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Samstag, 19. Mai 1956 Kitbüho1er Anzeiger Seite 5 emeinnüt3lqe genoffenfdjaft in Sti#bübei r.c.m.b g. Einladung wir Generalversammlung am Dienstag. dem 5. Juni 1956 um 19 Uhr im Volks- schulgebäude Kitzbühel, Zimmer Nr. 7. T a g e s or d n u n g: 1. Eröffnung der Generalversammlung und Begrüßung durch den Obmann. 9 Wahl des Protokollführers. Wahl der Stirn inzäh 1er. 4 Verlesung des Protokolls der letzten General vers a in in In n g. 5 Bericht übe (las abgelaufene Ge- schäftsjahr 1955. 6 Verlesung der Jahresrechnung 1955. 7 Bericht des Aufsichtsrates und An- träge auf Genehmigung der Jahresrechnung 1955 und Entlastung des Vorstandes, Go- sch äftsführung, und Aufsichtsrates. 8 Ersatzwahl in den Aufsichtsrat (da satzungsgemäß jährlich 2 Aufsichts- ratsmitglieder ausscheiden). 9 Allfälliges. Die Jahresrechnung 1955 liegt vom 19. 5. 1956 bis 28. 5. 1956 im Büro der Siedlungsgenossensch aft (Haus Putze) auf. Anträge zur Generalversammlung sind bis spätestens 1. 6. 1956 bei der Genossenschaft einzubringen. Es ist Pflicht jedes Mitgliedes, an der Gtncra.lversammlung teilzunehmen. Die Versammlung ist beschlußfiihig, \\:eiin zwei Drittel der Mitglieder anwe- send sind. Ist dies nicht der Fall, Kitzbüheler Friedhof Von Ä. Walde Wer jetzt im Frühling, der heuer SO lange auf sich warten ließ, die einzig- artige Anlage unseres l3ergfriedhofes, am besten so gegen Abend, aufmerksam (lulrchwandert, der erlebt an vielen Grä- bern eine Blumenpracht., wie sie selten zu finden ist. Auch als Anerkennung der rührenden Bemühung der Betreuer verdient sie bewundert zu werden. Vor allem feiert als Gräberschmuck die geheimnisvolle Viola (im Volksmund großes Stiefmütterl oder Nachtschatten) in önzähligen Varianten der Farbe, wie jedes Jahr, ein Fest der Blütenpracht zu Ehren der Toten. Besonders diese Bume ist im Frühling fähig einen stil- len Friedhof zu einem Blumengarten zu verwandeln, wenn auch glühende Tul- pen, Narzissen und Primeln zur Ab- mcc hslung herrlich aufleuchten. Man kann beobachten, wie die Be- treuer der Gräber dcii Blumenschmuck oft sehr eigenartig, nach persönlichem Geschmack anordnen, im Bemühen, ih- ren Lieben unter der Erde auch den Frühling zu schenken. Manche überlassen den Gräber- dann wird eine halbe Stunde später eine zweite; Versammlung eröffnet, welche auf alle Fälle beschlußfähig ist. Der Obmann: Prof. Franz K a 1 r c 1 C. I 6t. Zann 1. Z. c n e Ta.nzleistungsab- zeichen wurden am Samstag, 12. Mai 1956 in Innsbruck von der Tanzschule ‚‚Schücke.r" auf Grund hervorragender Tanzteistungen an Mitglieder des Tanz- sportklubs St. Johann verliehen. Die Uebergaieeifoigt beim Soinrnerfesticall, welcher im Rahmen der Tiroler Lan- desmeisterschaft in den Stadtsälen in Innsbruck stattfindet. oc1fiI3dn Getraut wurden: ein 14. Mai Anton W i um in e r von Oberböden mit Katharina W e i Ii von Fieheibrunn. Eins war dabei besonders nett: Es gab von To n e n ein Quartett.. Der Bräutigam, die beiden Zeugen, Um auch vom Pfarrer nicht zu Schwaigen. Sie hießen gleich. Wenn ich nicht irre, Macht das zusammen viere. Woher noch heut so viele T o ii e n? Man hat versenkt so viele Tonnen Im letzten Krieg mit vielen rf jteI1 - Die Toni sind nicht auszurotten. Der Krclienchor hat schön gesungen, Es ist ihin alles wohl gelungen. Merkwürdig, da, anm Tag vorher Sie gaben ihre Stimme her. A.W. schmuck der Kunst unserer Gärtner und scheuen auch keine Auslagen. Aber dci Großteil bemüht sich in rührender Wei- se selbst. Auch manch altes Weiblein legt gerne seine Spargr'oscheim dafür aus, aus Liebe und Treue zu einem Toten. Ja, der Kitzbüheier Friedhof ist et- was ganz Besonderes.Nicht alleine we- gen seiner (Jepflegthcit, vor allem we- gen seiner einzigartigen Lage. Er liegt hoch drohen auf dem Hügelrande ge- trennt von der Stadt. Er umsäumt (liC uralten kirchlichen Bauwerke. Wo findet man so einen Friedhof, der durch die hügelige Lage soviel Abwechslung bie- tet und nicht wie üblich ein ödes Grä- berfeld darstellt? Der Ausblick von dort zeigt die ganze Mannigfaltigkeit unserer Bergwelt. Unter den haushohen Stütz- mauern des Friedhofs, kühn von unse- ren Vorahnen erbaut, liegt drunten die alte Bergstadt, heute vonm Motorenge- knatter erfüllt, aber (1011 Toten drohen läßt sie die Ruhe. Es gibt Orte in Tirol, wo der Friedhof von hohen Zinshäusern umgeben ist. Für beide Teile eine Ge- schmacklosigkeit! Einen besionderen Anteil zur Roman- tik unseres Friedhofes bilden natürlich die alten kirchlichen Bauten. Dieser t. Ulridj 043. ööEidjer 2Irbeite3unfaff Am Sancstag, 12. Mai 1956, mittags, wurde der 50jährige, Bauer Josef Z w i- s chenbr ugger, St.. Ulrich Nr. 475 bei der Holzarbeit von einem fallenden ll au in getroffen und schwer verletzt. Der Verunglückte, war zusammen mit seinem Soli ne Johann im sogenannten Steinerwald damit beschäftigt, die durch die Brüder Adolf, Rudolf und Sebistian Platzer aus Waidring zu fällenden Stäm- me mittels Seilen in eine bestimmte Richtung zu lenken, um die hölzerne Wasserleitung zum Erholungsheim der Tiwag (früher Hotel Buchenstein) nicht zu beschädigen. Ein Stamm verhängte sich und beim Versuche, diesen durch ruckamtiges Ziehen zu Boden zu brin- gen, geschah das Unglück. Der Vater wurde vom fallenden Baum getroffen und konnte sich nicht mehr befreien. Er erlitt eine schwere Gehirne; schütte- rung und brach sich den linken Ober- schenkel und den rechten Oberarm. Zwischenbrugger wurde von seinen Ar- beitskameraden geborgen und erhielt von Dr. Karl Gleirschei, Waidring, er- ste Hilfe. Das Rettungsauto brachte ihn in das Krankenhaus nach St. Johann, wo er in der Nacht zum 15. Mai seinen schweren Verletzungen erlag. Spendet dem Roten Kreuz Maisammlungen in allen Orten des Bezirkes! llaunieister, oder deren Mehrere, haben es verstanden in kristallklarer Form Kirchen und Türme hinzustellen, welche der Landschaft SO angepaßt sind, daß man sich eine andere Form gar nicht vorstellen kamin. Nicht auszudenken, was immun heute in diesem Falle zusammen- pfischemi würde. In früheren Zeiten ließen die Bürger einem genialen Geist freie Hand. Obwohl die heutige Zeit über gran- cl iose tee hin i sehe Mittel der Bauweise verfügt, so würde man sich niemals erkühnen, ein Raingelände durch riesi- ge Stützmauern dermaßen umzugestal- ten, daß dadurch für Kirche und Fried- hof hoch droben ein gesonderter Platz gesc im affen wird. Nur so entstand das harmonische und zugleich praktische Stadtbild von Kitz- hühei. Wie eine Vorhut droben die kirch- lic hie ii Bauten als Wahrzeichen und räumlich getrennt davon die geschlos- sene Häuserreihe der Stadt, als Ab- schluß gegen Süden der Pfleghofturm. In Kitzbühel mußte natürlich, durch die Ausdehnung des Ortes im Zeichen des einbringenden Fremdenverkehres, Vieles geändert weiden. Speziell im
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