Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 12. Oktober 2017 3 Aus des P egeregresses kann Bedarf an P egebetten deutlich steigern Werden Heime überrollt? Blaulicht Reliquien gestohlen Itter | Ein unbekannter Täter b e- gab sich in der Zeit zwischen dem . Oktober, Uhr, bis . Oktober, Uhr, in die wegen Umbauarbeiten während der Ta- geszeit unversperrte Pfarrkirche und die dazugehörige S akris- tei. Aus der Sakristei stahl der Täter ein Kreuz, zwei Messkel- che, ein Kreuzpartikelreliquiar, eine Kasel sowie einen Zibori- enmantel. Die Gegenstände sind zwischen ca. und Jahre alt. Der Wert kann derzeit noch nicht bezi ert werden. Die Po- lizei Hopfgarten ersucht Zeu- gen des Vorfalles sich zu mel- den bzw. erbittet Auskün e ob jemand die gestohlenen Gegen- stände gesehen hat. Ende Juni beschloss der Nationalrat das Aus für den Pfl egeregress mit breiter Mehrheit. Mit An- fang 2018 ist es somit den Ländern untersagt, auf das Vermögen v on Personen, die in stationären Pfl e- geeinrichtungen betreut werden, zurückzugreifen. Damit könnte die Haupt- last auf die Gemeinde zurückfallen und auch auf die Pfl egeheime kommt eine große Herausforde- rung zu. Bezirk | Seit Jahren wurde über die Abscha ung des P egere- gesses diskutiert, im Juni ging es dann relativ schnell. Mit breiter Mehrheit wurde die Abschaf- fung im Nationalrat beschlos- sen. Ab Anfang kommenden Jahres ist es den Ländern unter- sagt, auf das Vermögen v on Per- sonen, die in stationären P ege- einrichtungen betreut werden, zurückzugreifen. G leiches gilt für d as Vermögen v on Angehö- rigen und Erben. Im Gegenzug dazu erhalten die Länder j ähr- lich Millionen Euro zusätz- lich über d en P egefonds. Die Gegen nanzierung der Maß- nahme ist noch o en. Herausforderung für Heime und Gemeinden Dieser Neuregelung ab dem Jahr sieht Karl Hauser, Leiter des Altenwohnheimes Kitzbü- hel, mit großen B edenken ent- gegen: „Unser Ziel sollte sein, die Menschen so lange wie mög- lich zu Hause zu betreuen. Ohne den Regress werden sicherlich mehr Menschen in die statio- näre B etreuung kommen. Wir können die n otwendigen Plätze gar nicht zur Verfügung s tellen und wenn die Abscha ung des P egeregresses schlagend wird, werden die Heime ‚explodieren‘. Der Bedarf an P egeplätzen lässt sich gar nicht abschätzen.“ H au- ser spricht aber auch die Belas- tung für die A llgemeinheit und die Gemeinden, die die Haupt- last tri , an. Die Mindestsiche- Der Bedarf an Pfl egeplätzen in Heimen k önnte nach dem Jahreswechsel stark ansteigen, wenn nämlich der Pfl egeregress wegfällt. rung wird zum Großteil v on den Gemeinden getragen und diese sind auch zur Scha ung von P egeplätzen verp ichtet. „Wenn man bedenkt, dass ein Heimplatz an die . Euro kostet, kann man sich vorstel- len, welche Kostenlawine hier auf die Gemeinden zukommen kann“, erklärt H auser. Bei die- sen Erstellungskosten sind aber Grund und Boden noch nicht eingerechnet. Laut Berechnung des Sozialministeriums müsse durch die Neuregelung mit zehn Prozent mehr Bettenbedarf pro Jahr gerechnet werden. Durch den Wegfall des P e- geregresses könnten mehr Per- sonen die Mindestsicherung be- ziehen und dadurch werden die nanziellen Belastungen auch deutlich erhöht. Bei der Min- destsicherung entfallen Pro- zent der Kosten auf das Land, die weiteren Prozent haben die Gemeinden zu tragen. Einzig Vorarlberg machte Berechnungen Den Ländern w urde im Gegen- zug der Abscha ung des P ege- regresses ein Zuschuss von Millionen Euro über den P ege- fonds zugesagt. Ob diese Summe ausreichen wird, bezweifelt Karl Hauser, denn die Berechnun- gen wurden mit dem bisheri- gen Stand an p egebedür igen Personen in Heimen gemacht. Laut Schätzungen w erden die Kosten zwischen Millionen und einer Milliarde Euro anzu- siedeln sein. Als einziges Bun- desland von ganz Österreich machte Vorarlberg Berechnun- gen für die e ntstehenden Kosten beim Wegfall des P egeregresses. Und wie die Vorarlberger Sozi- alreferentin Katharina Wies e- cker auch zu bedenken gab, gilt, dass kün ig Selbstzahler – jene Menschen die ihre Heimplätze aus dem eigenen Einkommen und Vermögen b ezahlen – künf- tig auch gleich behandelt wer- den müssen. Alternativen sind sehr wichtig Um einer möglichen K osten- lawine zu entgehen ist es auch weiterhin wichtig, dass die Men- schen so lange als möglich zu Hause, natürlich m it Unterstüt- zung, betreut werden. Es gilt auch, Alternativangebote wie die Tagesbetreuung, die Unter- stützung d urch die Sozialspren- gel oder auch „Betreutes Woh- nen“ – als Vorstufe zu forcieren, weil damit die Möglichkeit g e- scha en wird, dass Menschen so lange als möglich s elbstän- dig in ihrem eigenen Bereich wohnen können. Das ema P ege und Ge- sundheit wird nicht nur da- mit ein großes Z ukun sthema. Elisabeth M. Pöll Drei der sechs Gegenstände, die aus der Sakristei gestohlen wurden.
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