Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 2 Ausgabe 33 50-jährige E inheimische hatte bei Bahnunfall Riesenglück – F euerwehr steckte im Stau fast fest Im Ernstfall am besten auf‘s Gas Schrecksekunden für eine 50-jährige Einheimische vergangene Woche in St. Johann: Sie war mit ihrem Pkw auf den Geleisen zu stehen gekommen und konnte das Auto in letz- ter Sekunde verlassen. Unfälle wie diese, heißt es von Seiten der ÖBB, seien glücklicherweise sehr selten geworden. St. Johann | Diesen Augusttag wird eine 50-jährige E inheimi- sche vermutlich nie mehr verges- sen – die Frau wollte mit ihrem Kleinwagen den Bahnübergang in Höhe d es Eggerwerks in St. Johann überqueren, als sie stau- bedingt auf den Gleisen zu ste- hen kam. Kurz darauf schlos- sen die Bahnschranken und die Frau konnte in letzter Se- kunde ihr Fahrzeug verlassen und vom Bahnübergang l üch- ten. Der Lokführer d es ankom- menden Personenzuges konnte den Zug nicht mehr abbremsen und rammte den Wagen der Frau. Glück im U nglück: A uch wenn das Auto ziemlich demo- liert ist, wurde niemand verletzt. „Solche Einsätze s ind auch für uns immer s ehr heikel“, sagt St. Johanns Feuerwehr- kommandant Ernst Stöckl, der mit seinen Kameraden sofort ausrückte. Gefährliche Stromquellen Vor allem aufgrund der zahl- reichen Stromquellen auf und um die Geleise seien Bahnun- fälle f ür a lle Beteiligten nicht ungefährlich. „ Da muss man ge- nau aufpassen. Wichtig ist vor allem auch, dass die Passagiere im Zug sitzen bleiben und nicht auf den Gleisen herumstehen“, schildert der Kommandant. In diesem Fall habe das alles sehr gut funktioniert. „Unser Pro- blem war bei diesem Einsatz allerdings eher der dichte Ver- kehr auf der Bundesstraße, w ir sind mit unserem Kommando- fahrzeug kaum durchgekom- men, weil es auf beiden Seiten so gestaut hat“, sagt Stöckl. I m- mer wieder hätten die A uto- fahrer versucht, im Stau um- zudrehen, ärgert s ich Stöckl. Dann habe sich alles immer mehr verkeilt. Weniger beschrankte Übergänge Unfälle w ie jener in St. Johann werden aber immer seltener, weiß der Sprecher der ÖBB, Christoph Gasser-Mair: „Die Tendenz ist eindeutig fallend. Zum einen ist es so, dass wir na- türlich s chauen, dass wir diese beschrankten Bahnübergänge mit baulichen anderen Lösun- gen, zum Beispiel Unterführun- gen, wegbringen. Zum anderen investieren wir sehr viel in die Bewusstseinsbildung.“ Unter anderem gehen die ÖBB-Mitar- beiter in die Schulen, aber auch in den Fahrschulen werde gro- ßer W ert auf die richtige Schu- lung gelegt. Im Bezirk Kitzbühel gibt es nicht mehr sehr viele sol- cher beschrankter Übergänge, vor allem im Brixental wurde viel getan. Doch bei jenen wie in Kitzbühel b ei der Hahnen- kamm- sowie bei der Hornbahn, aber auch bei den Übergängen in St. Johann, u.a. im Dorfzen- trum, ist Vorsicht geboten. Schranken durchfahrbar Die ÖBB h at für d as richtige Verhalten auf und rund um solche Eisenbahnkreuzungen Verhaltensregeln aufgestellt, so- gar ein Video gibt es dazu. „So weit wie vergangene Woche in St. Johann sollte es natürlich g ar nicht erst kommen. Aber wenn es aus welchem Grund auch immer passiert, dass man auf den Gleisen zu stehen kommt, dann gibt es einen lebensret- tenden Tipp – Vollgas geben! Die Schrankenanlagen sind so konstruiert, dass man auch mit einem Kleinwagen leicht durchfahren kann. Sie verfü- gen über S ollbruchstellen, von manchen Autos können die Schranken sogar ausgehebelt werden“, weiß Christoph Gas- ser-Mair. Es sei in so einem Fall Am Bahnübergang beim E ggerwerk in St. Johann kam es letzte Woche zu einem gefährlichen Zwischenfall - ein Z ug rammte das Auto einer 50-Jährigen, die mit ihrem F ahrzeug auf den Schienen zu stehen kam. Foto: FF St. Johann natürlich b esser, ein paar Krat- zer auf dem Auto zu riskieren, als einen Totalcrash mit dem Zug. „Man darf nicht verges- sen, dass der Zug nicht wie ein Auto stehen bleiben kann. Ist er mit rund 100 Stundenkilo- metern unterwegs, beträgt der Bremsweg etwa einen Kilome- ter“, warnt der ÖBB-Sprecher. Ist es aufgrund einer Kolonne vor und hinter den Schienen nicht mehr möglich, G as zu geben, sollte man das Auto so- fort verlassen. „Am allerwichtigsten ist es je- doch, dass man vorausschauend fährt und v or allem in der Ko- lonne konzentriert bleibt. Be- sonders bei jenen Eisenbahn- kreuzungen, die man gut kennt, darf man sich nicht dazu verlei- ten lassen, hier leichtfertig zu werden. Gerade hier appellieren wir an die Autofahrer, höchste Vorsicht walten zu lassen und sämtliche W arneinrichtungen genau zu beachten“, rät C hris- toph Gasser-Mair. Margret Klausner
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