Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger samstag, 2. August 1952 Mr. und Mme. Verbiest, Belgien, 'Herr De Witt und Frl. Greven, Holland, und Herr und Frau Opheim, Norwegen. Die geschmackvollen Preise wurden von der Bezirkshauptmannschaft Kitz- bühel, der Stadtgemeinde und dein Ver- kehrsverein und vom Veranstalter, Ho- teuer Guido Reisch, gespendet. Ein voller Saal spendete begeisterten Applaus, welcher sieh besonders stei- gerte, als die drei Siegerpaare nach dem Turnier Schautänze - Mamho Samba, und ein vom Paar Herr und Frau Teipel blendend getanztes Pot- pourri alter Tänze - voiführten. Mn3gnuer ru für Obernöorf RuM Yflhtterer gehiunt Öen 1.3rek inlieu, Zoni Oaffer renrektxnger, vond Vaufer gabnenträger Über Einladung der Stadt Lienz nah- men unsere Ranggler Rudi M i t t e r e ri Kitzbühel, Toni G a s s e r und Hans Ha, u s e r, St. Johann, anläßlich der 700-Jahrfeier an zwei großen Rangg- lerkonkurrenzen zwischen den Landes- gruppen Südtirol, Osttirol, Salzburg und Tirol und einem Preisranggln teil. Als So dichtete begeistert Eduard Sile- sius im Jahre 1839 über den Held von Kirchdorf und den Oberkommandanten des Landgerichtes Kitzbühel. So will auch ich kurz und bescheiden über den Landes - Schützen - Major Wintersteller, künden, dessen 120. Todestages Kirch- dorf am 10. August in einer großen' Feier gedenkt. Der Name Wintersteller hat einen guten Klang im Lande. Als der baye- rische Kurfürst Max Emanuel 1703 in Tirol einfiel, befehligte Rupert Winter- steiler die Schützen von Kirchdorf und St. Johann heldenmütig und mit größ- tem Erfolg. Eine Trommel und 4 Fah- nen waren seine eigenhändige Beute und die Große goldene Tapferkeitsme- daille der Lohn des Kaisers. Der Sohn des Obgenannten, wieder ein Rupert, tat sich mi Krieg der Kai- serin Maria Theresia'gegen die Bay- ern, die sie als Kaiserin nicht anerken- nen wollten, im Verband der berühm- ten Banduren Trenks mit seinen Schüt- zen des Gerichtes Kitzbühel so glän- zend im Gefecht bei Schärding (1742) hervor, daß ihn die Kaiserin mit einer großen goldenen Medaille und mit einem Wappenbrief auszeichnete. Mannschaftsführer wurde Leonhard I{ausberger, Kitzbühel, eingeladen. Unsere Ranggler haben sich groß- artig geschlagen. In der Länderkonkur- renz, welche die Salzburger gewannen, kam Tirol mit unseren Rangglern an die 2. Stelle. Das Preisranggln jedoch, das am zweiten Tage zur Durchführung kam, gewann Rudi M i t t e r e r; Hans Häuser wurde Zweiter. Toni G a s s e r warf den Pustertaler E g g e r, für den der bekannte Graf K ü n i g 1 5 Hekto- liter Wein wettete, daß ihn niemand besiegen könne, mit einem klassischen Kreuzwurf zu Boden. Die Wette kam natürlich nicht zustande, da unsere: Ver- tretung aus finanziellen Gründen nicht darauf eingehen konnte. Für diesen schönen Sieg erhielt Toni Gasser von der Stadt Lienz einen Ehrenpreis. Am vergangenen Sonntag fand in Saalfelden die Salzburger und Tiroler Rangglkonkurrenz statt. Die Salzbur- ger, die voriges Jahr auf dem Ranggl platz beim Badhaus in Kitzbühel knapp siegen konnten, verloren diese Konkur- renz mit 16:37 Punkten. Am kommenden Sonntag geben die Tiroler Ranggler ihren Salzburger Kol- legen eine Revanchemöglichkeit in ei- nem Ka.meradschaftspreisranggln, das Dessen gleichnamiger Sohn, unser Rupert Wintersteller, wird oft die blin- kenden Auszeichnungen und die erbeu- teten Fahnen als Kind bewundert und bestaunt haben, ohne zu ahnen, daß er seinen Großvater und Vater in vieler Hinsicht sogar noch übertreffen sollte. Die napoleonischen Kriegswirren ga- ben dem jungen Wintersteller dazu hin- reichende Gelegenheit. In den opfer- vollen Jahren 1796 bis 1798 diente er unter dem Hauptmann Josef Schlech- ter von Kitzbühel, in denFldzügen1800 und 1801 kämpfte er unter dem Befehl Reischers, des Wirtes von Furth, so tapfer, daß er zum Oberleutnant beför- dert wurde. 1805 bedrohten wiederum Napoleons Heere die Grenzen Tirols. Hauptmann Wintersteller mußte mit seinenSchützen zum Paß Strub rücken, dessen Verteidi- gung sein Freund Josef Hager von Oberndorf übertragen bekommen hatte. Am Allerseelentag trommelte der Feind zum Sturm, doch die Tiroler Schätzen mit ihren schneidigen Hauptleuten wehrten den Angriff siegreich ab. Den Hauptanteil daran trug der Oberndorfer Schützenhauptmann Josef Hager. Trotz des Heldenmutes der Tiroler um 2 Uhr nachmittags beim Neuwirt in Oberndorf beginnt.Zu diesemRanggln haben sich alle Salzburger Ranggler von Rang und Namen angesagt. Alle Tiroler Rangglerfreuide sind als Zu- schauer herzlich willkommen. Durch die Teilnahme der bekannten ZilIer taler Huber und Wurm und, wie schon eingangs erwähnt, wegen der Revan- chegelüste der Salzburger, verspricht dieserWettkampf ein Ereignis in Rangg- lerkreisen zu werden. St1Øütjetcr 2et«iiutdjrittjtn Den ärztlichen Sonntags- d i e n s t versieht in Kitzbühel am Sorin- tag, 3. August, Dr. Hans K a a s e r e Hinterstadt 16, Tel. 465• - Gästefrequenz. Am D:onners t a g, 31. Juli, befanden sich in Kit.z.- bühel 1457 Gäste. Vorwoche 131.7. Vor- jahr2. August 1586. - Geboren wurde: eine Ger- t r u d e dem Arzt Dr. Siegfried T i r a- 1 a und der Frau Maria, geb. Harisch; ein Hansjörg dem Bohrschmied Jo- hann Markl und der Frau Rosa, geb. Ott. mußte Tirol den Bayern übergeben wer- den. Wintersteller. der feurige Patriot, ertrug dies nur mit Schnierz undGrimmL Wie groß war daher seine Freude, als ihn Andreas Hofer nach St. Johann bestellte, um über den Zweck seiner Reise zum Kaiser nach Wien zu unter- richten. Beim Bären erörterten sie ein- gehend die Erhebung Tirols gegen Bayern. Ein wahrer Begeisterungssturm und Feuereifer erfaßte nun Winterstejer. Er rief die Schützenoffiziere Reischer, Schlechter. Oppacher, Gruber, Flecks- berger und Blattl zu sich, und besprach mit ihnen die vorbereitetenMaßna:hmen. Im Februar 1809 kehrte der Sandn'irt von Wien zurück. In St. Johann traf er wiederum mit: Wintersteller zusam- men und teilte ihm die Ergebnisse der Besprechung mit dem Kaiser mit. Am 11. April kam endlich V011 Hof- „r die von allen Patrioten sehnsüchtig er- wartete Nachricht: „Jetzt geht es los!" Wintersteller ließ sofort auf den Hö- hen Kreidenfeuer abbrennen und die Sturmglocken läuten. Die Schützen er- griffen noch in der Nacht vom 11. zum 12. April ihre geliebten Stutzen und ehe sich die Bayern versahen, waren sie auch schon Gefangene der Tiroler. Wintersteiler nahm persönlich den Militärkommandanten von St. Johann im Posthaus mit gezogenem Degen ge- fangen. Nachdem 1250 Gefangene ab- transportiert waren, rückte Major Win- tersteller mit den Schützen des Gerich- tes Kitzbühel, deren Oberkommandant er nun war, nach Kössen ab. Der Oberkommandant und Schützenmajor Rupert Wintersteller Von Dr. Eduard Widmoser Stets freute sich mein Herz und Sinn, Mein Auge glühte heller Bei Heldenmut und Tapferkeit Am schlichten Mann in Kamp f und Streit, D'rum, Freunde, stellt euch um mich hin, Und hört vom Wintersteller.
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