Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 6. Mai 2016 3 Mit den Errichtung der Schutzbauten im Brixen- bach startete die Wild- bach- und Lawinenver- bauung ein Großprojekt. Der Bach wird in den nächsten 14 J ahren mit einem Gesamtvolumen von 14,03 Millionen Euro hochwassersicher ge- macht. Brixen | Den 3. August 2014 wird Brixens Bürgermeister Ernst Huber so schnell nicht vergessen. Nachdem bereits drei Tage zuvor ein Hochwas- ser zu Bachbetteintiefungen führte, sorgten lokale Hagel- zellen im hinteren Einzugs- gebiets des Brixenbaches für ein neuerliches Hochwasser, bei dem die Verbauungen zer- stört w urden. Es kam zu Bach- ausbrüchen und das Geschie- beablagerungsbecken wurde verlandet. Der Ortsteil Winkl war in Gefahr. Die bestehende Verbauung hatte ihre Funkti- onsfähigkeit bei diesem Hoch- wasser voll erfüllt, a llerdings wurden einige der bestehen- den Verbauungen aufgrund ihres Alters und der Dyna- maik des Hochwassers zerstört. Durch das schnelle Eingrei- fen von Feuerwehr und Wild- bach- und Lawinenverbauung konnte aber Schlimmeres ver- hindert werden. Tage, an die sich Brixens Bür- germeister Ernst Huber noch lange erinnern wird. Doch mit dem Spatenstich für die neue Verbauung des Brixenbaches werden Maßnahmen gesetzt, um den Ortsteil Winkl samt seiner Bürger v or Hochwasser und Vermurung zu schützen. Planungen begannen bereits 2013 Die Verbauung des Brixenba- ches hat eine lange Geschichte. Bereits 1908 wurden hier Maß- nahmen gesetzt, um den an- grenzenden Ortsteil zu schüt- zen. Der Zahn der Zeit nagte bereits an den Bauten und so entschloss man sich diese zu er- neuern. Mit der Projektierung wurde im Jahr 2013 begonnen. Mit den Baumaßnahmen im Brixenbach wird in erster Line der Ortsteil Winkl mit seinen zahlreichen Häusern geschützt. In der gelben Wildbachgefah- renzone des Brixenbaches lie- gen 218 Privatgebäude, drei Gewerbebetriebe und sieben Fremdenverkehrsbetriebe. Des Weiteren sind ein Bauernhof, Gemeindestraßen und Infra- struktureinrichtungen durch den Brixenbach gefährdet. Umfangreiche Maßnahmen geplant Mit einem Einzugsgebiet von 9,3 Quadratkilometern und ei- ner mobilisierbaren Geschie- bemenge von 48.000 Kubik- metern hat der Brixenbach ein großes Gefahrenpotential. Für eine langfristige Sicherung des Siedlungsraumes vor Über- schwemmungen und Vermu- rungen wurde eine funktionale Maßnahmenkette a usgearbeitet. Es wird eine Sanierung und Er- weiterung der Unterlaufregulie- rung samt Brücke g etätigt, d er Wildholzrechen wird erneuert, die bestehende Balkensperre wird zu einer Geschiebedo- siersperre umgebaut, zudem erfolgt der Neubau der Sper- renstafelung im Mittel- und Oberlauf. Außerdem e rfolgen Schutzwaldsanierungsmaßnah- men, um einen schutzfunktio- nalen Wald zu erhalten. Umgesetzt werden die Maß- nahmen von der Mündung bachaufwärts. Die B auzeit wird mit 14 Jahren bezifert, die Fer- tigstellung auf das Jahr 2029 angesetzt. Die Gesamtkosten für d as Projekt werden mit 14,03 Millionen Euro bezifert. Wie Gebietsbauleiter Andreas Haas beim Spatenstich vergan- gene Woche informierte, wer- den sich Bund, Land und Ge- meinde die Kosten teilen. Der Bund übernimmt 58 P rozent, das Land 20 Prozent und die verbleibenden 22 Prozent hat die Gemeinde zu entrichten. Herausforderung gewandelt Landesrat Josef Geisler schil- derte den Wandel der Heraus- forderungen bei der Wildbach- und Lawinenverbauung. „Bei den Lawinen sind die Maß- nahmen eher rückläuig, die Aufgaben in der Wildbachver- bauung bleiben und sind auch wichtig. Wir investieren hier in die Sicherheit“, erklärt Geisler. Ebenso hebt Minister Andrä Rupprechter den hohen Stel- lenwert der WLV hervor. „Die Unwetter haben viel mit dem Klimawandel zu tun und der Klimawandel indet auch statt. Die Häufung d er Starkregen- ereignisse machen Klimawandel- anpassungsstrategien notwen- dig um die Siedlungsräume zu schützen“, sagte Rupprechter und versicherte, dass es seitens des Bundes zu keinen Kürzun- gen für die WLV k ommen dürfe. Elisabeth M. Pöll Das Großprojekt zur S icherung des Brixenbaches wurde gestartet, Fertigstellung in 14 Jahren 14 Millionen für sichere Z ukunft LAbg. Josef Edenhauser, Gebhard Walter (WLV Sektionsleiter Stv.) LR Josef Geisler, Minister Andrä Rupprechter, Bürger- meister Ernst Schwaiger und Gebietsbauleiter WLV Andreas Haas nahmen den Spatenstich für das Großprojekt Brixen- bach vor. Foto: Pöll
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