben wir jährlich 1 7.880 Euro an die Berg- bahn bezahlt, das werden wir weiterhin tun. Es steht aber auch eine Erhöhung d er Beiträge im Raum, welche erst ausverhan- delt werden muss“, erklärt Bgm. Leo Niedermoser (St. Jakob). Ins selbe Horn stoßen K onrad Walk (Hochilzen) und seine Amtskollegin Brigitte Lackner (St. Ulrich). „Vor allem über die Höhe der Beträge müssen aber noch Gespräche geführt werden“, erklärt Bürgermeis- terin Lackner. St. Ulrich zahlt derzeit 42.000 Euro pro Jahr, Hochilzen rund 16.500 Euro. Nimmt der TVB eine Abgabenerhöhung v or? Von Seiten des Tourismusver- bandes gab es mit den neuen Eigentümern n och keine kon- kreten Gespräche b ezüglich e i- nes höheren F inanzierungszu- schusses. Im Raum steht aber eine Abgabenerhöhung f ür die betrefenden Ortschaten. „Wir werden einen Beitrag dazu bei- steuern, müssen a ber auch auf unser Budget schauen, denn auf den TVB kommen immer mehr Aufgaben zu“, erklärt G eschäts- führer A rmin Kuen. Für e ine Abgabenerhö- hung braucht es die Zustim- mung der Mitglieder in einer Vollversammlung. Pletzer will auch ein Hotel errichten Neben der neuen Beteiligung im Pillerseetal ist die Pletzer Gruppe seit 1997 auch Mehr- heitseigentümer der Bergbahn Hohe Salve. Zusätzlich b eglei- tet das Unternehmen die Erwei- terung des größten Skigebiets Deutschlands im bayerischen Sudelfeld mit neuen Lit- und Hotelprojekten. „Auch in St. Ul- rich ist mittelfristig die Errich- tung eines Hotels geplant. Das ist Teil unseres Zukuntskon- zepts“, betont Manfred Pletzer. Johanna Monitzer Die Pletzer Gruppe ist seit Mittwochabend Mehrheitseigentümer d er Bergbahn Pillersee Pletzer übernimmt die B ergbahn Außerdem Finanzpolizist und Prokurist St. Ulrich | Für V erwunderung sorgt, dass der Leiter der Finanz- polizei für Tirol und Vorarlberg, homas Wörgötter, nach Über- nahme der Pletzer Gruppe die Prokura bei der Bergbahn Pil- lersee GmbH übernimmt. Wörgötter, der aus St. Ulrich stammt, trat schon im Vorfeld als „Schnittstelle“ (w ie er sich selbst bezeichnete) zwischen der bisherigen Eigentümerfami- lie Günther und d er Unterneh- mensgruppe Pletzer auf. Vor der oiziellen Übernahme präsen- tierte er bei der Gemeindever- sammlung in St. Jakob die Inves- titionsvorhaben der Gruppe (der Kitzbüheler Anzeiger berichtete). Wörgötter bezeichnet seine nunmehrige oizielle Arbeit für die Pletzer Gruppe als Einzel- prokurist gegenüber dem Kitz- büheler Anzeiger als Nebentä- tigkeit: „Nein, ich werde nicht in die Privatwirtschat wech- seln und verbleibe in der Lei- tung der Finanzpolizei.“ Für weitere Auskünte verweist er an die zuständige P ressestelle des Finanzministeriums. Wie lässt sich das vereinbaren? Leitender Steuerfahnder und Prokurist, der lt. Verzeichnis der Wirtschatskammer ein Unternehmensberatungsge- werbe angemeldet hat – wie lässt s ich das moralisch und zeitlich vereinbaren? Johannes Pasquali, Sprecher des Finanz- ministeriums, teilt auf Anfrage des Kitzbüheler A nzeigers mit: „Wir haben diese Angelegen- heit geprüt und e s liegt keine Unvereinbarkeit vor. Bitte um Verständnis, d ass wir darüber hinaus private Angelegenheiten unserer Mitarbeiter grundsätz- lich nicht öfentlich kommen- tieren.“ Auch Wörgötter selbst will zu seinen privatwirtschat- lichen Tätigkeiten keine weite- ren Auskünte g eben. jomo KR Anton (Mitte) und Manfred (re.) Pletzer freuen sich mit den Bürgermeistern Brigitte Lackner, Leo Niedermoser (li.) und GV Helmuth Perterer als Vertreter der Gemeinde Hochfilzen auf eine neue Ära für die Bergbahn. Foto: Wörgötter
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