Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 itzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Oktober 1951 ren Erscheinung eine schlichte und großzügige Gestaltung, die den Zweck des gebäudes entspricht und Ausdruck einer modernen Schule ist. Der Süd- west.giebel des alten Bauwerks htt einen guten Abschluß gefunden und die Grün- flächen des Warmbadparkes werden nicht durch eine zu große Baumasse beeinträchtigt. Die Klassenzimmer erscheinen in bester Sonnenlage nali Südwesten bzw. Südosten und gesbitieii schöne Aus- blicke auf die Südkette, die Stadt uni den 'Wilden I<aisei'. Durch große, l)iS an die Decke gehende dreiteilige Fen- ster, bei denen das Kämpfergesimse zwecks besserer Aussicht und günstige- rem Lichteinfall nach unten zu liegen kommt, erhält die Innen- wie Außen- gestaltung eine besondere Note. Die schieb- und schwenkbaren, dun- kelgrün gestrichenen 'Schultafeln ver- meiden jegliches Blenden der Schüler. Das moderne, bewegliche Sehulgestühl im Verein mit den in Pastelltönen ge- haltenen Wandfarben und den prakti- schen Fußbodenbelegen aus Gummi und Litolux machen diese Räume zu einem freundlichen Aufenthalt. Im Erdgeschoß befindet sich eine breite, festlich gehaltene Mittehal1e, ge- nannt „Aula", die eine Säulenplastik (,‚Die vier Weltgegenden") der Bild- hauerin Ilse Gianinger-ilalhuher. Inns- bruck, ziert. In den Obergeschossen, die wegen ihrer Räumlichkeit den Au?- enthalt der Schüler in den Pausen ge- währleisten, befindet sich gegen Süd- westen je ein großes Blumenfenster. Im Stiegenhaus des zweiten Stockwerkes zieren die Wand moderne Federzeich- nungen des Innsbrucker Graphikers F 1 o r a und die Decke ein Gemälde des Haller Kunstmalers Max Wo i e r, dar- stellend die vier Jahreszeiten in Blu- me n. Der Oeffentlichkeit ist an den koii- menden zwei Sonntagen Gelegenheit ge- geben, ab 3 Uhr nachmittags die Räume der neuen Schule zu besichtigen. Lehr- personen stehen zur Verfügung. Filmtheater KEzbühel 12.-14. 10.: „Liebesabenteuer des Don Juan". 15. u. 16. „Die Freunde meiner Frau". 17. u. 18.: „So lange ein Herz schlägt". Filmtheater St. Johann LT. 12.-14. 10.: „Luxusdampfer n. Süden". 15. u. 16.: „Sträfling Nr. 3312". 17. u. 18.: „Die Fledermaus". 19.-21,: „Abenteuer des Don Juan". irctjlueifonntnq, 21. Oftober 1951. Orobed Rnnggtn um 6ie rientaler fleirterf&aft beim Meirtuitt in Mrigen cIjuIMreftor 1. oFt. er0113 BnIe um Oebenfen Am 4. Oktober d. .J.. an einem strah- lenden }ierbsttage, wurde Franz 'Wal- d e unter großer Beteiligung von nah und fern zu Grabe getragen. Als großer Natur- und Blumenfreund schenkte ihm zum Abschied der Herbst seine letzte farbige Pracht, 'mit den veien Kränzen und Sträußen, die an seinem Grabe niedergelegt wurden. Dein Trauerzuge voran schritt die Schuljugend und stand in langen Reihen am Friedhof einem alten Lehrer und Jugendfreund Spalier. Nachdem der Lehrerchor ein rühren- des Grablied vertrug, ergriff an der letzten Ruhestätte Bürgermeister Dr. C. v. Buschiman das 'Wort und würdigte in herzlicher 'Weise die großen Ver- dienste des Verstorbenen um die Schule. um den Verkehrs- und Verschönerungs- verein und um die Gemeinde, welche ihn vor 2 Jahren zum E Ii r e n 1) Ü 1' - g e r der Stadt ernannte. Er schloß mit der feierlichen .ErkIärung. den bsher unbenannten 'Weg, der an seinem Hei- nie vorbeiführt. „Franz-Walde-Weg" zu benennen. Oberlehrer Karl Grißmann schilder- te Franz Walde als vorbildlichen Leh- rer und Erzieher. der 41 Jahre an der Volks- und Bürgerschule und 35 Jahre, bis er ein „Siebziger" war, an der G- werblichen Fortbildungsschule untei'- richtete und vorstand, so daß sich heute manch alter Meister in Dankbarkeit seiner erinnert. Am 20. Februar 1938 wurde dem ver- dienten Schulmann für seine hervor- ragenden Leistungen an der von ihm gegründeten Gewerbeschule ein 0 r cl e n verliehen. Die Imiefür erlegte Taxe lei- stete er umsonst.. Durch den damaligen Regimewechsel kam tue Auszeichnung nie in seine Hände, auch nicht. nach 194. Bis in sein hohes Alter von 88 Jah- ren verließ diesen rüstigen Mann nie seinegute, Laune und seine stadtbekanii- te Witzigkeit. 17 Jahre war es ihm vergönnt den vollen Ruhestand zu ge- nießen. Aber rüemals müßig, schuf e' unermüdlich weiter als Maler der Hei- mat und als Literat derselben. Das hie- sige Museum, zu dessen Gründern und Gönnern er zählte, birgt eine Reihe sei- ner Werke. Seine heimatkundlichen Auf- sätze erfreuten sich durch ihre Gründ- lichkeit großer 13eliebitheit. Ein lyrisches Stimmungsbild vom Schwarzsee, ein Jahr vor seinem Tode eitmanden, soll -. da sicher noch vie- len Ki tbühelern unbekannt - sein Vei'n1ächtnis vervollständigen 21bcnÖ am 6chtunr3lee Der 5(hwal'ze See mit braunem Raiid liegt still im grünen Hügelland. Dci' Kaiser glüht im Himmelsraum. am Fuß ein dunkler Waldessaum. Am glatten See das Spiegelbild von feinem Hauch so zart unmliüllt. Zum Wellenspiel bä ;t Zephyrus, das Bild zerfließt beim Abschieda'r'uß. Nun naht die Nacht. im See ebiet, ein Mädchen singt ein Abendlied. Die Krä.henschar eilt in den Wald, zur Ruhe geht nun jung und alt. Der Mond steigt auf. Die Niven reizt der Wellenglanz zum 'Nebeltanz. In geisterhafter Eigenheit sind sie befreit von Glück und Leid. Die Seerosen im weißen Kleid, ein Symbol der Bescheidenheit, blüh'n für die Nixen ganz allein, drum soll'ii sie auch ihr Eigen sein Franz Walde 1950. Franz 'Walde entstammte, In Bruneck geboren, einem uralten Tiroler Bürger- geschlecht. In treuer Pflichterfüllung lebte er für seine Familie und Heimat.. So konnte er in Ruhe mit seinem Ge- wissen seine gütigen Augen schließen, denn Rechtschaifenheit und Ehrlichkeit w ci erl die ce adeit Richtlinien seines Lebenswandels. S1 Wllj etcr Søftflt1It1Titffflt Sit3büet nfleiveiI e1tva 23conöere! Wir Zeitgenossen 1951 sind es schon gewohnt, daß unser Kitzbühcl etwas „Extras" ist, Das liebliche Bild des Städtchens mit den trauten Häusern, die wunderbare Südkette mit den ewigen Schneebergen dahinter, (heI' schattige Hahnenkamm und das majestätisch- Horim und der mächtige Kaiser sind Anblicke, welche Einheimischen uiicl Fremden, ob Sommer oder Winter, die Gegend paradiesisch erscheinen lassen. Als dann vor mehr als einem halben Jahrhundert der Schneeschuh sich bei uns einführte, wurde (las Städtchen in dci' Welt so bekannt., daß viele Leute in Uebersee von den Orten in Oester- reich, in erster Linie, oder selbst auch nur, Kitzbühel, kennen. Bestimmt waren es die Pioniere. die den Wintersport. aber auch Kitzbühel als Sommerfrische, einführten und viel dazu beitrugen, den Ort so bekannt zu machen. Aber ohne die Eigenart und auch Aufgeschlossenheit der Bewohner und die außergewöhnliche Lieblichkeit der Natur wäre das Berühmtwerden wohl nicht in dem Ausmaße möglich ge- wesen. Kitzbühels Bewohner rollten schon immer eine Extratour. >Wie wäre es sonst möglich, daß in Kitzbühels Pfarr- kirche allein seit urdenklichen Zeiten, entgegen dem Brauche 'in allen anderen Kirchen, die Frauen auf der rechten und die Männer auf der linken Seite
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