Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheier Äne&gr - Samstag, 18. Juli 1953 Vom Brixentaler Musikfest in Jochberg Am Sonntag, 12. Juli 1953 fand in Jochberg das B'und'ernusikfest des Be- zi rksverh andes Brixental, dem die Ka- pellen Itter, Kelchsau, llopfgarten, Bri- xen, Westendorf, Kirchberg, Aurach u. Jochherg angehören, statt. Zu diesem Fest waren zum ursprünglichen Ver- anstaltungssonntag (28. Juni) 16 Musik- kapellen gemeldet. Damals mußte je- doch das Fest wegen des ungünstigen Wetters verschoben werden. Der 12Juli war nun zwar öin herrlicher Sonnen - Sonntag, aber da die Mitglieder unserer Musikkapellen zu einem froßen Teil aus der Landb-evölkerung stammen, war es manchen Kapellen nicht möglich, die für ein Musikfest notwendige volle Be- setzung zu erreichen, denn: die Schwe- denreiter, chwe- denreiter, die wochenalten Heumander im ganzen Brixental und im' Pinzgau verlangten dringend danach, in den schützenden Heustock zu kommen und so mußten &iele Bauern das F'lüge'lhorn usw. mit der Heugabel eintauschen. Kelchsau, Westendorf, Brixen und Au- rach mußten ganz aTbsagen, Kirchberg erschien nur mit 15 Mann. Von den Gastkapellen sagten Wald, Nie de rau u. Bramberg ab. Trotzdem' sahen die Festbesucher in .Jochberg einen prächtigen Musikumzug, die Stadtmusik Kitzbühel voran. Stadt- kapellmeister Andreas Kraus führte, man möchte sagen in jugendlicher Fri- sche:, seine Kapelle durch den blumen- geschmückten Ort. Nach den Kitzbühe fern kamen, zwischen schönen und m'it viel Geschick und Frohsinn aufgebauten Festwägen, die Gastkapellen Niedernsill und Hohlersbach und die Verbandska- pellen Itter, H:opfgarten,Kirch- h e r g und zum Schluß die: J :0 c h b e r - g e r Bergknappen. Bis iuni Festplatz: in der Au folgte dem' Festzug eine zahl- reiche Menge Festbesucher; nach dcii verkauften Abzeichen zu schätzen mochten es ungefähr 2000 gewesen sein. Eine Menschenmenge, die Jochberg schon lange nicht mehr gesehen hatte. Auf dem Festplatz, vor dem Musik- pavillon, dirigierte Stadtkapellmeister Andreas Kraus in Gemeinschaftsauffüh- rung mit der Stadtmusik und der Bun- desmusikkapelle Hopfgarten den Hoch- und Deutschrneistermarsch (Ertl). Die- ser Aufführung folgte die Mignonette (Ouvertüre von Baumann) durch Ver- bandskapellmeister Josef Antretter, Jochberg, und der Bozner Bergsteiger- marsch (Sepp Panzer) durch Verband- Kapellmeister-Stehlvertr. Michael Söll- ner, Kirchberg. Der Festplatz in der Au beidseits der Ache bot durch die bunten Trachten der Musikkapellen, die große Zahl der Besucher und die vielen geschmückten Stände und Buden ein farbenfrohes Bild. In den von den Jochberger Musikkaime- r aden aufgestellten Musikp avil lan zogen als erste die Niedernsiller und spielten. „Regina" von Rossini; fliiieii folgten die Hollersbacher mit dem „Waldmär- chen" (Trojan). Beide Kapellen hatten viele Zuhörer und viel Applaus. Ver bandskapeflmeister Josef Antietter (Jochberg). Verbandsobman ci Adolf Schennach (H.opfgarten) und Bürger- meister Alois Nindl (Jochberg) hielten die Begrüßungsansprachen. In hes:onde rer Weise wurden erwähnt die Stadt- musik Kitzbühel mit Kapellmeister An- dreas Kraus, die: Niedernsili:er und Hoi- lersbacher sowie Kapellmeister F i n t 1 der Speckhacher Musik aus Hall. Die Vorträge der Verbandskapellen Itter mit „Ohne Sorgen Jeden Mor- gen"; Hopfgarten mit „Die beiden Sa- vojarden" und Jochberg mit ‚Nürnber- gerpuppe" -- wurden ebenfalls mit Be- fall reich belohnt. Die Itterer, die jüng- ste Musikkapelle des Verbandes, mit Ka- pelimeister Oberlehrer M a y r ( 2 2 Mann) verzeichneten auch mit ihrem Marsch „Durch den Strudengau" viel Erfolg. (Die Noten der Wertungsrichter werden nur den Kapellen bekanntgege- ben.) Von der Musikkapelle Hopfgarten ist man im Brixental allerhand ge- wohnt. Von ihren Konzertreisen in die großen deutschen Städte lk,onntg der „Anzeiger" verschiedentlich berichten. Nach dem Vortrag der Ouvertüre „Die: beiden Sav:ojarden" (Offenbach) setzte ein starker Applaus ein, nicht minder aber auch nach dem Marsch „Gruß aus Hopfgart:en", eine Komposition des H:opfgartnerZitherviituosenKarlR je tz- 1 e r, für die Kapellmeister Hans W u r - z e n r a i ne r die Stimmen der Blas- instrumente setzte. Vielleicht das schwierigste Musikstück wählte mit der Das heurige Jugendsingen der St.Jo- banner Schulen, welches bereits für den 26. Juni geplant war, mußte infolge des schlechten Wetters verschoben Wer - den. Es wurde nunm'ehr am vergange- nen Samstag abgehalten. Leider war der Wettergott auch diesmal nicht gnä- dig, so daß die Feier im Kinosaal, den Herr Madl freundlicherweise unent-elt- lich zur Verfügung stellte, stattfinden mußte und nicht wie ursprünglich be- absichtigt, im: Tilscherpark. Wenn also der Rahmen der Veranstaltung ein an- derer war, als erhofft, tat dies 'doch1 demr Eifer und den Leistungen der Schüler, der Zufriedenheit des dankbaren Pu- h 1 ik ums, wie auch dem Frohsinn, der sich Alen Anwesenden mitteilte, keinen Abbruch. Es soll gleich zu An- fang gesagt werden, daß der Nachmit- tag, der das diesjährige Schulsingen ind die Schulschlußfeier verband, als recht gut gelungen zu bezeichnen ist. Außer vielen Eltern und Freunden der Schule waren Dekan Josef Ritter, „Nürn berge:rpuppe" (von Adam) Ver- bandskapellmeister Josef A n t r e t t e r für die Jochberger Kriappenka.pelle, aber •es klang prachtvoll und zeugte von harter Probenarbeit. Man kann den Jochbergern zu ihrer Musikkapelle und zu ihrem Kapellmeister nur gratulieren. Am anderen Ufer der Aciie hatten die Hauserer vom Pill:ersee mit ihrer flot- ten Tanzmusik viel zu tun, uni all (ins tanzlustige junge Volk zufriedenzustel- len. Und der unermüdliche Schützen- vater Bachler sen. hatte einen Schützen- stand aufgebaut, an dein viele junge und alte Schützen ins Schwarze trafen. Fünf Fahnenpreise wurden erschossen: II a in, Hinterting erbauer ausAurach, Andrä Oberhauser, Thalbauei, Joch- berg; :och berg; 3. Gottfried Haller. Zimmermann, Jochberg; 4. Hans Bauei, Pensionsin- haber, Jochberg, und 5. Antan Krim- bacher, Schlichte:nbauer, Joehberg. Mit dem harmonischen Ablauf dieses Brixentaler Musikfestes und dein gro- ßen Lob der Festbesucher für die Lei- stungen aller Mitwirkenden erschöpfte sich der ideelle Lohn für die Jünger der hl. Cäcilia. Erfreulich ist allgemein (ije stete, Aufwärtsentwicklung unserer Mu- sikkapellen. Der trauernde Nachruf der Kumpls (wahrscheinlich vorn Skiklub) zum Pol- terabend des Mitterer Schorsch, aufge- baut auf der markantesten Plakat ie- rungstafel des Ortes. war Gegenstand reiner Schadenfreude - teils für die Kumpls, die zum Polterabend nicht ein- geladen waren, teils für Schorsch, der nun am Ende. 5e.jfle.:S freien Junggesel- lenlebens steht. - Dies zu vermerken konnte sich die Red. nicht entgehen lassen. Bürgermeister Rudolf Seheider, Bez.- Schulinspektor Schulrat Franz Kaler und mehrere Lehrpersonen aus benachbar- t:en Orten erschienen. Hauptschuldirektor Randl sprach die Begrüßung und einführende Worte zu dem Singnachmittag, der unter dem Motto: „Heimat Tirol ._Vaterlah1d Öster- reich" stand und würdigte die Bedeu- tung des Volksliedes schlechthin. Hieraufbetätigte er sich als Reise- führer bei einer musikalischen Fahrt durch alle Bundesländer unseres öster- reichischen Vaterlandes, ausgehend von unserer Heimat Tirol, über Salzburg, Steiermark, Ober- und Niederösterreich, Wien, Burgenland, Kärnten und Vor- arlberg, um schließlich wieder „da- heim" zu landen. Die Kinder der in- ze inen Klassen sangen Volkslieder aus allen diesen Bundesländern, mit Schwung, Begeisterung und großteils auch: äehr guter Einfühlung in die be- sondere Art der verschiedenen Themen, die die Lieder behandelten. Hier fiel die, 5t. Zofjanu: .3ugenbfingen unö cLjutfcf)(uffeicr
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