Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Dezember 158 1Itbürgermeiter ernit 2Fteifcb etaötobmann Öer Stitbübeler 5atgetuerbetreibenÖen Am 4. Dezember 1958 fänd in Haiischs Hotel „Goldener Greif", Kitzbühel, eine Versammlung der Fremdenverkehrsunter- nehmungen remdenverkehrsunter- iiehmungen der Stadt Kitzbühel statt. Als Ehrengäste waren Bezirkshaupt- mann Oberiandesregierungsrat Dr. Hans v. Treiitinaglia, Bürgermeister Dr. Ca- rnillo v. Buschman, der Obmann des Verkehrsvereines Altnationalrat Max Wer- ner, der Direktor des Verkehrsvereines Baron Karl Menshengen und Hegie- rungsrat Hans Szekuiics anwesend. Die Versammlung wurde von Obmann Walter Hirnsberger eröffnet. Von den Mit- gliedern erschien nur eine verhältnismä- ßig geringe Anzahl, jedoch war die Ver- sammlung trotzdem sehr lebhaft und de- battenreich. Obmann Kammerrat Walter II i r n s - berger teilte der Versammlung nach Bekanntgabe des Tätigkeitsherichtes mit, daß er als Finanzreferent der Stadtge- meinde u n d Gastgewerbeobmann eine Doppelfunktion besitze, die sich gegen- über der Kammerorganisation ungünstig auswirke und er daher die Neuwahl des Obmannes beantrage. Die Wahl wurde von Bürgermeister Dr. C. v. Buschinan durchgeführt. Einstimmig wurde Altbür- germeister Ernst Reisch gewählt, der die Wahl annahm und den Vorsitz über die Versammlung übernahm. Nach der Begrüßung und dem Dank an den scheidenden Obmann löste der neue Obmann die Debatte über den Programm- punkt „Privatzimmerverniietnng" aus. Er selbst vertrat den Standpunkt, daß vor einer Beschlußfassung noch reiflich be- raten werden müsse, besonders innerhalb der Unternehmerorganisation .‚Privatver- FI]mtheater KitzühoI 12. u. 13. Dez.: Sag ja, Mutti! u. 15. Dez.: Bühne frei für Marika Dez. 10, 113 14530, 16,30 Uhr: Johannes XXIII. Dez.: Schuld und Sühne Dez.: Des Königs bester Mann Dez.: Ein Schatten auf dem Dach u. 20. Dez.: Der eiserne Gustav Flimtheahw St. Johann 1. T. 12. u. 13. Dez.: Ober zahlen 14. u. 1. Dez.: Der Stern von Afrika Dez.: Reismädchen Dez.: Sturmgeschwader Komet Dez.: Fahrstuhl zum Schafott Dez.: [)er tolle Bornberg Filmtheater Kirchberg L T. 13. Dez.: Liane, die weiße Sklavin 14. Dez.: D. schönste Tag meines Lebens 15.: Jede Nacht in einem anderen Bett Dez.: Die Bestie der Wildnis Dez.: Nichts als Arger mit der Liebe Dez.: Küsse, Kugeln und Kanaillen Dez.: Das Mädchen vom Lande mieter". Vorschläge bzw. Beschwerden er- bitte er sich schriftlich über die Kam- merorganisation. Er sei sich jedoch klar, daß nun während der Wintersaison kein,.. \ersammiungen und Sitzungen stattfin- den können. Daher hätten die Mitglieder Zeit, alle Fragen gründlich durchziibe- sprechen, innerhalb der Kollegen und Interessenten, daß jedoch nach Saison- ende in einer neuerlichen Versammlung konkrete Vorschläge zur Beschlußfassung gelangen könnten. Baron Menshengen gab eine Statistik bekannt, aus der anschaulich die un- günstige Struktur der Bettenverteilung in Kitzbühel hervorgeht. In Kitzbühei gibt es, nach der Winter-Hotel-Liste 1958/59: 1443 Hotelbetten, bei einer Preislage von 100 Schilling aufwärts, 319 Betten in Hotels, Gasthöfen und Pensionen in einer Preislage von 70 bis 100 Schilling: weiters 838 Betten in Frühstückspensionen und 1500 Betten in Privatquartieren und in Objekten, die, ohne eine Konzession nachzuweisen, bis zu 25 Fremdenbetten vermieten. Baron Menshengen führte wei- ter aus, daß das Problem der Privatzim- mervermietung so alt wie der Fremden- verkehr selbst ist. Kleinere Orte im Be- zirk sprechen sich durchwegs gegen jede Einschränkung der Bettenbereitstellung aus, wie die kürzlich abgelaufene Gene- ralversammlung des ..Verkehrsverband Kitzbüheler Alpen — aufgezeigt hat. Für Kitzbühel erweise sich auf jeden Fall die große Zahl der Frühstückspensionen und der Privatquartiere ungünstig, da sie bereits mehr als die Hälfte aller Gäste- betten vereine. Der Gast verlange in Kitzbühel, wie sich dies bei Besprechun- gen mit Reisebüroinhabern erwiesen habe, eine stärkere Anzahl Vollpensionen in mittlerer Preislage oder zumindest so- genannte iIalbpensionsbetriebe. Von der Kammerorganisation bzw. der Gastgewer- heversamnilung müsse also vordringlich dieses Problem gelöst werden. Die 1500 Betten in Privatquartieren stellen einen unerwünschten Preisdruck dar; sie drük- ken aber auch auf die Qualität. Anderer- seits müsse aber der Wunsch des Gastes berücksichtigt werden, der sich weder zwingen noch leiten läßt und jenes Quar- tier ZU beziehen gedenkt, (las ihm zusagt. Der Versammlung lag ein Gesetzesvor- schlag zur Verfügung, dessen Inhalt von Kammersekretär Dr. Bei mpol d verle- sen wurde. Daraus entnehmen wir fol- gende interessanten Punkte.- Pflicht unkte: Pflicht zur Anmeldung bei der \ er- wo Itungsbehörde. Beschränkung der konzessionsfreien Bettenvermietung von bisher 8 auf 6, Ankündigungsverbot innerhalb der ver- kehrsschwachen Zeit. Verbot der Abgabe von Speisen, nut Ausnahme des Frühstütks, Verbot der Einstellung von Hilfsper- sonal, Uberprülung des Zimmerpreises durch den Verkehrsverein und die Kammer- organisation, An Strafen sieht das neue Gesetz Geld- strafen bis zu 3000 Schilling; im Falle der Uiieinbringlichkeit 2 Wochen Arrest vor. Kammerrat Hirn sb erge r äußerte sich gegen diesen Gesetzesvorschlag, da er keinen Schutz des Fremdenbeherbergungs- gewerbes, das doch schließlich die Haupt- lasten zu tragen hat, darstelle. Praktisch gehe der Vorschlag über das Recht der „Registrierung" der Quartiere nicht hin- aus. Außerdem müsse man für die Stadt Kitzbühel andere Verhältnisse annehmen, als für kleinere Orte und er beantragte daher die Verfassung und Beschließung einer Resolution. Der Obmann des Verkehrsvereines Alt- nationalrat Max Werner begrüßte vor allem die Neuwahl des Obmannes Ernst Fleisch und dankte dem alten Obmann für seine mit dem Verkehrsverein ge- pflogene gute Zusammenarbeit. Das Pro- plem „Privatzimmer" nannte er ein sehr heikles Problem, daran nicht nur das F remdenbehei:bergungsgewerbe, sondern auch viele andere Berufsgruppen, wie Handel, Gewerbe und vor allem Berg- bahnen, interessiert sind. Mit der An- nahme des neuen Gesetzes sei auch die Vergrößerung des Verwaltungsapparates verbunden, dein nicht zugestimmt werleii könne. Er schlage daher vor, dieses Fro- bleni im eigenen Kreis zu regeln, was hei gutem Willen durchaus möglich seij müsse. Das Gesetz, das im Lande Salz- burg bereits Wirklichkeit geworden ist. kann nicht als Vorbild betrachtet wer- den. Auf keinen Fall für die Stadt Kitz- bühel und last jeder Ort besitze im Fremdenverkehrsgewerbe eine an- -er- schiedl iche Struktur. Er glaube auch nicht, daß der Gesetzesvorschlag, so wie er vorliege, beim hohen Landtag die Genehmigung finden wird. Der Lanctag befürworte einerseits den Ausbau von Fremdenzimmern in Bergbauernhöfen und wird daher auf der anderen Seite diesen Erwerbszweig nicht unterbinden wollen. Der Versammlung wurde weiters eine Eingabe von Gas tgewerbekonzessions- inhabern vorgelesen, in welcher ebenfalls Bedenken gegen den Gesetzesvorschiag geäußert wurden. Dcii in der Eingabe enthaltenen Vorschlägen konnte sich die Versammlung nicht anschließen, da die- se, wie Bürgermeister Dr. C. v. Busch- man erklärte, zwei juridische Unmög- lichkeiten enthalte und bereits bestehende
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