Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. November 1954 1eforbteLnnme beim o»fgariuer 1u 1 örcEJfdjief3en! Kein Auslöschschießen war jemals so tark besucht wie das am 10. und lt November 1951. Obwohl an den ge- nannten Tagen im ganzen Lande meh- r--re große Schießen abgehalten war- den, mußte wieder einmal die Erfah- rung gemacht werden, daß der bisheri- ge Schießstand für Hopfgarten viel zu klein ist. Den Hauptanziehungspunkt bildeten die schönen, wertvollen Preise, welche Geschäftsleute aus Hopfgarte.n, Innsbruck, TWörgl und Kundi für die Schützen gespendet hatten. Die Preis- verteilung heim Krämerwirt war daher stark besucht. Oberschützennieister Stei- iier hat in einer Ansprache allen Speii- dern und Gönnern der Schützengilde Iiopfgarten gedankt und besonders er- wähnt, daß nur durch die Spender die- es große Schießen möglich geworden - -st. Der Gesamtwert der Preise erreich- te den Betrag von 4000 Schilling. Ergebnisse: 19 a u p 1: 1. Jos. Zaß, Hopft., 245 Teiler; 2. Franz Klingenschmied, Kopf- garten, 366; 3. Georg Unterem, Hopf- garten, 467; 4. Albert Schwitzer, Kuf- stein, 524; 5. Toni Werner, Kitzbühel, 550; 0. Michl Obersteller, Kirchbic.hl, 589; 7. Hans Mayr, Hopf-t., 626; 8. Dummer Hans, Hopfgt., 668; 9. Josef Gargit.ter, Hpfgt., 070; 10. Martin Kris- mcm, Kitzbühel, 689; 11. Arthur Lam Schluß Hundert. Jahre währte die Macht des Geldes im silbernen Sehwa.z und im übermütigen Brixental, aber seit dem Jahre 1.560 berichtet die Chronik der kleinen Städte vom beginnenden Raub- bau, vom Verhauen der Stollen und von Erschöpfung der Silberadern. Und so begann die „Flucht vom Berg', die Teuerung, die Hungersnot. Die ersten Vorboten dieses Zusammenbruchs wa- ren die großen Staatsbankrotte, sie lös- ten eine Finanzkrise aus, wie sie Euro- pa seit dem Untergang des römischen Weltreichs nicht mehr erlebt hatte.. Gleichzeitig mit dem Durchbruch der Reformation, lnit dem Triumph der Per- sönlichkeit, bereitete sich, das ‚‚Reich des Menschen" überschattend, die Ka- tastrophe der Wirtschaft vor. Die Krise begann luit dem spanischen Staatsban- krott im Jahre 1557. Sie griff über nach England, nach den Niederlanden, und nach Deutschland. Die Siegesfanfaren der Konquistado- ren waren kaum verstummt, als sich auch schon Weltmarkt und Weltver- kehr flach der Sonne im Aufgang rich- teten. Nicht mehr Venedig, die Metro- pole des Levantehandels, sondern Ant- werpen, der Umschlagplatz für die ehe, Kufstein, 711; 12. Peter Egger Kitzbühel. 733 Teiler, isw. - 5 c h 1 e k- k er: 1. T. Werner 31 Teiler; 2. Peter Egger 69; 3. Michl Oberstaller 94; 4. J. 0-argitter 112; 5. A. Lainche 436; 6. Hubert Bichler, Schattenau, 168; 7. Ing. Nowak, Kelchsau, 221; 8. Johann Koidl, Aurach, 230; 9. Franz Frenner, Kitzbühel, 271; 10. Ä. Schwitzer 279; H. Dummer 297; 42. .Jos. Zaß 299; Josef Marksteinec, Schwaz, 301; 44. Viktor Höck, Kitzbühel, 302; 15. Hans Widmann. Hpfgt., 311; 16. Franz Stöckl, Hpfgt., 362; 17. M. Krismer 372; 18. Willi Saleher, Hpfgt., 374; 19. Robert Sonnieitner, Kelchsau, 411; 20. Peter Hausbergei,. Hpfgt., 418 Teiler. -15 er- Serie: 1. J. ZaIl 143 Kreise; 2.. Lam- ehe 142,8; 3. A. Schwitzer 140; 4. Gar- gitter 139; 5. Vikt. Höck 138; 6. Georg Unterem 137; 7. M. Obersteller 136;4. 8. J. Mark steiner; 9. J. Schwitzer 134; 10. M. Krismer 133; ii. T. Werner 132; Alois Decker, Hpfgt., 131; 13. Sal- eher 130 Kreise. 5 e r - 8 e r i e: 1. Lamehe 50 Kreise; 2. Gargit.ter 49. 3. A. Schwitzer 49; 4. Oberstaller 48;4. 5. Zaß 48; 6. Salcher 48; 7. V. i{öck 47,6; 8. Markstein er 47; 9. J. Schwitzer 47; 10. Unterer 47; 11. E--,er 46; 12. Dummer 46; 13. Werner 46 Kreise. - Auslöschschejbe: 1. Zaß 71 Tei- ler; 2. Werner 140; 3. Gargitter 107; 4. J. Schwitzer 239; 5. Dummer 244; 6. Max Kober, Ilpfgt., 360; 7. Konr. Stei- ner, llpfgt., 441; 8. Egger 453; 9. 0- 3on Maria Siromatfn-euffer Kauf- und Kuperfahrten nach Übersec, war nun die Unruhe und das Herz des Abendlandes. Dem Silbertraum der Fuggerzeit schien lang vergessen, ein Goldrausch ohne- gleichen verwirrte ganz Europa den Verstand, als sich die Kunst.- und Wun- derkamniemn mit indianischen Schätzen und Kleinodien füllten. Mexiko und Po- tosi lneI3 das neue Abenteuer. So war denn der Preissturz des weit.- losen Tiroler und ungarischen Erzes kein aberwitziges Börsenmanöver der reichen „Pf e.ffersä.cke'', sondern eine na tümliche Rückkehr zum Ursprung aller Dinge. Den Ausschlag für die „Flucht vom Berg" aber gab ein geistiger Fak- tor: die Reformation. Die Bergleute wa- ren meist gut. lutherisch. Sie gingen auf Wanderschaft., aus Gewissensangst und -not verließen sie Arbeit und Familie, di mancher hätte später wie Johan- nes Keppier sagt ‚.einen Kelch gern für ein iStück Brot. gegeben". Der Aufbruch der Heimatlosen, dem unfreiwilligeFeiem- tag diesem Bettler und Hungerleidem er- erschreckte und kränkte aber nicht nur die katholische Obrigkeit, sondern auch die Väter der Reformation in Witten- berg. Die bloße Angst vom dem Exi- stenz des vielverachteten „gemeinen bemstaller 529; 10. Sonnleit.nem 562; 11. Hollaus Hpfgt. 569; 1.2. Klingensrhmied Sf14; 43. Werner Freund 597; 14. Höck 629 Teiler. Auch Schützenkameraden aus Mün- chen und Oberaudorf haben sich erfolg- reich am Schießen beteiligt. 6nngctna,en ton eieberbrunn ernten reien 2Ipptau6 Als vergangenen Sonntag der neu- gegründete Männergesangsveren Fie- bribrunn in Waidring seinen ersten selbständigen Liederabend gab. zeigrn der starke Besuch - (101 Saal des Wa.idringerhofcs war zum Bersren voll - daß volks:ümhiche Lieder immer wie- der aufmerksame Zuhörer finden. In mehrinonatiger Arbeit hat Schul- leiter Sepp S t a d 1 e r seine Sänger so weit gebracht, daß an ein erstes selb- ständiges Auftreten gedacht werden konnte. Die Fülle des Programms und dessen ausgezeichnete Abwicklung fan- den größte Anerkennung. Die Idylls „Wa.ldandacht'' - in Harmonie, Wäi,- mc und Lebendigkeit, in gleich hervor- ragender Weise vorgetragen - machte auf die Zuh5rer einen tiefen Eindruck - und für die Sänger gab es dankbaren Applaus. Auch die Chöre ‚‚W andern' und „Bursc'oenabschied'', sehr lebens- voll dargebeten, ernteten freudigen Bei- fall. -- Eine wesentliche Beree1ierung der Darbietungen waren die, h'urnoristi- Man den der Ilumanistenspott. ‚‚Ilemm Qnimnus" nannte, verdichtete sich zur apokalyptischen Vision und die Propheten Im Lande meinten die Sim- inen des Untergangs und der letzten Tage zu hören. Der Bergbau ist die erste Industrie seit Menschengedenken und Ler Berg- mann Ist der erste ‚‚Arbeiter'', hinter (leni schon zur Lutherzeit eine narnell - lose „Bruderseliafd' voll Gleichgesinn- ten stand, die das Schicksal (lee die- nenden Armut teilten, weiter nchts. Die Knappena.ufstäncle begannen zu- gleich mit den Bauernkriegen in allen ungarischen Beviemen, sie wiederholten sich In Kärnten und in Kram, iii Spa- nien und - besonders heftig in Tirol. Diese kleiubürgemlichen und fast indi- viduell gefärbten Revolten des „gerne i- nen Nannes'', die, kaum €ntflan'nnt, auch schon gewaltsam zerstreut wur- den, kündigen im Feuerschein der Wie- dertäufe.rbewegung das Gewitter der Weltrevolution an. So enthält. die Tiroler Berg'verkschro- nik fast alle wirtschaftlichen Probleme und sozialen Mißstände der Neuzeit schon im ‚Keim. aber das Spiegelbild der Geschichte wäre frostig und leblos, wollten vir verschweigen, daß in man- chem Ab schnitt zwischen den Zeilen von Kindesliebe statt von Geld die Rede ist, von frommem Vertrauen in die,,edle Schwazer Gottesgab" und von tapferer Lebensfreude. iroIev Q dllr- iciverfe 3ur eugger3eit. zuf ber 6,pur be13 „211ten Unnne", bon ben Menebiger fltnIn unö Öem ‚jeirten" Dinft Ritbübel.
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