Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 9. Juli 1955 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 62. emcinberntf renring bev etaöt R itbüb Die 62. Gem'eindera.t.ssitzung am 30. Juni 1955 bezeichnete Bürgermeister Dr. CamiJlo v. B u s c h m a n als einen Markstein in der Geschichte des I(itz- büheler Gemeinderates. Einmal ist es die e r s t . Ratssitzung nach jenem 1.5. Mai 19552 an welchem Tage O'est'e'±re.ich durch den Staatsvertrag seine Freiheit erhielt, und zum anderen Male die e r- s t e Sitzung im neuerbauten Rathaus- saal. Er benütze diese Gelegenheit, um jenem Bürgermeister und jenen Gemein- deräten, welche im Jahre 1945 unter den schwierigsten Verhältnissen die Lei- tung der Geschicke. der Stadt in die Hände nahmen, zu danken. Bürgermei- ster Dr. C. v. Buschman forderte die Mtg1ieder des jetzigen Gemeinderates auf, entsprechend der Würde dieses schönen neuen Saales kleinliche oder persönliche. Gegensätze, zurückzustellen und in noch stärkerem Maße als bisher ihre Kräfte dem gemeinsamen Wohle der Stadt Kjtzhühel zu widmen. Den Saal schmücken ein Sgraffito, ausgeführt von Professor Hickm ann aus Salzburg, nach dem Stiche von Andreas Fai.stenbe'rger, dem Stammvater der be- rühmten Künstlerfamilie des 17. Jahr- hunderts, darstellend die Stadt Kit.zbü- hcl um 1620, und vier große Tafelbilder, „Susanna vor dem Richter" und „Sa- l'om'oni.s Urteil" (Kopien nach Rubens), die bisher Andreas Faistenhe.rg.er, sowie ‚‚Pa.uli Bekehrung'' und ‚‚Die Sintflut.'', welche Simon Benedikt Fa.istenberger, dem bedeutendsten Maler der Familie, zugeschrieben wurden. Die Bilder, wel- che seit Menschengedenken ihren Platz im alten Rathau,ssaal hatten, wurden 155 von akad. Maler Dipl.-Restaurator Paul Georg 13 a w 1 d, Kitzbühel, restau- riert. Sie sind, zusammen mit dem Bild „Rahel. am Brunnen" im. Bürgermeister- zimmer, zu den bedeutendsten Kunst- werken der Stadt zu zählen. lieber den Ursprung der Bilder, die leider nicht signiert sind, herrscht unter den Kunst- sachverständigen keine einheitliche Mei- nung. ‚‚Sah'om'oni,s Urteil'' müßte, nach einer im 1-1eimatmuseuni von E-id Mo- ser vorgefundenen 'Originairechnung, Veit Rabl, einem aus Kufstein ugew.a.n- derten Maler, zugeschrieben werden. Es wäre wünschenswert., wenn sich die Fachleute bei dieser Gelegenheit damit befassen würden, die „richtigen" Malei dieser schönen Bilder zu ermitteln. Nun zur Tätigkeit des Gemeinderats. Gieich am Beginn der Sitzung wurde der denkwürdige B.es:chl iiß gefaßt., ei- neu „Ehrenring der Stadt Kitzbühel" zu- stiften für jene Bürg'e'i, die sich au- ßerordentliche Verdienste uni das Wohl der Stadt Kjtzbühel 'erworben haben und den ersten „ E'hre.nring' an Stadtpf,ar- rc.r Gei.stl. Rat Joseph S c ii m i d in An- betracht seiner Tätigkeit. als Pfajrre'r von Kitzbühel, welche Stelle er nun seit 25 i3Uflg in ij3büeI t für Pfarrer 30feE 66)miÖ Jahren bekleidet, sowie als Kirchen- restaura,t'oi zu verleihen. Der Antrag wurde einstimmig' angenommen. Bez.irks-Gendarm'erieinspektor Adolf N a g i 11 e r, welcher vom Bundespiäsi- denten die höchste Auszeichnung er- hielt. sprach der Gemeinderat die' 'An- erkennung für seine' Leistungen als Pa- stenkom mandant seit 1945 aus. Das. Ansuchen des Mitt'e.ls.chulverei- nes Prof. Weihs, St. Johann, um Sub- venti'onierun g einer Lehrkraft wurde, wie im Vorjahr, auch für das Schuljahr 1955-56 genehmigt. Der (iem'e'ind.era.t wurde, auch zur Stellungnahme über die. Erhöhung' der Kurtaxen in Kitzbühel von S —.50, 1.— und 2.— auf' 1.—, 2— und 4.— Sehil- ling eingeladen und erklärte sieh mit der Erhöhung einverstanden. Die Kammer der gewerblichen Wirt- schaft irt- schaft ersuchte in einem Schreiben "den Gemeinderat, weiterhin dafür einzutre- ten, daß in der Stadtmitte ein Schalter- postamt auch nach Beziehung des neuen Postamtes verbleiben kann. Bürgerrm'ei- st.e:r Dr. C. v Buschmari unterrichtete den Gemeinderat, daß der geplante. Neu- bau eines G'erichtsge'bäudes im R.uedJ- feld in den nächsten Jahren wahr- scheinlich nicht in Frage kommt und daher auch k ein Verkauf des gegen- wärtigen Geriehtsgebäudes, sodaß die Raumfrage für ein Schalterpostamt kei- ne besondere. Sorge sein dürfte. Der Pürgermeistei wurde' vom Gemeinderat beauftragt, im Interesse der Stadt beim neuen Chef der Post- und Te'l'egia.pheii- direktion in Innsbruck, Dipl-Ing. Neu- hauser, sieh für den Verbleib eines Schalterpostamtes in der Innenstadt zu verwenden. Ein umfangreicher Vei.hman.dluiigs- I)lI.nkt war der Steuerung' der Woh- nungsnot gewidmet, hervorgerufen durch die etwas schleppende Arbeit der Wohnbaugenossenschaft „Frieden". Cc- ineinderat hans lleeh'enb'e'rger wurde ctfet für ÖnS 13nftl ant eftionrnted iL-Zng. Am 1. Juli 1955 fand beim Eggerwirt in Anwesenheit von P'ostra.t. Doktor- Seliwa.iz, Baumeister Eduord L u nil und Ing. Josef K a in p 1 von der Pos.tdirek- tion, und Baumeister Dr. teehn. Ing. Lois M e i s e und seine's Bautechnikers Ing. Franz P 1 e t z e r, des stellv. Amts- vorstandes von Kitzbühel Ob'eirevident Josef E r ii a r t e r, dci Poli'er'e, Hilfs- poliere, Prof'essionist'en und Arbeiter, der Firma Meise das fröhliche Richtf'e'st 'des Postamtsgebäudes, Kitzbühel, 'J'ose'f Pi.rchlstra.ße, statt. Baumeister Lud], der s'e'it dem eisten Spatenstich als technischer Berater zur Baustelle gehört, sagte in seiner An- beauftragt, im Namen der Stadtgemein- de als Subventionsträger alles zu unter- nehmen, um Möglichkeiten zur Be- schleunigung des Baufortschrittes zu schaffen. Von der Errichtung von Not- wohnungen wurde Abstand genommen, jedoch Vizebürgermeister Sicherer und Gemeinderat H'e'chenbe'rg'er beauftragt., zwecks Vorfinanzierung des z w e i t e n Wohnhauses (12 Wohnungen) der Ge- nossenschaft „Frieden." auf der Schwar- zen Wiese mit dieser in Verbindung zu treten. Die Errichtung von Notwohnun- gen müßte zu 100 Prozent die' Stadt fi- nanzieren, wogegen für die Projekte auf der Schwarzen Wiese Mittel des Wohn- baufonds herangezogen werden können. Beschlossen wurde ferner, in. Zukunft keine Grundankäufe von Wohnbauge- nossenschaften zu. finanzieren. Diese Ge- nossenschaften müßten zuerst eigene Mittel verhauen, bevor sie auf Suhven- ti'onen seitens der Stadtgemeinde rech- nen können. Der G'e'm'ei nderat nahm auch zur Kenntnis, daß für bevorste- hende D'el'og'ie'rungen Wohnraum ge- schaffen werden muß. Für die Ehrenbachgasse vom Geiger- ha.us bis zum Kegler-Zaun wird in Zu- leu.nft „geschlossene Bauweise" gefor- dert. Die Ehrenbacligussei mit der neuen Straße und nach der Renovierung des Geigerhauses und 'dem Umbau des alten Pirchistalles wird ein schönes Aussehen erhalten. Der Gemeinderat beschloß, auf Vor- schlag des Lärmhekämpfungsauss.chus- ses, im Stadtgebiet folgende Verkehrs- gebote: 1-1 a 1 t e v e r b o t 'e: Rathausplatz, Be- ranekseite; Bäckerei Iiölzl—Jörg und Stadtbrunnen; Engstelle Edenha.us.e'r- Chizzo. Parkverbote: Rathausplatz Au- tengruberse.ite, Hinterstadt; Gasthof Ra.risch-Bezirksha.m]ptin.annsch.a,f 1. Biehl- straße: Geschält Ober bis Sc.hina.gl. Die Einbahnstraße vom Jochberger Tor zur Hinterstadt wird aufgelassen. Die nächste C'em'eind.eratssitz,ung fin- det. am Donnerstag, 14 Juli statt. cmtIgcbiubc Sit3büeI Yeubaufer an bie fartqcrneInÖe sprache, daß Kitzbühiel ein Postamts- gebäude erhalten wird, bei dem jeder Fortschritt in Wissenschaft und Technik ausgeweitet wurde Die' Post. - als Ver- mittlerin des geschriebenen und gespr'o- ebenen) Wortes zwischen Städten, Län- dern und Erdteilen und in naher Zu- kunft auch die Mittlerin des B ii d e s hat gerade in Österreich seit 1945 einen gioßaitigen Aufschwung mitgemacht. Der schönen Stadt Kitzbühel ein mo- dernes Gebäude zu geben, ist Aufgabe des Bauherrn Baumeister Ing. L u d 1 lud die Anwesenden zum' fröhlichen Trunke, nach alter Vä.ter.sitte, ein. Post- rat Dr. Schwarz überbrachte die
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