Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 KiitzlY(helerAnzeiger Samstag, 16. Juni 1956 geführt werden, da jede Hinweistafel auf ein Casino in Kitzbühel sich in er- ster Linie einmal auf alle sonstigen mit dem Fremdenverkehr zusammenhän - hängenden Institutionen fruchtbar aus - wirken muß. ES 'ist bedauerlich, daß man, zum Unterschied von anderen Orten, in „Sie halten mich wohl für dumm?", sagte der Zöllner am Brenner zu mir, als ich ihm erklärte, daß wir zu einem Skirennen nach Nizza fahren, ‚ ‚Skirein nen im Juni, und noch dazu da unten?" Äls ich 'ihm die Einladung des Skiclub Nice verhielt, mußte er es wohl 'oder übel glauben. ich reiste' zum 6. Male als Mann- schaftsführer ann- sehaftaführer nach Ni:z a. Diesmal be- stand die Mannschaft aus Toni S a ii e r, Ernst Hinter, seHer, Hans Har i sch und Fritz E' d e r. Die Fahrt entlang der wo g'enden Kornfelder, der Po-Ebene er- gab r- gab einen Anblick, der faszinierte und als wir bei Genua das Meer erreichten, kamen wir aufs Neue ins Bewundern der Schönheit der, Landschaft. Entlang der italienischen Riviera hinterließ aber der vergangene streng lei Winter sein deutlichen Spuren. Die Palmen ließen traurig ihre braunen. Wedel herunter- hängen und nur an den Spitzen zeig- ten sich grüne Blätter. Man sah Oliven- bäume, die noch ohne jegliches Blatt waren. Die weltberühmten Nelkenfelder von St. R'emo früher, in dieser Jahres- zeit schon in schönster Blüte, sind erst im Kommen. Aber ;auch die: übrigen Kulturen sind, wegen des Winters, we- sentlich später dran, als in anderen Jahren. Nach 22stündig'er Bahnfahrt erreich- ten wir am Abend. Nice, wo uns 'ein herzlicher Em pfang bereitet Wurde. Die „Nice-M,atin", die größte Zeitung, schleppte uns auf das Redaktionsbüro, interviewte und photographierte. Der folgende Tag, 1. Juni 1956, war der Akklimatisierung gewidmet. Unsere Rennläufer 'entdeckten jedoch eine Ga- rage, wo Vespas vermietet wurden, und flitzten mit dieSen durch daß Land, zwi- schen Monte Carlo und Cannes, wie ein Fllmthoater Kitzbühel 16. u. 17. Juni: Symphonie in Gold 18. Juni: Dem Teufel auf der Spur 19. u. 20. Juni: Gold aus Gletschern Juni: Doktor auf hoher See Juni: Die schwarze Lawine Filmtheater St. Johann 1. T. Juni: Weißer Herrscher über Tang u. 18. Juni: .Rosen im Herbst 19. Juni: Mutterschicksaj 20. u. 21. Juni: Der dunkle Stern 22. Juni: Fluch der Verlorenen Kitzbühel diese fremdenverkehrsför- dernde Wirkung des Casinos durch das Verbot, überall entsprechende Hinweis- tafeln inweis- tafeln aufzustellen, b'eschneridet. Für das am 16. Juni d. J. eröffnete C asino in Seehoden am Millstättersee hat die B'ezirks'hauptmannschaft Spittal 12 Hinweistafeln bewilligt. Juan Michael Fa n gio, kamen jedoch Gott sei Dank wohlbehalten wieder zu - rück. Der motorisierte Ausflug machte ihnen große Freude. Am Sa mstag, , 2. Juni ging es zum Schauplatz des Riesentorlauf es, nach A u r 0 n. Das Rennen selbst besteht aus einer D'reijerkombinat,ion aus Slalom, Schwimmen und Wesse'rskifahren. Eine interessante Kombination und ein Vor- recht des SC. Nice, der damit renom- miert. Auron, 'ein aus dein Boden ge- stanipfter Wintersportplatz, liegt 2000 Meter über dem. Meere und ist 100 km von Nice entfernt. Vom Ort f ührt eine „alte" Se'ilb'ahn auf den 2400 Meter ho- hen Las D:onnas. (Wie lobten wir da unsere Kitzbüheler, Seilbahnen mit ih- rem lautlosen Gang.) Gleich ne'be'n der Bergstation befand sich ein Kar mit Schnee, gegenüber einem grünenden Lärchenwäldchen. Ein seltener Kon - trast. on - trast. Der Slalom hatte heuer 60 Tore; diei Piste war mit Schneezement blau gefärbt. Ein lustiger Anblick. Hin- ters'eer hatte Startnummer 1 und fuhr Bestzeit! Sail'e'r war' zu rasant auf der der Strecke 'und das Tor 32 'brachte ihm fünf Strafsekunden ein. Harisch u nd Eder mußten nach den Damenfah- ren, amenfah- ren, welche mit einer einzigen 'Ausnah- me das 56. Tor ausließen und disquali- fiziert wurden; ergo ging es Harisch und Eder, die' zwar einen sauberen Sla - lom hinlegten, gleich. Noch am gleichen Tage ging es mit Autos zurück nach Nice, zum Hafen- becken, wo aie Schwimmwettkämpfe stattfanden. Von den 45 gestarteten Schwimmern wurde Sauer 15. und Hin- terseer 34. Schwimmen können die da unten besser als wir. Kunststück, bei diesen Möglichkeiten. EIS waren auch noch andere Was ~serspielei zu sehen, wie z. B. Wasserball, Wasserkajak Regat- ten und W,ass'erp'ol'o'. Die Preisverteilung fand noch am A- bend im Palais des Fetes statt. In der Nacht zum Montag, 4. Juni wurden wir nach Cannes geholt, zur Was's'e'rskik'onkurre'nz. In Cannes logier ten wir im Hotel Cariton, einem Haus mit 600 Zimmern. Dias; Wa.sserskifahren fand auf der „Cr:oisette", direkt vor un- serem Hotel statt. Diese' Konkurrenz war wegen des verhältnismäßig hohen Seiegangies zu schwer. Aber nicht nur für unsere Mannschaft, sondern auch für alle andern. Von den 52 Teilneh- mern konnten n u r z w e i alle Be- dingungen erfüllen. Es waren zwölf To- re zu durchfahren und die Moterheote hielten den Kurs mit 45 Stundenkilome- tern. und schon beim dritten Tor be- gannen di'e Stürze in die an sich warme Flut. Nach der Konkurrenz gab es einen offiziellen Empfang im Palais Festival, dem Schauplatz der jährlichen Filmfest- spiele. Unser Olympiasieger Toni Saile'r Wurde besonders geehrt und erhielt von der Stadt Cannes ein Präsent. DiePreis- vertilung' fand im Cas:ino „Palm Beach" statt, mit einem herrlichen Büf- fet, guten Sachen und Champagner. Die französische Riviera ist luxuriös, luxuriöser als die italienische, jedoch ist der Aufenthalt für gew5hnlic'h Sterbli- ehe viel zu teuer. Mit Ausnahinei von Blumen, die verhältnismäßig billig sind, heißt es bei jedem Einkauf „tief" in die Tasche greifen, ganz gleich, ob es nun grüne B'ohn'en sind oder ein Menü. Ja sogar die Kirschen sind da drunten teu- rer wie bei uns, per Kilo 20 Schilling! Am Dienstag' b'esti'egen wir wieder die' Eisenbahn. Es war ein herrlicher Aufenthalt. Gerne, nahmen wir' die, Ein- ladung, im kommenden Jahr wieder zu erscheinen, 'entgegen. - G es to r b e n i s t am 10. Juni 1956 Frau Maria S c h o t t geb. Hechen- berger, Tisc'hl'erm'e'istersgattin, Ehren- b'achgasse. 22, im Alter von 75 Jahren. - G ästefrequenz: Freitag, 8. Juni: 454 (364); Samstag, 9. Juni: 455 (364); Montag, 11. Juni: 465 (416); Dienstag, 12. Juni: 610 (416); Mitt- woch, 13. Juni: 643 (430); Donners- tag, 14. Juni: 700 (441). - Im Kitzbüheler Fundamt wurden zwischen 6. und 13. Juni 1956 abgegeben: 1 Paar Leder - Sporthand- schuhe, alt; 1 Säckchen mit Süßwaren; 1 Aktentasche' mit Inhalt; 1 Geldbörse mit mittlerem Geldbetrag; lKinde'rw'oll- jäckch'en; 1 einzelner D-St'ofthands'chuh, 1 Sonnenbrille, 1 Schlüsselbund, 1 D.- Fahrrad mit besonders tief gestelltem Sitz für Kinder; 1 D-Wollweste und 1 'Paar D-Wollhandschuhe a us einem Post- autobus. Mat3fonert bev e tabtniufif Samstag, 16. Juni 1956 „Kitz.büh'el'e'r Stadtmusik". Marsch v. Prof. Maria Hofer. „Wint'erstürm,'e". Walzer v• J. Fucik Ouvertüre zu „Wenn ich König wär" \T Adam. „Tanz der bösen Buben". Intermezzo von Krüger-Hanschmann. „Im Dreivierteltakt". Walzerpotpo ur- ri von Kliment. „Geburtstagsständchen". v P. Linke. „In Carrie're". Polka, schnell v Karl K'omz.ak. 3um Stirennen nach Öer ftnnäöfifa ' jen Ribiea rIebnibericfjt tom lebten ftrennen ber 5oifon in Yia nm 3. unö 4. Zuni Zou btm, a. 0. £eopotb pIfcLjI
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