Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 jtbfej& Aneer Samstag, 10. September 1955 An die 50 '\Tel'einei aus nali und fern, darunter eine Abordnung des. Oeserr. Kameradschaftsbunde.5 mit der Bundes- fahne aus Wien unter der ll'ührung des Präsidenten Josef Müfhigang nehmen an den E:inweihungsfe-*,erliehkeit.„„,ii teil. Alle Hausbesitzer des Ortes werden gebeten, festlich zu beflaggen und, die Fenster zu schmücken. Alle Landsleute und Gäste sind ]ich z- Jich eingeladen. - Heimkehrer beider Weltkriege, 'ehrt durch Eure Anwesen- heit die gefallenen Kameraden! Mit der Umgestaltung der St. An- t'oniuskapelle in eine Kricgeigedäctitnis- kapelle ist: St. Johann dem 'e'ispie1 1Khz- bühels gefolgt, das schon vor fünf Ju h- ren die Katharinenkirche (1-er gleichen Widmung zugeführt hat. Die Autoni - Kapelle charakterisiert nach außen der in unserer Gegend sel- ten vorkommende r'omanische Z enral- bau im Achteck und, seit 1955, das 'neue gewaltige K upferdach. Das Dach hat ein Ausmaß, von 540 Quadratmeter und wurde von Spengiermeister, Peter Höflinger eingedeckt. Es ist das Hauptmerkmal der durchgeführten bau - liehen Renovierung und nahm allen A n- toni -Verehrern eine Z'entnerla:st vom Herzen: denn seit tier Errichtung dieser Kapelle (1669-1674) unter Dekan Ja- kob von Berti wurde noch jede Ge- neration Zeuge von Dachschäden und Schäden im Kuppelg'ewölb'e'. Solche dürf- ten nun nach menschlichem Ermessen nicht mehr auftreten. Die zweite grelle bauliche Renovierung, die B e 1 ü lt u ii g der Grunclmauer'n im Innern dci' Kir- che, wurde durch Maurermeister Johann S chwarzenbacher ausgeführt. Die Ant'oniu,skapelle steht nach mündlichen Ueb'erlieferunlg:en auf einem, Grundwas- sertümpel und hatte bisher sehr unter der B'odenfeuchtigkeit zu leiden. im Zu- ge der Umgestaltung der A nutoniuskapel- le wurden auch die Totenkapelle sowie der Glockenturm renoviert und der Vor- bau neu aufgebaut. Den Vorbau errich- tete Zimmerineister Peter 5 1 ei i n 1 e c h - n e r. Den neuen Anstrich, innen und außen, erhielt die Kapelle von Mahci- meister Hans Leichter. Das großeDeck'enge'mäldr im innein der Kirche wurde vom Saizburgei' chenmaler Wilhelm (Ii h e t t ii rcstau- FHmheter Kzbüh& 1.0-12. Sept.: Drei Männer im Schnee 13. u. 14 : D'. eiserne Ritter v. F'alworth 15. Sept.: II Mann, ci. Rothaarige liebte Filmtheater St. Johann 1 T 10. Sept.: Lachen verboten! 11. und 12. Sept.: Wenn ich einmal der liebe Herrgott wär! Sept.: Malaga Sept.: Mannequins für Rio Sept.: Lockruf der Wildnis Sept.: Anna riert, tier Altar von Sepp D i a 1 e r, '[uns- bruck, und di acht Heiligen von Josef Bachlechner, Solbad Hall, einem Nach- fahren des großen Tiroler Ki'ippenma.- lers Bachlechner. Die acht Heiligen wurden vor zirka 130 Jahren vom St. Jolanner Bildhauer Josef 1-1 a i d ge- schallen ( 1858). H.aid erhielt von sei- ner Nachwelt eine eigenartige Grab- steininschrift, die nicht nur auf seine künstlerische Tätigkeit, sondern auch auf seine allzu menschlichen Schwiehen (den alten St. J'ohannern noch erinner- lich) hinweisen. In der vergangenen Generation kam es vor, daß Mütter ihre heranwachsenden Kinder, wenn sie wohl fleißig, aber zu wenig brav waren, zur A.ntoniuskapelle führten und ihnen die Grabinschrift von Josef i-Iaid vorlesen. Diese lautet: „Decken wir den Mantel der christ- lichen Liebe über den berühmten Künstler und Seine Fehler. Seine Ge- beine modern in kühler Erde, aber am Tage der Vollendung wird gewiß offenbar. was uns hier dunkel schien." Die Heiligenstatuen stellen die Berg- \verkspatr'one St. Barbara, und St. Da- niel, die Pest: atrone St. Sebastian md St. Rochus, die Erzmärtyrer St. iPaulus und St Johannes den Täufer als Patro- ne tier Kapelle und die Heiligen Josef und Joachim dar. Durch die Res{aeuiie- rung erscheinen die Statuen im neuen Glanze. Das Kruzifix der Kapelle ruf der einen Seite des Altares, das f üher g r ü n ( ! ) angestrichen war', wurde ebenfalls resiauri,c,rt und verleiht einen ergreifenden Anblick. Nach Du-. I'Ians H:ochenegg, Innsbruck, ist dieses Ki'cizi- fix ebenfalls dem 'Biiciliauei' Josef Anton Hehl zuzuschreiben. Es stellt ein Kunst- werk von großem Werte dar. Gegen- über dem Kruzifix hat man eine schmerzhafte Muttergottes, das christ- liche Urbild aller Sdhmerze'nsreici'ien, aufgebaut. Über dieses We:k (von Sepp Baum gartner, Schwa.z), hat bereits un- ser l-ieimatfoischer und Kunstkritiker Dr. Dr. Matthias M a y e r, Pfarrhe'r von Going, ausführlich im „Anzeig'er" berichtet, und dieser Aufsatz ist in St. Johann wohlbekannt. Zwei Grabsteine', einer unter dem Kruzifix und einer unter der Schmerz- haften Muttergottes, versinnbildlichen die Soldatengräber beider Weltkrioe. Auf den Marmorachreinen liegen, wie Meßbücher, Erinnerungsbände', weiche die Namen 'und die Kriegsschicksale, der Gefallenen und Vermißten St. J'ohanns der beiden letzten Kriege enthalten. Die kunstvolle Schrift in diesen Eiii-le,i-ioü- chern wurde vom Landesbeamten im Lan desarchiv in Innsbruck Josef Te 1 f- ii e r ausgeführt. Die Schreine' enthal- ten je eine Schale aus ‚Eichenholz, eine Arbeit des Dr'e'chslemn'reisters Hans hP a Ii, gefüllt mit Heimaterde und mit E r d e der Kriegsschaupiiitze beider Weltkrie- ge. Die Erde wurde über das „Schwarze Kreuz" beschafft. Der Kirchenboden aus rotem Marmor wurde von Steinmetz- meister Alois Ex e ii b C 1' g e r unterVer- wendung der alten Marmorplatten neu gelegt und geschliffen. Die Kunst- schmieciearieiten wurden von Franz 0 - b e r s c ii m i ci angefetigt. Der Entwurf zur Umgestaltung der Kapelle i'tani,int von Architekt Dipl.-Ing. Franz o- ii e k. Maurer und Steinmetz stießen bei der Renovierung cl'ei Antoniuskapeile auf ein Naturwunder. Bei Abhebung des Deckels zur Dekan-Gruft jur Kirchen- boden wurde der Leiche am des Dekan Jodecus Acirianus Hellmann (1723----- 1728) sichtbar. Angetan im prunkvollen Dekaukleide, wohlbehaGen, als wäre er vor einigen Tagen der Gruft übergeben worden. Hellmann war der letzte De- kan, der nach alter Sitte in einer Kir- che beerdigt wurde. Seine Beisetzung in der Ant'oniuskir'ch'e erfolgte aus dem Grunde, daß die neue Kirche (erbaut 1.723-1728) bei seinem Tode' noch nicht eingeweiht und die alte Dekaiat.shirciie bereits abgetragen war. In der gleichen Gruft befindet sich auch das Grab des Erbauers der Ant'oniuskapelle', Dekan Jakob. von Bcrti, eines gebürtigen Süd- tir'olei's. Mit der Einweihung' wird die Kapelle wieder CCI' Oeffentlichkeit zum Besuche und zur Andacht übergeben; niemand mehi wird, wie in den, vergangenen Jahren, vor einer, verschlossenen Tür stehen, oder ein vernachlässigtes Hei- ligtum vorfinden. Die Kapelle dieit iun dem Gedenken an die gefallenen Krie- ger, die für die Heimat. ihr Leben op- ferten. 365 Gefallene und Vermißte aus den zwei. letzten Kriegen sind auf den Marmortafeln und jn den Ehienbüche'rn verzeichnet; also ist jeder Tag im Jahr in der Antoni-Kapelle ein He'idengedenk- lag! Iüje1cr £oftiirnd;rijtcn ieerfameracfjaft Sti#bübei ercfjEoffen in (St. Zoann IDle Kameraden der Kriegerkaniea.d- schaft Kitzbühei werden hiermit einge- laden, vollzählig an der Einweihungs- feier der St. Ant'onius-Kapell'e' als Krie-, gerg'edenkstätte', St. Johann, teilzuneh- men. Abfahrt: Sonntag', 11. September 19551 8 Uhr früh, vom Bahnhof Kitz- bühel. - Den ärztlichenSonntags- d i e n s t versieht in Kitzbühel am Sonn- tag, 11. September 1955 Dr. Waldemar, v. Hohenba]ke.n, Sauiatorium Ho - lienbalken, Hornweg, Tel. 570. - Apothekendienst. Montag, 12. September bis Sonntag, 18. Septein- ber Sta.dtapot.heke des Mag. Konrad V o g 1, \7'orderstadt, Tel. 412. - G e 1 r a ci 1 iv u i d e n: tier Bauihif's- arbeiter Wilhelm S p a t z mit. der Haus-
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