Kitzbüheler Anzeiger

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P.b.b. am&ta, 18. Oftober 1958 preie 80 Orofffien, Zare euogehüjr 35.-- 9. crgang, vIr. 42 u., 18. £Ua so., 19. Mo-, 20, Önumnb, 22entefln Mi., 21. Llrfuta MI., 22. Rorbula fln., 23. Zorcfine er., 24. Raael Statlipfarrer J. Schmid: Der Buessinger, ein Eindringling? Papst Pius XII. Der gelehrte Franziskanerheilige Bona- ventura sagt einmal: „Gott ist unserer Seele intimer als diese sich selbst." Na also, da keilt sich ein menschlicher Mensch in meine verborgensten Ange- legenheiten mit. Gott herein. Und dem soll ich fliistrrn, was ich gesündigt, und er spricht wich los? Der „menschliche Mensch". Das heißt doch, daß dieser Lossprecher auch eine süiidie Kreatur ist. übernimmt er sich also? Es war mi letzten Krieg. Lagen zwei sterbende Soldaten nebeneinander im Lazarett und verströmten ihr letztes Blut. Stöhnte herzzerreißend der eine den 'Ruf nach einem Priester. „Kamerad", sagte der andere, „ich bin ein abgefallener Priester, aber ich kann dir Friede -and Ruhe geben." Gesagt, getan, gestorben, der eine wie der an- dere. Dieses Wort vom „Eindringling in fremde Angelegenheiten" hat als wahre Fassade die Rettung. „Denen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nach- gelassen". Gotteswort steht. Wer sind diese „Ihr"? Die Apostel, ihre Nach- folger, die Bischöfe mitsamt ihren Prie- stern. alle menschlichen Menschen. Es ist dirchaus möglich, daß einer an der Mensrhiichkeit des gottgesandten Siin- den tLgers Anstoß nimmt. Jedoch, nichts beweist so deutlich die unberührbare Ma- jestät Gottes als seine unmittelbare Ge- genwart beim Sünder im Momeit seiner Sünd- und nichts beweist so deutlich (Forttetzung auf Seite 2.) Sein To warf Schatten der Trauer über die Caristenheit. Auch in unserem Bezirk. Von den Kirchentürmen läute- ten die Glocken, das Volk strömte mehr als sonst iii die Kirchen und zum Zeit- punkt des Begräbnisses in Rom wurden in den Kirchen des Bezirkes Predigten gehalten und Trauergebete verrichtet. Sein Tod brachte aber nicht nur Trauer und Trennngsschmerz über die Chri- stenheit, sondern auch, um den Aus- spruch eines hohen Geistlichen des Be- zirkes zu wiederholen, Freude zum ka- tholischen Glauben. Erst durch seinen Tod ist Papst Pius XII. allen Katholiken und auch den Nichtkatholiken als die große Persinhichkeit erschienen, welche er in Wirklichkeit war! Alle großen Zeitungen, die in diesen Tagen erschienen sind, brachten ausführ- liche Berichte über dieses Ereignis. Des- halb dürfen wir im „Kitzbüheier Anzei- ger" unserer bisherigen Linie, ausschließ- lich Nachrichten über den Bezirk Kitz- bühel zu bringen, treu bleiben. Papst Pins XII. hatte aber auch zu unserem Bezirk mannigfaltige Beziehun- gen. Eine der größten war wohl die Erhebung von Weihbischof Dr. Johannes F'ilzer, dein großen Sohn und Ehren- bürger von Kitzbühel, in den römischen Grafen s ta n d. Bischof Filzer, der heuer zu Silvester sein 85. Lebensjahr voll- endet, darf sich rühmen, der erste Kitz- büheler zu sein, (1cm eine solche Ehre zuteil wurce. Viele Personen aus unserem Bezirk wurden bei Pias XII. in Audienz emp- fangen; in vielen Wohnungen hängt das Bild des verstorbenen Papstes, wie auch in Kirchen und Kapellen. Im Gasthaus Miinichau befindet sich eine Photogra- phie, die den hl. Vater im Kreise eini- ger Doktoren ces Kirchenrechtes sieht. Darunter befindet sich Dr. Sebastian Ritter, heute Regens des Borromäurns in Salzburg. Das Bild wurde 1950 in Rom aufgenommen. Dr. Sebastian Ritter ist der Bruder des jungen Münichauer- wirtes Alois Ritter, der Jungbäurin Elisa- beth Feyrsinger zu Unterhausberg, Kitz- bühel, und Neff des Dekans Josef Ritter von St. Johann. Wahrscheinlich ist auch, daß der verstorbene Papst während drr Dreißigerjahre, als er in München wirkte, den Wilden Kaiser bestieg, da er als b- geisterter Bergfreund galt. Die Komponistin Prof. Maria Hofer, Kitzbühel, hat Für das Totengeläute des Papstes einen .aus den Notenwerten E, G, A und C (der bürgerliche Name des Papstes lautet liugenio Pacelli) stammen- den Gb c k e n kann n komponiert und diesen Kanon am Montag, 13. Oktobrr auf dein Kitzbüheler Glockenspiel im Kathrinenturm aufgeführt. Als Papst Pins XH. von den olympi- schen Erfolgen unseres Toni Sauer er- fuhr, sandte er ihm ein Telegramm, das am 9. Februar 1956 in Kitzbühel eifl- traf. Das Telegramm hatte folgenden Wortlaut: 50 Olo Ermc igung a»,if der i" m -mornbahm-".. nur mehr bis einschließlich Sonntag, 19. Oktober 1958h Am 20. Oktober 1958 wird die Kitzbüheler Hornbahn wegen der Herbst=Üerholung bis auf weiteres eingestellt.
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