Kitzbüheler Anzeiger

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4 1itzbheler Anzeiger amsta.g, 19. Mai 1934 Wofür hurÖe eelbpLiter Ortner mit Öem 1. 5ignum £nuÖh am Zonb ber züpferreitdmebniffe mit cjIiertcrn nuge3eicfJnet? Am 4. April d. J. wurde in Bra,nau. am Inn vom Salzburger Kaisei'scitüt-. zen-Karneradschaftsbund die bcim Zu- sammenbruch 1918 gerettete Fahne der Bozener-Standschützen der Braun auer Kaiserschüt.zen-Kameradschaft fierlieh übergeben. Der Fähnrich Rieder (heute Stadtgärtner) übernahm die Fahne:, auf die er 191.4 als junger Standschütze den Treu-Eid geschworen hatte. Nach der feierlichen lii. Messe, die Feldpater Ortner zelebrierte, fand eine Heldenehrung statt. Am Nachmittag vereinten sieh alle im `Gasthof Oann zu einer familiären Ka,m'e.radschafts-, feier, wobei Herr Schuldirektor Karl Ilautenba.cher, ehem. Kaiserschütze v. 1. Rgt., von der t'odesmutigen Kamerad-' schaftstreue eines Tiroler Standschützen und 'dem Einsatz des Feldpaters Ortner am 16. Juni 1916 erzählte: „Schon seit Tagen erfolgten heftige Angriffe der Italiener auf unsere Std- lung am Monte Spil, besonders unsere etwa, .100 Meter tiefer gelegene Vor- posten-Rampe das ‚Hufeisen' genannt, wurde immer wieder angegangen, aber die zwölf Mann Besatzung Landstür- mer und Kaiserschützen wiesen alle Angriffe mit gutgezieltem Feuer ab. Wie zu erwarten war, eröffnete der Feind onzentrierte:s Artilleriefeuer auf die Hufeisen-Stellung, um sie einzu-' decken. Feldpatier Ortner bangte um die' Besatzung und verlangte, daß die zwölf Mann sofort 'eingezogen werden müßten, doch ‚der Kommandant Obit. K. der. Kajser:schützen auf Monte Spil erklärte, es wäre zu spät, es käme wohl kein Mann lebend in die gesicherte Stellung zurück, man müsse sie ihrem Schicksal überlassen. In dieser Todesnot wollte der Feld- pater die Kameraden nicht allein lassen und eilte zum Abstieg. Da keuchte hinter ihm der Stand- schütze David. ‚Was willst Du'?' fragte Ortner. ‚Ich will den Landstürmer Jörg ablösen, er hat sieben Kinder daheim und hat das Jüngste' noch nie gesehen ich habe nur eine Tochter, die' schon verheiratet ist!' Der Feldpater umarmte den todes- mutigen Alten und beide liefen durch den ‚Granatenha.g;el ins Huf'eiseii. Dort machte, der Feldp ater dem Oh'erjäger Krall, den Vorschlag, sich auf die Stel- lung am Spil zu retten, aber 'dieser gab das nicht zu, denn erstens habe. den Kommandant ‚droben dazu keine be - fehl smäßige Anordnung getroffen und zweitens war die Beschießung schon, derart arg, daß kaum heil durchzukom- men war. Die zwölf Mann mußten also aus- halten, nur der Landstürmer Jörg, für den Ablöse da war, wagte die Flucht. Unbeschreiblich war der Händedruck, mit dem Jörg von David dankend Ab- schied nahm. Ob er wohl hinauf kam? Ja, es glückte ihm, und er zitterte um das Leben seines Ersatzmannes. In der Hufeisenstellung wurde es im- mer ungemütlicher. Die feindliche Ar- tillerie zielte immer näher, es folgte ein Volltreffer - zwei Mann tot nach einer halben Stunde fünf Mann tot: und der Ersatzmann David verwundet, zum Glück nicht sehr, schwer. Feld-. pa.t.er ‚Ortner verband ihn. Es trat eine Kampfpause ein. Vielleicht das Ende der Schießerei . . . jetzt könnten sich die Überlebenden retten. Aber ci1 r Ober- jäger Krall wollte nicht. Da, jialiin Feldpater Ortner den ver - wundeten David auf die. Schulter und trug ihn aufwärts, da der Laufgraben noch passierbar war. Auf halbem We- ge. kamen zwei Sanitäter mit einer Tragbahre entgegen. Sie übernahmen den verwundeten Sta,ndschützen und der Feldpater lief zur Hufeisenstellung zu- rück - und da sauste gerade eine 'ra nate über seinen Kopf hin . . . sie: begrub die zwei Sanitäter mit dem ar- men Helden David. Bei' Beschuß setzte wieder ein und noch ein Schütze im Hufeisen mußte das Leben lassen also von 12 Mann neun tot. ‚Einer der Überlebenden war ich!' er- klärte B:autenbacher und erzählte wei- tei : ‚Als das feindliche Geschützfeuer vollends erlosch, krochen die Alpini schon aus ihren unter uns liegenden Deckungen zum Sturm auf die Huf- eisenstehlung. Oberjäger Krall fluchte: ‚Jetzt 'ollten wir unser zwölf sein!' Weichen aber wollte er nicht . . . doch mit nur drei Gewehren!? Da eilte der Feldpater Ortner über die Trichter der Granaten hinauf zum Monte Spil und holte Mannschaft und ein Maschinen- gewehr herunter. Wohlgezieltes Schnell- feuer warf die anstürmenden Italiener Zurück. Die wackeren Schützen und Land- stürmer erhielten Tapferkeitsauszeich- nungen und unser Feldpater Ortner das I. Signum Laudis am Band der Tapfer- keitsmedaille mit Schwertern." Diesem Berichte dankte dci' Feldpater und schilderte ein Erlebnis aus dem Kampf um den Monte Corno, drei Wo- chen später. Auch diese heißumstrittene Vorstel- lung .- der unrühmlich bekannte Va,- terlandsverr,i',ter und ehemalige Land- bote Dr. Batisti wurde dort gefangen erhielt: Volltreffer und es wurden. neun Mann Schützen und La.ndst.ürmer verschüttet und tot geborgen. Knapp hinter der Hauptstellung auf Kote, 1008 (Ende des Roite-Rückens am P.asubio) rissen die Pioniere einen Gra- ben 'auf, 'die Toten zu begraben. „Indes" -so 'erzählte der Feldpater - „wickel- te ich die Heldenleichen in ihre Zelt- blätter und begann die kirchliche Ein- segnung, hielt einen Nachruf und jetzt kannen die Sanitäter, zur Begräbnis:, mit ihnen der Sanitäts-Hund. - Der Hund stieg mich wedelnd an, dann be- schnupperte er die Leichen. Bei der vierten ‚aber fing er an zu kratzen und zog am Zeltblatt beim Kopfende. Ich fragte die Sanitäter, ob dieser Mann etwa dem Hund näher heka:nnt gewesen wäre. Sie verneinten eS, ei- nen Oberösterreicher hätten sie nie un- ter ihnen gehabt. ‚Der Bund hat wohl eine feinere Na- se als wir!' erklärte ich und 'wir wik- kelten dcii Mann sofort aus . . . er: schlug die Augen auf - und heute' steht er hier vor uns, mein Vorredner, Herr Karl. Ba.utenbacher, Schuldirek- tor in Braunau am Inn!" Er war einer der drei überlebenden aus der Hufeisenstellung damals ein Kaiser-Schütze yon 19 Jahren. Gott: erhalte! 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Insbesondere danken wir Herrn Dr. Seelig für die vielen Besuche, Herrn Pfarrer Gick und Feldpater Ortner, Herrn Primus und dem Kriegerbund, dem Schützenbund und dem Kirchenchor für das schöne Grablied und allen aus nah und fern, die dem lieben Vater das letzte Geleite gaben. Jochberg, am 22. Mai 1954. Maria Xoiehl und Kinder
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