Kitzbüheler Anzeiger

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Bürgermeister LA Hans Brettauer bei seinem Jahresbericht; links Vizebürgermeister Michael Horn; rechts Vizebürgermeister Alfred Gebetsberger. Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Jänner 1981 Am 30. Dezember 1980 fand im Gro- ßen Rathaussaal die Abschlußsitzung des Kitzbüheler Gemeinderates statt, bei wel- cher Bürgermeister Landtagsabgeordne- ter Hans Brettauer den Jahresbericht er- stattete und eine kurze Vorschau auf das Jahr 1981 abgab. Anwesend waren sämt- liche Gemeinderäte mit den ersten Ersatz- gemeinderäten, die leitenden Mitarbeiter sowie die Pensionisten, die in verantwor- tungsvollen Positionen standen. Gedenken an die Verstorbenen Im Jahre 1980 sind in Kitzbühel 162 Personen gestorben, davon 87 Kitzb0he- 1er. Wir wollen ihnen übers Grab hinaus ein ehrendes Gedenken bewahren. Beson- ders will ich allen in Erinnerung bringen, daß am 1. Jänner 1980 unser Ehrenbürger und Altbürgermeister Hermann Reisch verstorben ist. Hermann Reisch war drei Jahre Vizebürgermeister und 15 Jahre Bürgermeister unserer Stadt und hat Ent- wicklungen eingeleitet, für die wir ihm heute noch dankbar sein können. Vor ei- nigen Tagen ist unser Mitbürger und Sprengelarzt Dr. Hubert Spielberger ge- storben. Dr. Spielberger war 20 Jahre Sprengelarzt, er war der Sohn eines Kitz- büheler Arztes und ich wage zu behaup- ten, daß er für die ärmeren Bevölkerungs- schichten ein hervorragender Arzt war. Er gehörte der Arztegeneration an, welche den hypokratischen Eid hochgehalten hat. Auch ihm wollen wir ein ehrendes Gedenken bewahren und wir müssen es bedauern, daß er aus familiären Gründen in fremder Erde begraben wurde. Zum dritten gedenken wir unseres alten Ge- meinderates Josef Lindebner. Bei der Ge- meinderatssitzung am 18. Dezember 1980 war er hier noch als Ersatzmann tätig für den erkrankten Gert Rosa. Wir haben uns von ihm mit den besten Wünschen verab- schiedet. Am Heiligen Abend ist Lindeb- ner bei einem Gang in ein Geschäft beim Einstieg in den Bus zusammengebrochen und war tot. Wir wollen auch Sepp Lind- ebner, der sechs Jahre Friedhofsreferent war, ein ehrendes Gedenken bewahren. Standesfälle Im abgelaufenen Jahr sind in Kitzbühel 332 Kinder zur Welt gekommen. Davon 173 Knaben und 179 Mädchen. Von Kitz- büheler Frauen wurden 93 Kinder zur Welt gebracht; 51 Knaben und 42 Mäd- chen. Es war also heuer ein Jahr, in wel- chem die Knaben die Mädchen überwo- gen haben. Es sind in Kitzbühel 67 Paare getraut worden, wovon ein Bräutigam bzw. eine Braut aus Kitzbühel gestammt hat. Soziales und Gemeinnütziges Mein Bericht hat jedoch kein Anrecht auf Vollständigkeit; es ist ein Rohbericht über Dinge, die in Kitzbühel im abgelau- fenen Jahr passiert sind. Das abgelaufene Jahr war gottlob kein Jahr der Katastrophen. Es hat zwar zu Ende des Jahres in unmittelbarer Nach- barschaft einen Hotelbrand gegeben, der aber von unserer Freiwilligen Feuerwehr und von den Nachbarwehren einschließ- lich der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kufstein unter Kontrolle gebracht und ge- löscht werden konnte. Der Schaden ist je- doch enorm. Wirtschaftlich war das Jahr 1980 ein gutes Jahr. Ich möchte daran erinnern, daß wir wieder die Million Nächtigungen erreicht haben; auch im Handel und im Gewerbe war das Jahr gut. Im März haben die Gemeinderatswah- len stattgefunden. Wahlen bringen natur- gemäß etwas Unruhe in die Bevölkerung. Ich wage zu behaupten, daß in Kitzbühel diese Unruhe nach den Wahlen wieder vorbei war. Wir haben auf sozialem Gebiet einiges tun können. Erstens eine Beteiligung am Bau des Therapiezentrums in Oberndorf. Wir haben auf eine Zahlung von 440.000 Schilling zugunsten dieses Therapiezen- trums verzichtet; einer weiteren Hilfe wer- den wir uns nicht verschließen. Es hat heuer die Schaffung der Senioren- ausweise stattgefunden. Es ist uns weiter gelungen, nach einer Umfrage anstatt der Erbauung eines neuen Kindergartens, ei- en Kindergarten-Bus einzuführen, der sehr gut angekommen ist. Es bleibt uns je- doch nicht erspart, sollte die Kinderzahl wieder steigen, neue Kindergärten zu bau- en. Derzeit ist es so, daß der städtische Kindergarten der Barmherzigen Schwe- stern noch 30 Kinder aufnehmen kann. Eine segensreiche Einrichtung ist das »Essen auf Rädern«. Es wird immer mehr und mehr angenommen und auch hier müssen wir dem Roten Kreuz danken. Die Leute sind zufrieden, können in ihren Wohnungen verbleiben und brauchen nicht ins Altersheim. Es ist uns auch gelungen, die ersten In- vestitionen im Hirzingerfeld zu tätigen, wo ein Erholungspark entstehen soll. Er soll vor allem für Einheimische und Gäste der älteren Generation errichtet werden, die sich in einer Ruhezone erholen wollen. Aber auch für Mütter mit Kindern! Umweltschutz Auf dem Gebiet des Umweltschutzes darf ich zwei Dinge streifen. Erstens die Angelegenheit des Plöckentunnels. Hier hat der Gemeinderat einstimmig eine Re- solution gefaßt und zwar gegen den Bau eines Plöckentunnels, die auch von allen Bürgermeistern unseres Bezirkes unter- stützt wurde. Ich möchte mich bei Ihnen, sehr verehrte Gemeinderäte, für die Un- :erstützung bedanken. Ich glaube, daß es nun so weit gekommen ist, daß man zu- mindest rechtzeitig mit uns spricht und daß man unsere Sorgen, Wünsche und Nöten in dieser Angelegenheit erkennen konnte. Es gibt eine gewisse Sorge um die Er- haltung von Ruhezonen in unserer Stadt. Es entstehen neue Lokale, die sicherlich für unsere Fremdenverkehrswirtschaft ei- ne Bedeutung haben, ich möchte das kei- neswegs kritisieren. Nur muß man halt hier abwägen, was ist wichtiger. Es gibt Personen, die tagsüber arbeiten müssen, es gibt kleine Pensionen und Privatzim- mervermieter, die eigentlich von dieser Vermietung leben und so müssen wir schauen, daß es uns in Zukunft gelingt, daß wir die Erfordernisse des Fremden- verkehrs in beiden Richtungen in den Griff bekommen. Die Erhaltung der Um- weltqualität für die bestehenden Betriebe ist unsere Sorge. Fortsetzung folgt Aus dem Kitzbüheler Rathaus: Jahresbericht von Bürgermeister LA Hans Brettauer Vorschau auf das kommende Jahr t
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