Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 21. April 1956 Kitzbühe'le.r Anzeiger Seite 3 1eicjgriin 1ortu £amberg t Am Samstag, 14. April 1956 wurde Martha Reichsgräfin von L a m b e r g, Freiin von Ort;enegg und Ottenstein, nach Einsegnung in der Sch'l'oßka.p eile zu Kaps auf den Friedhof getragen. Ihr Vater, General Reichsfreiherr Heinrich von Eynatten, k'ommanclierte in den Achtzigerjahren die elf Batail- lone der „Tiroler Kaiserjäger" in Inns- bruck, daher wuchs auch seine jüngere Tochter, M a r t Ii a, im Geiste und in der Tradition der alten glorreichen Oe- sterreichischen Monarchie und. ihres Kaisers auf. Im Jahre 1911 heiratete sie, erst 19jähri.g, den Ulanenle u t.n ant Reichsgrafen Max von Lamberg und wurde damit eine Angehörige unserer Heimatstadt Kitz.bühel. Das schwere Schicksal des ersten Weltkrieges lernte sie als junge Mutter von drei Kindern kennen. Wie alle Damen des österrei- chischen Adels 'opferte sie Schmuck und Barvermögen als Kriegsanleihe für den Sieg der kaiserlichen Waffen. Erschüt- tert sah sie, wie im Jahre 1918 die Be- griffe von Treue, Ehre und Patriotismus gestürzt die. Offiziere verachtet und der Kaiser des Landes verwiesen wurde.Ein neues. Leben galt es zu beginnen, den kranken Gatten zu erhalten und die Ein- der zu erziehen. Mit eiserner Energie machte sie aus dem Schloß Kaps, dem Reste der Lambe.rgschen Besitzungen, eine Pension 1111(1 trat damit in das Fremdenb.eherbergungsgewei'be ein. Die- se Pension führte sie nun 34 Jahre und schloß am letzten Arbeitstage, dem 11. April 1956, um 13 Uhr, 65jährig', ihre Augen. In dieser langen Zeit lernten wohl die meisten Kitzbüh'e.ler die „Kap- ser Gräfin" kennen. Ihre Sachlichkeit, Vertragstreue, die Liebenswürdigkeit und Güte, aber auch ihrej Härte und Unnachgiebigkeit., wenn es. galt Holz oder Vieh zu verhandeln. Vor allem aber lernte Kitzbühe.1 das echte Herz dieser Frau kennen, das stets bemüht war, Not zu lindern, aber nie bedankt sein wollte. Dieses Herz hat nun zu schlagen .aufgehört. Wir trauern um eine unserer besten Mütter. 2Mtnöcnfon3ert in Ritbilbet Die Konzertvereinigung blinder Künst- ler Oesterreichs gibt am Sonntag, 22. April, 19 Uhr, im K o 1 p i n g .s' a a 1 ein Konzert mit ihrem neuen Erfolgs.p.r'o - gramm: „Ganz nach Wunsch ". Dieser bunte Abend bringt er]:es'en,e' Wie- ner Kleinkunst mit musikalischen Le.k- k.erbi ss'e n und gesundem Humor. ujbaff in Stitbübei Am Sonntag, 22. April Meisterschaft.s- spiel SV. R e u t t. e gegen Kitzbühel auf dem Kapser Sportplatz. Anstoß 15 5hr. Um 13,15 Uhr R.att.enberg II gegen Kitzb'ühel II. Kundmachung Am Dienstag', 24. April 1956 findet um 14 Uhr die diesjährige Vergebung der Schrebergärten auf' dem so- genannten Ka.pseife.ld beim Sportplatz statt.. Die Interessenten versammeln sich zum genannten Zeitpunkte an dci' Joch- berg'e.rstraß.e bei der Sp'ort.platziribüne. Wer zur Vergebung nicht erscheint, kann mit der Zuteilung' eines Schreber- gartens nicht rechnen. Die Stadtverwaltung Kitzb'ühel. Kundmachung Die günstige Entwicklung' cciii dem deutschen Aktienmarkt ermöglicht es, daß wieder Ausschüttungen aus der 1. April 19,156 ist Stacta.mt.sciii'ek- tor Josef Krimba,c]ier in den dauernden Ruhestand getreten. Eine heimtückische Kraiikheit zwang ihn vor Monaten aufs Kr.anken.la.ger, und nachdem er dank seiner schier unbeugsamen Willenskraft fast wiederhergestellt ist., wünschte er selbst seine Pensionierung. Am 7. Februar 1894 erblickte. ei' in Jochberg als Sohn eines w'ohlb'estallten Metzgermeisters das Lieht der Welt und wuchs dort auf, wie, in die- sem reizenden Tirolerdörf'chen onfzu- wachsen pflegen. Ein Jugenclge.fälirte berichtet aus dieser Zeit. : Einst waren die Krimbacherbuben und ihre Freunde a.nilangen Arbeitstisch heim Brat. - schneiden, denn Wurstbrat wurde da- mals noch mit der Hand geschnitten, und die Buben wurden für diese Arbeit eingespannt. Der kleinste. Krimbacher, der später im Weltkrieg gefallen ist, damals. e'in D' r'eikä.seh'o'elu, dessen Na- senspitze kaum über den Tisch reichte, pats'chte mit seinen Händen immer ins Brat. Plötzlich verschwand er lautlos. Die Mutter, die sieh etwas Brat für Knödel geholt hatte, erschien gestseio- gen Blickes und fragte., wer sich das Fing'erglied abgeschnitten habe, das sie beim Kniidelmache,n entdeckt hatt. Man schaute nach, fand den jüngsten Krim- baches an der Ha.use.cke mit blutendem Finger, er wurde verbunden und heilte. Der Jugendfreund schwört., daß er an Sepps schelmischem Lächeln und an sei- ner Bemerkung, man dürfe nicht so wehleidig sein, erkannte, daß nur Sepp der kleine, unabsichtliche Missetäter ge- wesen sein kann. Bal cl erkannten die. Eltern sein Talent und sichickten ihn nach Hall ins Gym- nasium, wo er auch maturierte. Aus dieser Zeit berichtet er selbst man- chen Studentenstreich. Dir. Krimbacher hatte sich bereits dein aufkommenden. Schisport verschrieben. Die Vorgesetz- ten sahen in diesem Sport anscheinend ein Werk des Satans und verboten ihn den Studenten strengstens. Einst nahm der Studiosus Krimbacher, dessen. Kopf „Dr. Jul.ius, B.u.eb-Stiftung" flüssig' ge- macht werden können. Im Sinne des hochherzigen Stifters sollen die Erträge des Stiftungskapitales als Erziehungsbeihilfen für begabte, be- dürftige Kitzb.üh.eler Kinder Verwen - dung finden und sollen in erster Linie jene Kinder bedacht werden, die ihre Väter im Krieg verloren hoben. Gesuche tim Gewährung von Erzie- hun.gs'b'eihilf;en können bis zum 5. Mai 1956 beim Bü.rg'e.rmeisteramt.e 'eing.e- hr.acht werden. Kitzbüh.el, am 17. April 1956. Der Bürgermeister: Dr. C.Buschman von lateinischen Verben und Homer brummte', seine, Brettln, vergaß das gut- gemeinte Verbot, der Herren Pa,tre,s und nahm an einem Schülerrennen teil. Er hatte das Pech. einen Preis zu erringen, die Siegel' standen in der Presslei und das Ende vom Lied waren drei Tage Karzer bei Wasser und Brot - und eilige - schmuggelten Zig'a.r etten. Am 27. Oktober 1914 begann für Dir. Krimhach'er dci' Ernst des Lebens. Das Vaterland rief' ihn zu den Waffen. Als Offizier des 1. Tiroler Kaiserjä.gerreg'i- mentes winde er verwundet, 'erwarb sich in den Schlachten des ersten -Welt- krieges die. Silberne Taiferkeitsme.dla.ill'e und kehrte erst nach harter Krieg'sge- fang'e.ns'chafc in Italien im April 1919 in seine Heimat zurück. Nach jahrelanger kaufmännischer Tä- tigkeit im Holzha,n.d'el, bei der er sich große Erfahru mi g für seinen kommenden Lebensberuf aneignete, trat er dann am 1. Dezember 1929 als leitender Beamter in den D'i'en st der, Stadtgemeinde Kitz.- büh'e]. Was Dir. Krimbach'er in diesen langen 27 Jahren für die Gemeinde Kitz- b'üh'e'l und ihre Bevölkerung' geleistet hat, kann wohl nicht in diesen kurzen Worten ausreichend gewürdigt werden. Mit dem Pflichtbewußtsein des Beamten der allen Schule stürzte er sich in die Arbeit, holte sich nach und nach erst- klassige Mitarbeiter heran und schuf in wenigen Jahren eine moderne Gemein- de.v'erw.altung'. Acht 'Bürgermeister und kommissarische; Geschäftsführer hat 'ir. Krimbacher in diesen Jahren erlebt und immer war er dies ausgleichende eonntagbient bev mr3te im 23e3irf So n n t a g', 2. April 1956: in Kitzbühel: Dr. Helmut Selig, Tel. 2690. K i r c h b e r g: Sprengelarzt Dr. Josef Fischer, Tel. 17. Ho p f g a r t e n: Sprenge.la.rzt Dr.Staff- ner. in St. Johann: Dr. Robert Mül - le r, 'rd. 245. 6toÖtamtöireftor 30fef Srimbacfjer im RueftonÖ
< Page 2 | Page 4 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen