Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 litzbüheler Anzeiget Samstag, 1. Dezember 1951 der Musikkapellen Itter, Kelchsau, Nie- derau, sowie auch den Gesangsverein Kelchsau begrüßen. Obmann Schennach berichtete über das abgelaufene Ver- einsjahr, den vielen Konzertreisen nach: St. Georgen im Attergau, Salzburg, Bad Ischl, Reith im Winkl und Oktoberfest in München. In München wurde der Musikkapelle die Ehre zuteil, mehrere Stücke im Radio zu spielen, welche so- gleich übertragen wurden. Die 3chwci- zer Presse hat sich anläßlich des Be- suches der Stadtharmonie Schaffhausen beim Bundesmusikjubelfest im heurigen Sommer äußerst lobend ausgedrückt. Eine besondere Ehre für Hopfgarten war es auch, daß die berühmte Wiltener Stadtmusikkapelle nach Hopfgarten kam und ebenso wie die schweizer Von der Bevölkerung freudigst begrüßt und be- wundert wurden. Erfreulich war die Tatsache, daß die Musikkapelle Hopf- garten unter der gegenwärtigen Leitung des Kapellmeisters Alfons Gasti durch da.s sehr präzise Spiel sich die Herzen der einheimischen Bevölkerung sowie auch des Nachbarlandes Bayern erober te und viel für den Fremdenverkehr beitrug. Bürgermeister Karl Müller wurde für seine außerordentlichen Verdienste, welche er sich als Förderer der Musik erworben hat, unter freudigem Beifall der Musikkameraden und der anwesen- den Gäste zum Ehrenmitglied er- nannt und ihm eine von Kunstmaler II i e d e r gemalene Urkunde überreicht Diplome für 25jährige aktive Dienst- zeit und eine Medaille erhielten die Mu- sikkameraden Anton L u x n e r, Rupert. Berger und Josef Prem. Der gute Besuch des Cäcilienkonzer- tes bewies wiederum, daß die Bevölke- rung auf die Leistungen der Musik- kapelle stolz ist und ihr jede Unter- stützung angedeihen läßt. tammcntoÖ eines Stinbed in SeLcfjau Am Dienstag, 27. November, brach in den Vormittagsstunden infolge Kurz- schluß in der Scheune des Bauernhau- ses Lichtenauer ein Brand aus, hei dem das 14 Monate alte Kind Friedrich E- b e r 1 des Forstarbeiters Friedrich Eben ums Leben kam. Der Vater des Kindes war auf der Holzarbeit und die Mutter hei der Besichtigung des etwas entle- genen Neubaues, in welchen die Familie Eberl einzuziehen gedachte. In der Scheune hatten sie sich. zwei Räume als provisorische Wohnung ausgebaut. Das Feuer gefährdete das Bauern- haus, welches von der Scheune nur durch eine Feuermauer getrennt ist, aufs äußerste. Die beiden Feuerwehren von Kelchsau und Hopfgarten, welche unter größtem Einsatz einen übergriff des Feuers auf das Haus verhindern konnten, zeichneten sich bei der Lösch- arbeit durch unbedenklichen und muti- gen Einsatz aus. Die Feuerwehr aus Hopfgarten, welche von der Brücken- arbeit auf der Kelchsauer Straße wuß- te, dirigierte zum anderen Ende der Straße einen Lastkraftwagen, auf wel ehen sodann in kürzester Zeit die Mo torspritzen über den Bach gehoben und .auf den Lkw. verladen wurden. Ihr Erscheinen am Brandplatz konnte in der kürzestmöglichen Zeit verzeichnet werden; auch die Motorspritze der Kelchsauer Feuerwehr war durch ge- schickte Arbeit des Maschinisten in we- niger als einer Minute einsatzfähig. Nur dem Zusammenwirken aller Löschmit- tel ist es zuzuschreiben, daß dieser ge- fährliche Brand bei der Feuermauer eingedämmt und weiterer Schaden ver- mieden werden konnte. Das Unglück des kleinen Eben, von dessen Anwesenheit niemandem etwas bekannt war, i st äußerst tragisch, und den Eltern wird aufrichtige Teilnahme entgegengebracht. Zo4Jber9. Cäcilienfeier. Am Samstag, 24. November, veranstaltete die Knap- p enmusikk apelle Jochberg im Saale des Gasthofes Wagstätt ihr diesjähriges Cä- cilienkonzert. Die trotz schlechten Wet ters sehr zahlreich erschienenen Zuhö- rer wurden durch ein reichhaltiges Pro- gramm. unter Leitung des verdienten Kapellmeisters Oberlehrer A n d r e t t e r, bestens unterhalten. Besondere An- erkennung fand auch das Gesangtrio Ritsch-Lanei--Seiwald aus St. Johann, welches den Abend mit heimischen Wei- sen verschönte. Anschließend wartete die Tanzmusik der Musikkapelle mit flotten Stücken bis in die Morgenstuii- den zum Tanze auf. - Am Sonntag gedachte die Knap- p enmusikkapelle der gefallenen Musi- kanten beider Weltkriege. Nach '-e- ineinsamem Kirchgange erfolgte am Kriegerdenknial unter den Klängen des „Guten Kameraden" die Kranzniedei- legung. ei rd IM, du , i bo g UucEj etnatöbetriebe erben äu 13rei6fenfungen eiuge!oöen! Die Reichsorga berichtet: Im Zusammenhange mit der Preis- senkungsaktion der Wirtschaft hat sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in besonderem Maße dem Handel zu- gewandt. Wie schon sooft in letzter Zeit versuchen auch jetzt wieder verschie- dene für die österreichischeWirtschafts- politik mehr oder weniger verantwort- lichen Kreise, diese Aktion des guten Willens durch Mißkreditierung des Han- dels zu entwerten. Gerade die Preissenkungsaktion ist es aber, durch die der Handel seine So- lidarität mit den Problemen der Wirt- schaft und den Sorgen der Konsumenten unter Beweis gestellt hat. Noch ehe diese Aktion beschlossen war, hat der Handel deren Notwendigkeit erkannt und ihr unter dem Vorbehalt Zuge stimmt, daß sich auch die Industrie und vor allem die staatlichen und verstaat- lichten Betriebe daran beteiligen. Der Handel hat schon mehrmals 'betont, daß er in keiner Hinsicht an hohen Preisen interessiert ist, da diese für ihn neben ständigen Substanzverlusten vor allem Schmälerung des Umsatzes als Folge laufender Abnahme der Kaufkraft. der Bevölkerung bedeuten. Es ist dem Han- dcl aber unmöglich, den größten Teil der Preissenkungen aus eigenem zu tra- gen. Daher ist vor allein eine Sache der erzeugenden Wirtschaft und inner- halb dieser hauptsächlich den verstaat- lichten Schlüsselindustrie, die Voraus- setzung für die Preissenkung des Han- dels zu schaffen. Nur, wenn der Kauf- mann die Möglichkeit billiger Einkäufe hat, kann er auch zu niedrigeren Prei- sen verkaufen. Es handelt sich dabei also um eine Entwicklung, die ihren Ausgang beim Rohstoff und dann über sämtliche Phasen der Erzeugung neh- men muß 'oder mit anderen Worten, eile Entwicklung, die eine weitgehende Be- form des Außenhandels, entsprechende Schritte den staatlichen Betriebe und eine unbedingte Steigerung der Produk- tivität erfordert. Daß der Versuch zu Sanierung Unse- rer Wirtschaft durch die Preissenkungs- aktion nur Sinn und Zweck hat, wenn die Einhaltung des Belastungsstopps ga- rantiert wird, ist selbstverständlich.Hier aber üben neben dcii Löhnen vor allem die öffentlichen Abgaben einen entschei- denden Einfluß aus. Neuerliche Bela stungen finanzieller und arbeitsmäßiger Art, wie die Schaffung der Wohnbau- förderungsabgabe, der Wohnungsbeihil fe, die Einführung einer obligatorischen Altersversicherung für Unternehmer so- wie o- wie die Einführung eines Branntwein- Vertriebsbuches im Lebensmittelhandel, die nach wie von bestehende kompli- zierte Steuerenreclmnung usw. zeigen vorerst noch keinerlei guten Willen zur Umkehr auf diesem Gebiete. Ein besonderes Kapitel im Rahmen der Preissenkungsakti:on stellt der Le- bensmittelhandel dar, da gerade hier die Preissenkungen von ganz besonderer Bedeutung wären. Die allgemein aner- kannte, existenzgefährdetc Lage die- ses ie- ses Handelszweiges ist bekannt und hat sich in letzter Zeit auch nicht geändert. Eine wesentliche Preissenkung ist also von dieser Seite bei bestem Willen vor- erst nicht zu erwarten. Hier zeigen sich nun in besonderem Maße die Mängel unserer Außenhandels- und Agra.rpoli tik, die in geradezu konsumentenfeind- licher Unbeweglichkeit die Ausschöp- fung günstiger Angebotsmöglichkeiten verhindert. Eine Senkung der Preise lebensnotwendiger Güter von diesen Elementen ab. Abschließend sei nochmals festge- stellt, daß der anständige Kaufmann jede Möglichkeit zur Herbeiführung ge-
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