Kitzbüheler Anzeiger

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P.b.b Qmtaq, 1. obember 1958 preie 80 rocf)en, 3ctbreebeAugegtbüDr 35.-- 5 9. 3argang,Vtt. 44 1. 6igur, 2i11ereihigen so., 2. Zuftu Tto 3 iDLibeit Di., 4. Rati. zorr. )flL, 5. mmericf Me., 6. £eonljcnb er., 7. Zngelbert Siia dtpfarrer J. Schmid: Der BuesInger Im Leerraum Uin Vater hatte eine Europakarte vor sirh auf dem Tisch liegen. irgend etwas ärgerte ihn an dieser Karte, an diesem Europa. Sein zehnjähriges Kind stand dabei und beobachtete den Arger. Plötz- lieh zerriß der Vater die Karte in Fetzen, warf sie dem Kind ins Schürzehen mit den Worten: „Setz du die Karte wieder zusammen, wenn du kannst!" Das Kind nirhmt's, Vater geht weg und kommt nacn einer Weile zurück. Das Kind zeigt dem Vater die fertige Arbeit, Europa war wieder zusammengestellt. Väterchen frät erstaunt: „Kind, wie hast du das sc schnell zustande gebracht?" „Tati, sehr leicht, du weißt doch, hinten auf der Rückseite war ein Mensch drauf, den hab ich Stück für Stück zusammenge- legt und Europa ist wieder beisammen." Nicht bloß geographische Karten kön- nen in Fetzen geraten, auch Rechte, Bräuche, Zustände. Sie alle sind der Menschen wegen da, nicht bloß die bür- gerlichen, auch die kirchlichen. Der Mensch kann sie vergewaltigen, die kirchlichen leichter wie die bürgerlichen. Die Kirche hat ja kein Schwert. Der Mensch kann Gesetze zerreißen wie Pa- perfetzen. Und trotzdem sind sie noch da. Auf der Rückseite der Gesetzesietzen ist das Durcheinander eines zerfetzten Menschenbildes. Doch bei Gott gibt es keine Möglichkeit, mittels seines Geset- zes ihn selbst zu umgehen. Denn seine Gesetze sind kein Konjunkturfabrikat, je- des göttliche Gesetz ist Er selber. Ein Beispiel. Wenn Anno dazumal ein Er seiner Sie am Traualtar das giiltige Ja- wort gegeben „bis euch der Tod schei- det", wenn dann Gott dem später über- drüssig Gewordenen den Gefallen verwei- gen, den „überflüssigen" Partner mittels vorzeitigem Tod abzuservieren, wenn troldem ein dritter Partner zum zweiten wird, so geht das Gesetz Christi hei Markus 10 in Scherben: „Wer seine Frau entläßt und eine andere nimmt, bricht iFr die Ehe, uncl wenn eine Frau ihren Mann entläßt und einen anderen nimmt, bricht sie die Ehe." Aso ein Gottesgesetz in Scherben? Meint man. Scherben sind hier kein Ver- gleich. Denn Unfriede mit Gott ist eine größere Not als mit Scherben. Ein an- derer Vergleich. Das Leben, eine Reise übers Meer der Zeit hinüber in die Ewig- keit Da ist ciii großes Schiff im Hafen, de Vielen steigen ein. Sie fahren in si- cherer Fahit. Einer aber verweigert den Zusiieg. Er lehnt das Schiff ab, ein Brett tut's auch, stur( er. Im Schiff ist Ord- nung und Unterordnung. Der gesagt hat: 93 1 ch bin bei euch alle Tage bis ans Ende der eIL" sitzt am. Steuer. Und der mit dem Brett Das Bild hilfloser Eigen- wiilgkei t, ein unendlicher Leerraum spiegelt Freiheit von allen Bindungen, in Wahrheit ein himmelweites Gefängnis. Si) zeigt sich der Bruch mit jener die- nenden Macht „was ihr auf Erden bin- det und löset, soll auch im Himmel ge- bunden und gelöset sein." 0 Buessir.ger! Hast du noch Macht für diesen Armen? Du gibst ihn noch im- mer nicht verloren? Sag uns deine Furcht und deine Hoffnung! Du sagst, diesem Armen fehl-- die Macht eines Kindes über seinen Vater, es fehlt ihm das Bittschön- sagen zu Gctt. Er spricht Gott nicht mehr an. nein Ja zu Gott ist tot. Dennoch Rettung! Bittschönsagen müssen andere für ihn. Die Glücklichen im Schiff. Al- ler T3riiderlichkeit höchste Form ist die bJtende Zudringlichkeit der Guten zu Gott für Bruder und Brüder, die Ihm, (12m Herrn so oder so die Türe zuge- schlagen haben. Es gehört zur Bekeh- 'Allerfrdtn Es läuten die Glocken den Toten zur Ehr, bedenk daß auch einmal iJu nicht mehr - daß ein Grab sich an das andere reiht, kurz ist die. Frist unserer eben s zeit. Es mahnet der Glocken ±romm Geläut, o Seele, halte Einkehr heut! (Amalie-Marie Rainer.) rung der Guten, in Kümmernis zu beten für den armen Außenseiter. Erst in die- ser Kümmernis wird man klein wie das Kind mit seinem Wort: „Tati, du weißt doch, auf der Rückseite ist ein Mensch drauf, den hab ich Stück für Stück zu- sammengelegt - und Europa ist wieder beisammen." 2I[tereeLengeÖenfen 1958 Die Seelsorge Kitzbühel gibt zur Kenntnis, daß die auf Allerseelen übli- che G r äb er s e g n an g heuer stattfindet am Sonntag, 2. November 1958, um 13.30 Uhr in einmaliger Begehung. Her- nach ist in der Pmarrkirche der Armen- seelenrosenkranz. Am Allerseelentag, Montag, 3. November, sind um 6 Uhr und 7 Uhr frühe die hl. Messen, um 8 Uhr Requiem auf Meinung der alten Stiftungen. Abends 19.30 Uhr ist in der Katharinenkirche Gottesdienst für die toten Helden beider Weltkriege und ihre nachgestorbenen Kameraden. Am Sonntag, 9. November, Seelensonntag, findet nach dem Pfarrgottesdienst beim alten Heldendenkmal an der großen Kirchstiege das feierliche Libera statt. Die Seelsorge empfiehlt unsern Gläu- bigen den vollkommenen Ablaß „Toties- quoties", der heuer vom Sonntag, 2. No- venber ab mittags 12 Uhr bis andern- tags abends so oft gewonnen werden kann, als man in 5ffentlicher Kirche, die vorgeschriebenen Gebete (sechsmal Vater- unser, Gegrüßt seist du Maria, Ehre sei dem Vater . . .) betet, auf Meinung des hl. Vaters. Dieser Ablaß ist nur dcii Armen Seelen zuwendbar. Grundbedin- gung: Empfang der hI. Sakramente. 5rnn&23rettnuer - 23e3irtobmann 1e1 J2123. Am 25. Oktober 1958 fand in Kitz- bühel der ordentliche Bezirkstag des Ar- beiter-, Angestellten- und Beamtenbun- des der OVP stati, an dem außer zahl- reichen Delegierten aus dem Bezirk auch Landtagspräsident Kommerzialrat Johann Ob e rm o ser, Landtags-Vizepräsident Dr.
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