Kitzbüheler Anzeiger

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Die untere Vorderstadt wiederum Fußgängerzore SEITE 2 - LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 1AUGUST 1992 Alle herzoglichen Städte Bayerns ver- danken einer Schöpfungsakte der bayeri- schen Herzoge ihr Dasein. München haben die Wittelsbacher noch vor den Welfen über- nommen, alle anderen landesfürstlichen Städte hingegen wurden erst von den Wit- teisbachern ins Leben gerufen und mit Privilegien reichlich ausgestattet. Die Stadt Kitzbühel macht hierin keine Ausnahme. Sie führt ihre Entstehung auf die schöpferi- sche Tätigkeit der wittelbachischen Herzo- ge zurück und schließt sich in ihrer Rechts- entwicklung eng an die der oberbayerischen Städte im Allgemeinen und an die Mün- chens insbesondere an. Kitzbühel ist eben- so wie Ingolstadt und viele oberbayerische Städte eine Tochterstadt Münchens. Die Stadterhebung erfolgte am Sonntag, 6. Juni 1271. Der Name Kitzbühel, der mit "Kitz" als dem Jungen der Ziege oder Gemse nichts zu tun hat, sondern vom Eigennamen Chizzo abzuleiten ist, ist älter als die Stadt. Er begegnet zum ersten Mal um das Jahr 1165 in einer Traditionsurkunde für Chiemsee. Ein "Marchwardus de Chizbuhel" ist der Vergabung Zeuge. Der Viztum von König Rudolf verfügte mit 6. Juli 1281, daß im ganzen Gericht Kitzbühel nur an den althergebrachten Tafernen (Gasthöfen) das Gastungsrecht ausgeübt werden dürfe, deren je eine in Kössen, in St. Johann und in Kirchdorf Der Bezirk in alten und neuen Ansichten (25) Der "Anzeiger" bringt in einer Serie von Martin Wörgötter einen Vergleich aus Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Kitzbühel und der Bezirksorte in Wort und Bild. K.'tzbühel 1872, noch schindelgedeckte Stadthäuser, natürliche Fußgängezone, da es noch keine Autos gab. Alteste Ansicht von der Unteren Vorderstadt wire. NEr in Kitzbühel sollte unbeschränktes wigs, mit Margaretha Maultisch am 10. Fe- Gastungsrecht gelten. Überdies war der bruar 1342 wurde Kitzbühel, vor nun 650 Verkauf von Waren den Bürgern von Kitzbü- Jahren, erstmals vorübergehenl in der Hand hel und denen von München vorbehalten, eine Herrschers mit Tirol Vereinigt. Mit 29. Dadurch hatten die Kitzbüheler eine Art September 1369 wurde Ki:zbühel wieder Handelsmonopol. von Tirol getrennt und fiel an Bayern zu- Infolge der Vermählung Ludwig des Bran- rück. (Zit. Dr. Ferd. Kogler, "Die älteren denburgers, dem ältesten Sohn Kaiser Lud- Stadtrechtsquellen von Kitzb.') -‚ Kitzb ühel sollte Olympiastadt werden Kitzbühel sollte 1940 Olym- piastadt werden: Nach Auf- zeichnungen des damaligen Bürgermeisters Komm.Rat Jo- sef Herold (gestorben 1938) aus den Jahren 1936 und 1937 wurde Kitzbühel für die Olym- pischen Winterspiele 1940 aus- ersehen. "Was haben wir?", schrieb Herold in seinem Expo- sd: "Mit fast hundertprozentiger Sicherheit den nötigen Schnee, fahrbare Abfahrtspisten, Torlauf- strecken, Streken für die Lan- glaufbewerbe und die Sprungs- chanze. Mit ebensolcher Sicher- heit eine Eisfläche auf dem Schwarzsee für 500-, 1000- und 5000-Meter Läufe. Dasselbe gilt für die Pferderennen und für die verschiedenen Eisschießbahnen und eventuell auch für das Skijö- ring und die Bobbahn sowie Unterkunft für die Veranstalter und die Olympiakämpfer (3000 Betten). Was haben wir nicht? Unter- kunft für die große Zahl der Gä- ste, denn wenn nur 10.000 kom- men, müßte man alle Orte bis Innsbruck einbeziehen. Die Hälf- te wird mit der Bahn ankommen und jeden Tag wieder abfahren. Daher müßte das Bahnhofgebäu- de so ausgebaut werden, daß täglich bis zu 50.000 Fahrgäste abgefertigt werden können. In Garmisch waren 1936 angeblich 15.000 bis 30.000 Automobile anwesend. Viele Felder bis hin- aus zu den umliegenden Dörfern wurden als Parkplätze in An- spruch genommen. In Kitzbühel würde es einer ganz besoiideren Organisation bedürfen. Bis 1940 dürften sich die Autofahrer um 250 Prozent vermehrt haben. Die Zufahrtssslraßen müßten verbessert werden Ausbau der Strecke Stanglwirt - Reith - Kitzbühel und Verlegung der Brixentaler Straße mit Wegfall der Bahnüberfahren. Bahnun- terführung bei Ecking für die Zufahrt ins Skis ta:lion auf der Hinterbräuwiese. Ausbau der Burgstallschanze für Sprünge bis 80 m. Errichtung einer zwei- ten Sprungschanze. Errichtung eines Kunsteiss:adions für 10.000 ZuschaLer. Nicht viel Schwierigkeiten dürfte die Wie- deraufrichtung der Bobbahn bereiten, da unsere Anlage schon seinerzeit (bis 1929) sehr gut war". Abschließend BM Herold: "Die finanzielle Ange- legenheit darf nict Sache der Gemeinde Kitzbühel sein!" Es kam aber der Zweile Weltkrieg.
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