Kitzbüheler Anzeiger

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P.b.b. 60rntag, 1. 2luguft 1959 rei-o 1.— Scbif[ing, 30brelibeAugegebübr 40.-- 6 10. 3a brgang, 2 tr. 31 ISa., 1. petri S5 ettf. t50.,2. 21[fon YLto., 3. £rjbia Di., 4. ominiIu 1t1., 5. tTutii% 6f)-i., Ottalb to., 6. 23er!!. Zefu ir., 7. Rajetan 2Bi fl tommen3uM . 3 0btmatft 1959 in Ritbubei taÖtmuit übingen-utnnu - 23ergnn4enmufif 3ocbberg - Uufiffadfle Oberuborf iottLieb QBeifbacjer - 5rugger 2uam Samstag, 1. August 1959 - ein Höhe- punkt im musikalischen und gesUschaf t- liehen Leber: der Frerndenstadt Kitzbü- hei. Der traditionelle Jahrmarkt der Stadtinusik - ein Fest für jung und alt - für GästZ und Einheimische - VOr- %vandelt die Innenstadt Kitzbüliels för eine Nacht in eine Musik-Arena. Statlimusik Tübingen - Lustnati Zum Jahrmarkt spielt auch, wie bereits berichtet, die deutsche Musikkapelle „Tu- bingen-Lustnau" und so sei es uns ge- stattet, unseren verehrten Musikrcunden aus der Chrouik dieses großen deutschen Musikvereines zu berichten. Tübingen selbst liegt im Vorand de--- Schwäbischen ei Schwäbischen Al'). Die Stadt zählt 47.000 Einwohner, zu denen noch 8000 Studen- ten kommen. D:e Studenten bestimmer: weitgehend das Leben der Stadt GieicL wie Kitzbühel wirde es im letzten Kriec von Bomben und Granaten verschont uric die „gute alte Zeiü weilt noch im hi- storischen Merktplatz, dem Prunkstück der Stadt. Blättert man im Ges:~ hichts- buch dieser alten Uni% ersitiitsstadt am Neckar, finden wir berühmte Proessoren wie Melaachtlion uiicl Reuchlin und noch berühmtere S:hiiier wie Möricke, Höl- derlin, Hegel und Schelling. Es wird auch überliefert, daß vor nun bald 440 Jahren (1522) dort ein tisterreicuer re- gierte: Erzherzog Ferdinand. Tübingen ist ein kulturelles Zentrum Württem- bergs und Anziehungspunkt vieler Tou- risten des In- uni Auslandes. Der Musikverein Tübingen-Lustnau hat gleich wie die Musikkapellen unseres Bezirkes eine wechselvolle Geschichte. Die Kapelle ging 1905 aus dem darnitligen Radfahrerverein hervor - von den acht Gründern ist Loch ein Mann aktiv: der Flügelhornist Adclf Frank. Als erster Kapellmeister wirkte der wackere Feld- webel des Infanterie-Regiments Nr. 180 Lange. Sie spielte bei Hochzeiten, Ge- burtsta gen und Vereinsfesten. 1906 löste sich die Kapelle vom Radfahrverein un machte sich mit 9 aktiven und 54 passi- ven Mitgliedern selbständig. Die erste „Selbstherrlichkeit — brachte eine heitere und scäöne Zeit - wie bei uns -‚ nicht frei von lustigen Episoden. „Die Kapelle sollte einmal in \Vankheim ‚zur Kirbe aufspielen. In Wank-heim war jedoch nicht viel los und so gingen die Lust- nauer kurzeri:and nach Kusterdingen, um dort iLre Kunst hören zu lassen. Dies wurmte einen Wankheimer Patrioten und er schwor Rache. Still und heimlich steckte der dem Es-Bassisten Staiger (heute Ehrenmitglied des Vereines) ei- nen Rettich in dessen geliebtes instru- mentl Man lachte noch jahrelang über die kiälichen, ja grauenhaften Mißtöne Staigers." STA DTMUSI KITZB'IJHE 1910 sollte die Kapelle vor König Wil- helm II. spielen. Der junge Verein war stolz darauf. Da spielten ihm jedoch die eigenen Landsleute einen unverzeih- liehen Streich. Sie trauten ihm nicht zu, den „Alten Jägermarsch" richtig und schön vo dem König spielen zu können und so durfte der extra dafür bestellte Uracher Musikverein vor dem König die Ehre haben - unnötigerweise, wie die Lustnauer mit Recht dachten und noch dazu mit soge Büeble", die kaum trocken hinter den Ohren waren. Das war eine bitterböse Enttäuschung. In der Folge vereinte sich die Kapelle mit der Feuervehrmusik und der Werks- kapelle der Württembergischen Frottier- weberei und zeigte gemeinsam ihr Kön- nen bei öffentlichen Festen, nahm an Wertungsspielen teil und errang die No- ten „Sehr gut" und „Vorzüglich". Nach dem zweiten Weltkrieg unterstützte Di- rektor Bergmann von der Württ. Frot- tierweberei den Verein finanziell und da- mit war der Weg frei für neues Schaffen. Heute zählt der Verein 36 Aktive, 40 Jung- musiker und 423 unterstützende Mitglie- der. Direktor Bergmann wurde zum Eh- renmitglied ernannt. Seit 1957 ist Anton Kratzm eier Dirigent. Unter dem Vor- sitz von Gustav Saur ist der Verein in den letzten Jahren wiederholt mit beachtlichen Erfolgen vor die Offentlich- keit getreten Eine besonders enge Ver- bundenheit ergab sich mit den Musik- kameraden aus J och berg. „Wir waren in Jochberg zu Gast und die Jochberger bei uns und heute sind wir wieder in Jochberg abgestiegen, um von dort aus auf dem Kitzbüheler Jahrmarkt zu spielen." Der Einmarsch der Stadtmusik „Tü- bingen-Lustnau" erfolgt unter Vorantritt des Fanfarenkorps, das auf eine über 400jährige Tradition zurücksieht. Jocliberger Bergknappenrnusik 1. Programm, 18-20,15 Uhr: A „Fest-Ouvertüre" von Franz v. Supptl „Bei uns z' Haus", Konzertwalzer von Johann Strauß „Älplerische Weisen", Potpourri von Sepp Tanzer; B „Der Dorfkönig", Ouv. v. H. Steinheck „Klingendes Tal", Walzer, S. Neumayr
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