Kitzbüheler Anzeiger

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' 2& 1. Ein Leserwunsch: Kleiderordnung für nackte Touristenbäuche SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 25. JULI 1992 Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Und wieder die nackten Bäuche Ein Bravo für die Verkehrslösung Meist sind es nicht gerade die schönsten Männer, die unsere heiße Klimazone mit "oben ohne" beehren. Schweißriechende, röt- liche Dickbäuche verschönern unsere Umwelt bis hinein in die Restaurants und selbst Lebens- mittelgeschäfte. Kaum einmal wo sieht man einen Hinweis:"No shirt, no ser- vice". Vor lauter Feigheit vor dem sogenannten "Gast", der sich hier so benimmt, wie er das zu Hause nie könnte. Wenn er auch übel riechen mag, sein Geld tuts nicht, auch wenn er so gut wie nichts hier läßt. Selbst dabei zeigen wir keine Zivilcourage mehr, obwohl ich noch niemanden getroffen habe, der sich nicht über die Zumutung ärgert. Und wenn ich erzähle, daß anderswo, in wirklich hei- ßen Ländern behördlich auf "Bekleidung" bestanden wird, dann sagt mir jeder: "Das ist rich- tig. Schade, daß das bei uns nicht geschieht." Sollte hier jemand aufheulen, so gehört er mit Sicherheit zur verschwindenden Minderheit, die jede Art von "Spielregeln" der menschlichen Gemeinschaft Rainhard Fendrich brachte es zustande, 3000 Zuhörer trotz starken Regens zu begeistern. Die große Fangemeinschaft bei widrigen Bedingungen einerseits sowie die große Begeisterung bei der einheimischen Bevölkerung andererseits, zeigen ganz klar das Defizit auf, das in Kitzbühel an solchen Musikkonzerten vor- herrscht. Besonders Jugendliche wün- schen sich viel öfter professio- nell aufgezogene Konzerte mit renomierten Sängern. Das Arge- Alp-Fest war zwar eine gutge- meinte Veranstaltung, ging an den Bedürfnissen und Vorstel- lungen der heutigen Jugend aber um Hauslängen vorbei. Mangeln- des Interesse war die Quittung. Auch Vernissagen, Kirchenchö- re, Platzkonzerte oder Streich- konzerte im Kulturprogramm ziehen in diesem Alter nicht. Die Bezirkshauptstadt Kitzbü- hel oder "Weltstadt", wie man- ablehnt. Von wem sollte so et- was auch "verfügt" werden? Etwa von unseren diversen Volksver- tretern, die uns zwar ständig mit neuen Verordnungen beglücken, hier aber aus völlig mißverstan- dener Demokratieeinstellung glauben, alles pardonieren zu müssen? Wenn z.B. in Sevilla, der hei- ßesten Stadt Europas oder auf der EXPO 92 jemand seinen nackten Bauch vor sich herträgt, wird er kurz und freundlich ge- che Ubertreiber behaupten, kümmert sich rührig in mehrtä- gigen Aktionsprogrammen um seine Stammgäste. Das ist an sich nichts Schlechtes, nur sollte grö- ßeres Engagement denjenigen gelten, die in Zukunft unseren Wirtschaftszweig Tourismus auf- rechterhalten müssen: Kindern, Jugendlichen und deren Eltern. Fendrich könnte der Anfang einer neuen Jugendkulturpolitik in Kitzbühel sein. Als ideale Er- gänzung zur Kulturszene der Creatique in St. Johann (die hof- fentlich weiterbesteht) könnte das Betonoval vom Jagaboden ideal für mehrere Konzerte im Jahr Verwendung finden. Nachfrage ist genug da. Wenn dann der Wille und die Einsicht bei den Verant- wortlichen ebenso vorhanden ist, ist es nur ein kurzer Schritt, das diesbezügliche Angebotsdefizit auszumerzen. Michael Noichl, Kitzbühel beten, eine dünne Kleinigkeit überzuziehen. Ich habe nicht ein einzigesmal erlebt, daß jemand gemurrt oder gar gedroht hätte, er käme nie mehr wieder! Und selbst wenn: wieviele und vor allem wer ginge da "verloren"? Ja, ja, Sevilla! Aber bei uns in Kitzbühel... Mag. Alfred Koch Kitzbühel Ein Finanzchef mahnt zum Sparen. Einer, der gleichzeitig Tennisclubpräsident ist!!! Ein Verein von Einheimischen trainiert verbissen und kämpft beherzt und der Lohn dafür ist ein toller Meistertitel und der Aufstieg in die Landesliga. Der Verein trainiert 6 Mann- schaften, die alle erfolgreich sind. Und ausschließlich aus Einhei- mischen bestehen. Das kostet kla- rerweise Geld, nicht nur das Spielfeld, das seit 20 Jahren noch immer nicht fertiggestellt ist. Aber nicht einmal ein Jahr hat man gebraucht, um die sinnlose Betonburg am Kapserboden "herauszustampfen", die sowie- so bald baufällig wird. 35 bis 40 Millionen hört man, haben die Voraussetzungen dafür die Gemeinde gekostet (Schloßberg- straße, Grundkauf etc.) Die Verantwortung dafür tra- gen eben genau jene, die jetzt weinerlich in der Zeitung schrei- ben, daß man behutsam mit dem Gemeindevermögen umgehen solle. Jene, die im Gegensatz zu Bravo Hermann Windbrech- tinger! Die neue, simple Sommerver- kehrsiösung mit der Sperre der Innenstadt hat bereits nach ein paar Tagen eindrucksvoll bewie- sen, was jahrelang von der Mehr- heitspartei abgestritten worden ist, nämlich eine echte Verkehrs- beruhigung im Zentrum, nicht nur in der Fußgängerzone. Weniger Verkehr rund um's Zentrum beweist, daß ein sehr hoher Prozentsatz nur" Sightsee- ing-Verkehr" war, der längst ab- geschafft gehört hätte. Dafür kann man nur Danke- schön sagen und ich bin über- zeugt, daß Dir und Deinen Hel- fern auch für den Winter etwas ähnlich Positives einfallen wird, auch ohne den hunderttausende Schilling teuren Rat so mancher "Experten"! Evi Obernauer, Kitzbühel Fst Redaktionsschluß g, 17.30 Uhr Dr. Peter Gurschler keine Se- kunde ihrer Freizeit umsonst für die Tennislobby auch nur einen Finger krümmen. Nun ist end- lich Demokratie angesagt im Gemeinderat und die Runde um Capellari und Lackner, die ohne- hin immer kleiner zu werden scheint, wird dies auch schön langsam zur Kenntnis nehmen müssen. Man kann schon verstehen, daß es nach 20 Jahren Diktatur schwer sein muß, aber Demokratie kann man lernen. Ich möchte als regelmäßiger Besucher in der Langau genau jenem Dr. Wendling danken, der für die Demokratie in der Ge- meinde und anscheinend jetzt auch für die gewaltigen Schul- den der Gemeinde die "Schuld" hat. Unseren Fußballern wünsche ich sportlich viel Glück und im Verhältnis ähnliche finanzielle Erfolge wie die Golf-Tennis-Ski- Curlinglobby! Ernst Wieser, Kitzbühel Fendrich und das Konzert-Defizit Demokratie kann man lernen
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