Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 13. August 1955 Kitzbüheler Anzeiger efte Der Wettergott war gnädig. Er gilt. als Mitveranstaiter des Kitzbüheler Jahrina.rktes, 6. August 1955. Zwischen kalten Re--,eiita,lc'„eii erwärmte sich der Jahirnarkttag am warmen Sonnenschein und diese Sonne, seit Wochen eine Da- rhät (nach dem Lostag am 2. Juli [reg- net's an unsrem Fra.uentag, so reg- net's nacheinander 40 Tag, soll es jetzt besser wei(1en) brachte eine angenelune Sommernacht. Die Altstadt glänzte von tausend bunten Lichtern; Lichter aus den Fenstern der Bürgerhäuser, Lichter aus den Schaufenstern und Lichter in bunter Folge zu beiden Seiten den Häu- serreihen, eine gefällige Idee der Stadt- werke. Die Altstadt, ist geschaffen für so ciii Fest, sie, bildete den äußeren Rah- men zum unnachahmlichen und beispiel- losen Jahrmarktmilieu. Was jedoch dem Jahrmarkt erst das notwendige Gepräge gibt, ist die Besucheranz.ahi; und diese war heuer so hoch wie noch nie! Schät- zungsweise befanden sich gut 8000 Leu- te in der Innenstadt, und diese 8000 vervollkommneten das Bild de fröhli- chen ‚ ‚Jahrmarktstadt". Ein gewisses Stimmungsbarometer ist der Konfetti- aufwand - und diese lagen bis Mitter- nacht wie ein Teppich so dicht auf den Straßen. Interessant ist, daß diese „Ko- rianderlwirt.scha.ft" nicht als ein Privi- leg der Jugend allein gilt; es galt sozu- sagen zum guten Ton, auch der seriöse- sten „Frau Nachbarin" mit einer hand- voll dieser bunten Dinger die Frisur zu schmücken, und weil Neckereien ge- wöhnlich die Stimmung heben, hatte es da keine Not. Neben allen diesen und sonstigen IBe- lastigungen ist und bleibt der Jahrmarkt ein Fest der Musik, ein Fest für die Mu- sikfreunde. Die vier mitwirkenden Mu- sikkapellen: die Re.ttenherger Musikka.- pelle aus Wattens, die Jechberger Knappenkapelle, die St. Ulricher Trach- tenkapelle und die Stadtmusik hatten auch vom ersten bis zum letzten Musik- stück einen dichten Kreis von Zuhörern angelockt und ihre Darbietungen ließen keinen Wunsch offen. Die Wattener, die seit 30 Jahren nicht mehr in Kitzbühel zu hören waren, überraschten mit einem a-esgesueh Len Programm, mit instrume.n- talisch schwierigen Stücken von (Jri eg bs \Terdi. Die 40 Mann starke Kapelle, nit Kapellmeister Rudolf T s c h e m e entlockte dem niusikhegeisterten Publi- kum starken Applaus. Die Wattener, de bis auf die bekannten Klarinetten- Erzeuger I-Iammerschnj.idt sämtliche. dcii Swarovski-Betrieben angehören, emp- fanden das Publikum in Kitzbühel als sehr musikfreudig und begabt., das bei musikalischen Höhepunkten atemlos lauschte 'oder das, wie es die Musik be- fahl, lachenden Auges applaudieite. Ob- na annstellvertreter Franz P fit z n e r, der eigentliche Arrangeur der Kitzbühe- irr Fahrt.. mußte auch gestehen, daß d:e Fantasie aus der Oper „Aida" von Verdi bei keiner Probe so gut gelang wie auf dem Jahrmarkt in iKitzbühel. Die Wattener sind auf dem nächsten Jahrmarkt wieder herzlich willkommen! in der Hint.erstanit, im Hofe der Be- zirkshauptmannschiaft war die Joctiber- ger Knappenkapeile, mit Kapellmeister Fritz. N e u in a y e r, zum Konzert y er- sammelt. Um die Kapelle herum hatte die Stadtmusik einen Kranz von Tischen aufgestellt, und die Besucher konnten bei flotter Unterhaltungsmusik neben- bei Gaumen- und Magengelüste stillen. Außer den Tischgästen zogen die Joch- berger nach eine diehtgedrängte Schar Zuhörer heran, die auf der Straße Auf- stellung nahmen. Die Jochberge.r kön- nen auf ihre Kapelle stolz sein, auch sie hat in Kitzbühel den besten'Ein- druck hinterlassen. Am anderen Ende der Innenstadt, beim Hotel Tiefenbrunnev, gab die St.. Ulricher Trachtenkapelle ein Konzert. Es war ihr erstes Konzert in Kitzbühel, musikalisch gesehen „in der Höhle des Löwen". Ein blutjunger Dirigent, 'Adolf T r o g e r, von Beruf Mechanikerlehr - ling, aber überraschende Gaben! Ka- pellmeister Josef P e r 11 e r blies in den Reihen der Klarinettisten. Wir wieder- holen nur die Worte eines prominenten Mitgliedes der Stadtmusik: „Eine fri- sche, begeisternde1 Musik; die Nuaracher machen sich!" Der Höhepunkt war das Zusammen- spiel der Wattener und der Stadtmusik. Abwechselnd dirigierten Stadtkapellmei- ster Andreas K r a ni s, Altkapellmeister Ferdinand K n a p p, Wattens (der Va- ter des ilörlabauern im Bichlzc.h) und Rudolf T s c h e m e r, seit 5 Jahren Ka- pehimmeister der Wattener. Es i\rurdlc'fl die Märsche: ‚.An Ehren ist Österreich voll '', ‚‚1-hoch Tirol'', ‚Tiroler Adler''. der „Sclmönfeld-Marsch" und „Alte Ka- meraden" vorgetragen. Bei dieser Ver- anstaltung wurde es an den anderen Ecken und Enden der Innenstadt 'etwas lichter, das Gros der Zuschauer zog zum Zentrum. Das Spiel der beiden Ka- pellen wollte sich nliema.nd entgehen las- sen. Exzellente Märsche, exzellente Ka- pellen, exzellente Musik - ein Drei- klang, mitreißend und ungeheuren Bei- fall auslösend. Anschließend spielte die 8 t a d t in ii s i in, die bis zu diesem Zeit- punkt organisatorische Arbeit, leistete, auf ihrem alten „Stammplatz". Wieder zeigte sieh Vater K r a u s in seinem Element. Ein Mann, dem Musik dieWelt bedeutet und der damit der Welt Freude bereitet.. Die Stadtni usik rolfljiingt Lei- stungen, die einmalig sind. Jede Wo- che zwei neue Programme, denn was wäre der Kitzbüheler Sommer ohne lie beliebten Platzkonzerte! Der Aufstieg zu immer größeren um- sikalischen Leistungen unserer Musik- kapellen im Lande ist unverkennbar. Der Idealismus der Musiker ein sehr er- freulicher. Interessant ist, für den auf- in erks amen Beobachter, was auch von alten Kitzbüheler Jahrm arktbes uchern bestätigt wird, daß sich auch das Publi- kum verändert hat. Es machte, und nicht zum geringen Teil, eine angenehme Wandlung durch. Die Ausgelassenheit früherer Jahre ist fast verschwunden und hat einer herzlichen „Stimmung' Platz gemacht - nicht zum Schaden der Idee des Kitzbüheler Jahrmarktes. fIifl.frIJL!JJi Obernborr - R a d f a ii r e i! 'Am Sonntag, 14. August 1.955 veranstaltet. der Radfahr- verein Oberndorf eine Fahrt zu den Raintaler Seen. Treffpunkt uni 7 Uhr früh an der Straßenkreuzung in St. Jo- hann (Kitzbüheler—lnns})ruekersti'aße) ircEjborf - Standesfälle im Juli: Geburten: eine Anna Maria dem Landwirt Josef Fischba cher, Lehrberg- bauer, und seiner Gattin Marianne geb. Eder; ein M a t h i e s Ernst dem Land- wirt Alois Hinterholzer, Striblbauer, und seiner Gattin Anna geb. F'oidl. - G e t r a u t wurde der Forstarbei- ter Franz W i d m o s e r, Erpfendorf 30, mit der Hausgehilfin Maria, Anna G r o ii d e r, Kirchdorf' 205. ieberbrunn - Bezirksmusikfest, Die Bun- desm u sikkapelle Fieberbrunn veranstal- tete am Sonntag, 7. August 1955 zum ersten Male das Beziiksmusikfest. An diesem Fest nahmen die Bundesmusik.. kapellen Kössen, Kirchdorf, St. Johann, Oberndorf, St. Ulrich, St. Jakob, Hoch- flzen und Fieberbiunmi teil. Vorde,n. ein- zelnen. Aulführungen wurde ein F e s t- z u g gezeigt, bei dein sämtliche Kapel- len niitniarschierten. Das Wetter be- günstigte (las Fest und tausende Fest- teilnehmer bereiteten den Darbietungen der einzelnen Kapellen starken Applaus. Bei der 0 esa.mt.aufführung wurden der Schönfeld-Marsch von Zieher und der „Felsenfest' '-Marsch von Trojan gespielt. Der Festplatz beim Auwirt war auch Schauplatz der Einzelaufführungen der Verbandskapellen. Bei diesen Auffüh- rungen hörte man erstaunlich exakt vorgetragene Musikstücke„ die den Ka- pellmeistern mit ihren Musikern alle Eh- re bereiteten. Von jeder Kapelle wur- den ein Konzertstück (Potpourri oder Ouvertüre) und ein Marsch aufgeführt. toing. - Einen Verkehrsunfall mit glücklichem Ausgang hatte in der Nacht zum 29. Juli 1955 der Personenkraft- wagen des Hotels Schloß Itter, gelenkt vom Hotelangestellten Franz V 0 g e 1. Der Pkw. geriet nach einer Begegnung
< Page 2 | Page 4 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen