Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger - Samstag, 22. Februar 1958 Die Kitzbüheler Statistik weist weiters folgende Zahlen auf: Flächenmaß ha 5820 Einwohner 8200 Hotels 22 Pensionen 19 Gasthöfe 23 Frerndenbeirne 49 mit insgesamt 3186 Betten. (Die Privat- betten können ebenfalls nicht angegeben werden.) In bezug auf die Bergbahnen weist Badgastein folgende Möglichkeiten auf: Die Stubnerkogelbergbahn, eine Gon- delbahn in zwei Teilstrecken, vier Lifte: den Jungeraimlift, den Bei- I.evuelift, den Höllbrunniift und den Graukogeilift drei Kleinlifte. - Die Stubnerkogelbergbahn erreichte im Jahre 1956 eine Gesamtfrequenz von 444.374 beförderten Personen. Frequenzen und Statistiken aus der \Veltmeisterschaftswoche: Beförderte Personen beim Hölibrunn - lift und Graukogeilift 10.105 Beförderte Personen hei der Stubner- kogelbahn. Teilstrecken 1 und II 33.030 Eingetroffene Sonderzüge der BB 36 Damit beförderte Wettkampfbesucher 42.120 Gezählte Personenkraftwagen auf den Parkplätzen 4000 Verkaufte Eintrittskarten für alle sechs Veranstaltungen (Wert 1,8 Mill.) 62.734 Zahlende Besucher beim Abfahrtslauf der Männer 22.877 Fernschreibsendungen 810 Laufzeit der Fernschreibsendungen in Minuten 17.641 Ankommende und abgehende Teie- phongespräche 536 Abgeschleppte Autos bei der Steigung vor Badgastein 27 Filmtheater Kitzbühel 22 u. 23. Febr.: Ariane 24., Febr.: Eine Welt voller Rätsel 25. u. 26. Febr.: Heimweh . . . dort wo die Blumen blühn 27; Febr.: Väter und Söhne 28. Febr.: Kreuzverhör. Fmøw S. Johv 1 L 24. 2.: Frauenarzt Dr. Bertram 25. Feb.: Schreckensnacht von Yume 26. Feb.: Fide]io 27. Feb.: Die blonde Hexe Fmhoater Kirchberg 1 T. 11.: Aiiastasia, d. letzte Zarentochter Feb.: Das haut hin Feb.: Der Würger von Paris Feb.: Urlaub auf Ehrenwort 27 Feb.: ich und Du 23. Feb.: Anna, die büßende Sünderin Die Geschichte Badgasteins ist eng mit den zwei wirtschaftlichen Faktoren Goldbergbau und Thermalquel- len verbunden. Während der Gotdberg- bau nach Vordringen der Gletscher zur Bedeutungslosigkeit herabsank (Ausgang des 16. Jahrhunderts), erreichte das Bad, wohl jedoch erst im 19. Jahrhundert, als die alten Holzhäuser durch Stein- bauten ersetzt wurden, Bedeutung. Bis 1909 war Gas tein nur mit der Postkutsche zu erreichen. 1909 wurde die 'Tauern- bahn, nach dreijähriger Bauzeit, eröff- net, und in der kurzen Zeit bis zum ersten Weltkrieg entstanden der Großteil der heutigen Hotels. Das heutige Ther- rnaiwasserleitungsnetz, das an die 500 Thermalbäder speist, wurde nach dem ersten Weltkrieg errichtet und bildet heute die Konstante im Wirtschaftsleben des Tales. Die Thermen Badgasteins sind die radioaktivsten der Weit - siehe Führer durch Badgastein - Holgastein. Früher wurde es „Wildbad" genannt, weil der Ort so düster in der Einöde lag. Es werden 17 Quellen unterschieden, von denen allerdings gegenwärtig nur 11 zu Heilzwecken verwendet werden. Die größte Quelle, die Elisabethqueile, mit einer Tagesergiebigkeit von 2500 Ku- bikmeter Wasser, muß zur Hälfte noch Hofgastein weitergeleitet werden. Nach dem heutigen Stand der Forschung wird angenommen, daß das Wasser in Dampf- form aus vulkanischen Herden der Tiefe aufsteigt und sich in höheren Schichten ZLI flüssigem Wasser kondensiert. Das Heilwasser hat eine Temperatur von 36 bis 48 Grad Celsius und wird von den Quellaustritten in emaillierten Gußeisen- rohren zu den Badeanstalten der Hotels und Pensionen geleitet und trifft dort in naairheißem Zustand ein, denn die Leitungen sind mit einer Korksteinschicht isoliert. Zur Bereitung des Bades wird künstlich gekühltes Thermalwasser bei- gegeben. Die Heilkraft der Quellen ist seit ungefähr 600 Jahren bekannt. Zwei- mal stand Badgastein im Mittelpunkt der Politik, und zwar der Außenpolitik zur Zeit des „Gasteiner Vertrages', als zwi- schen Preußen und Osterreich über chleswig-Fiolstein eine Einigung erzielt wurde (1865), und 30 Jahre vorher in der Innenpolitik, 1836, als der Pfleger von Mittersill Tgnaz von Kürsinger bei Kaiser Ferdinand, welcher zu dieser Zeit in Badgastein weilte, Generalpardon für die Pinzgauer Deserteure erhielt. Damals sind die Bürgermeister des Pinzgaues h o e, h zu R o ß mit dem Pfleger an der Spitze in das Gasteiner Tal geritten und haben durch ihr Verlangen Innen- politik gemacht, da der Generalpardon tatsächlich vom Kaiser gewährt wurde, obwohl vorher zahllose Eingaben an die Kabinette nach Wien entweder nicht be- handelt oder sogar abgewiesen wurden. Vorher und nachher gab es nichts Ähn- liches mehr in der Monarchie. Auf Grund des Begnadigungspatentes melde- ten sich im Lande Salzburg 199 Deser- teure und 115 Stellungspflichtige (siehe Josef Lahnsteiner: Oberpinzga u on Krimml bis Kaprun). Die Stellungspflich- tigen kamen gut davon, da bei der Nach- musterung von den 115 Männern nur ein einziger als tauglich befunden wur- de. Alle übrigen wurden wegen Uber- schreitung des Alters und anderer Defek- te freigelassen, in Salzburg kam es des- sentwegen zu damaliger Zeit zu so vielei Militärflüchtigen, weil in diesem Lande die Dienstpflicht zwölf Jahre (lauerte, gegenüber nur acht im Lande Tirol. Der Geldaufwand zur Durchführung der Weitmeisterscha ften kann als gewal- tig bezeichnet werden. Das Geld stammte zu einem Teil von der Gemeinde Bad- gastein und der Kurverwaltung; zum größten Teil jedoch vom Land Salzburg und vom Bund. Am Freitag, 7. Februar, zwei Tage vor Beendigung der Meister- schaft, waren (nach Angaben des Bau- direktors Dipl.-Ing. Hatipner) bereits 10 Millionen Schilling veranschlagt. Eine Millionen kostete die Aufführung einer Straßenmauer für die Kötschachtal- straße; eine weitere Million wurde für die Verrohrung des Nikolausbaches im Zielgelände ausgegeben. Viel Geld koste- ten weiters die Entschärfung der Grau- kogelabfahrt, die Errichtung der zwei großen Parkplätze und die Verlegung von Erd- und Luftkabeln (von der Post wurden allein für die Auslandsübertra- gungen 55 Modulations- und Sprechlei- (ungen errichtet). Elber diese Ausgaben konnten jedoch keine konkreten Zahlen erworben werden; weiters auch nicht über die zusätzlichen Beherbergungsko- sten der sogenannten Offiziellen, deren Zahl auf 1500 geschützt wurde. Der kulturelle Sektor während der Weltmeisterschaften trat nur in einem Konzert der Bürgermusik in Erscheinung. Zur Aufführung wurden verschiedene Kräfte aus dem Pinzgau herangezogen, da die Gasteiner Bürgerkapelle nur über etwa 20 Mann verfügt. Das Museum blieb geschlossen und auch die Kur- zeitung erschien in der Weltmeister- schal tswoche nicht. Als bedeutendstes gesellschaftliches Ereignis - außerhalb der Siegerehrungen - wurde das Auf- treten der Ki tzbüheler Nationaisänger unter der Leitung von Toni P r a x m a i r angesehen. Die Kitzbüheler traten im Hotel Bellevue auf und hatten bei beiden Veranstaltungen ein ausverkauftes Haus und einen großen Erfolg, der sich vor (50nntagbIent Öer 2.trte im e3irf Sonntag, 23. Februar 1958: [n Kitzbühel: Dr. Editha Ein- siedi, Tel. 2488. K i r c h b e r g: Sprengelarzt Dr. Josef Fischer, Pci. 2917. Hopf garten : Dr. Ernst Knoflach, Tel. 223. St. Johann: Dr. Wilfr. Anreiter, Tel. 289.
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