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4 1itzbtheIor Äneier Sanis€ag, 3. Juli 1954 praktischen Lehrgang vor dem Kon- zilium der internationalen Hot.elfachl iga in Genf und Lausanne inskHbierte. hat den Lehrgang mit Auszirlinung absol- viert und nun wieder seine Weinkeile- rei in der Josef Pirchistratle )bernoin- men. Unserer heutigen Auflage liegt ein Flugzettel der Wein- und Spin- tuosenhandlung L in h e r r bei. denwir der Beachtung unserer Leser empfehlen, Die Schützengilde veran- staltet ain 4. Juli 1954 das zweite Ge- seilschafts-Schießen uf dem Bezirks- Schießstand in derJoehbengorstraße. Geschossen wird ab 13 Uhr bis zum E•inl:)ruehl der Dunkelheit mit KK.-Ge- wehren auf 50 Meter Entfernung. Ge- wehre und Munition stehen den Scliüt- zen zur Verfügung. Alle Freunde des Hcliießsportes, insbesondere auch dIe Fe- riengäste in Kitzbüliel, sind hiezLl hieiz- linhit eingeladen. onnitenÖoutIang Es scheint ieine, ungeschriebene Regel zu sein, daß uns der Wettergot.t alte) Jahr zu Sonnwend mit schaurigen Ge- wittern heimsucht. Heuer strahlte am Sonnwenclsamstag die Sonne aus einem herrlichblauen Himmel, die Witterung war so, daß man sich sagte, nach vielen Jahren brauchen wir erstmals keine Angst 7.11 haben, daß uns das Wetter was antut! -• Doch am späteren Nachmittag bei' sich sich von Westen an den Kaiser bauschige Haufenwolken erst weiß Wie Watte, dann grau bis blausdhwarz mit kupferfarbenen, Rändern. Die Bauern im Tal betrachteten mit erfahrenem Blick die heranziehende drohende Gefahr. Wir schürzten schwer beladen durch die schwüle Hitze der (11audea- niusHütte zu. Da plötzlich bewegte ein Windstoß die Luft, sie war heiß, auch, als der Wind bereits eine Stärke er- reichte, unter dessen Wucht die alten Tannen ächzten. Mit dem Heiahfall.en der ersten ‚schweren Tropfen schien sich die Luft zu berunigen, 'um uns nach kurzer Pause dann mit voller Heftig- keit den schweren Regen fhst waag- recht ins Gesicht zu peitschen. - Auf einmal wurde es düster, im Qesiclit. an den bloßen Händen und Knien fing es zu stechen an, es hagelte, und eini- ge, die gerade Ini. Wald an einem Streu- Ii aufen vorbeigingen, beraubten diesei i seines Daches und hielten vieh zu n Schutz Baumrinde über die Köpfe, an- deren, die ungeschützt über die Alm- böden schritten, blieb nur der Gedanke an die Bergsteigerschirme, die sie im Rucksack per Jeep auf die Gaudeamus- hütte vor ausschickte n. Wasserläufe, die jahreh ng nur durch ihr ausgetrocknetes Bachbett angedeu- tet wurden, konnten die über die Rasen schießenden Bäche nicht mehr aulneh., in en und wurden zu reißenden Wild- bächen. Für diejenigen, die dieses gewaltige Naturschauspiel von einer geschützten 1-lütte aus betrachten konnten, war es wohl einmalig, aber für die armen Ha- scher, die in ihren Sehnürlsamtgwandhn wie die getauften Mäuse daherkamen, war's wahrlich kein Spaß. Der älteste Teilnehmer, Gori Lack- ner, war bereits vorzeitig aufgestiegen und iniehite. dieses Wetter auf der Gin- ger Halt mit. Wahrlich, kein Vergnü- gen ! Aber soin Feuer entzündete er trotzdem eisern. Gegen 17 lJhr, als sich die Natur- gewalten einigermaßen beruhigt, streb- ten viele ihren Gipfeln zu. Als bei Ein- ( 1(," Dunkelheit, am. Horn das Signaifuer gegeben wurde, flammten überall Bergfeuer auf. Besonders gut beleuchtet wurden die vom Alpenver- ein St. Johann übernommenen Gipfel (los Ostkaisers, Die Südkette, alles war herrlich. Nur Westkaiser war ziemlich linster. Es wurde bereits der Antrag gestellt, (lid Karlspitze, weil diese seit vier Jahren unbeleuchtet blieb, in Fin- stcrkarlspitze umzubenennen. Man kann natürlich von der Talsohle aus leicht sagen, die Iiu Westkaisei und auf der Mauk hätten sich mehr pla- gen können. Geplagt haben sich wohl, alle! Einer erkloinrn einen Gifel, dem stürzte nach allen Vorbereitungen das Brennmaterial ah; einem anderen wur- den die Zündliölzer naß. Ja, ja, wenn's nicht sein will, dann nützt alles nichts. Der Abstieg war für manche sehr beschwerlich. Durch nasse Rinnen und Kamine in dunkler Nacht ist keines- wegs mit einem Spaziergang zu zweit im iai am Lehenherg zu vergleichen. Gott sei Dank ist alles ohne Unfall verlaufen und alle haben wieder heim- gefunden. Allen, die zum guten Gelingen bei- getragen haben, herzlichen Dank. Laßt die guten alten Bräuche nicht abkom- nien und macht im nächsten Jahr wie- (101. in it. T. W. 50järige Zubitäum be6 tiroLer 3nuernbunÖe3 'Das Pfingstjubiläum des Tiroler Bau- ernbundes brachte die Wucht und Trag- kraft, welche der Bauernschaft im ge- samten Volkskörper durch den sie ver betenden -Bauernbund zukommt, ciii- dcii tig zu in Ausdruck. Kundgebung und hI'cstzug waren eine imposante, macht- volle. eirldlruckstarke Demonstration dl. Geschlossenheit des Tiroler Baierntums, wie sie 5( it der Jahrhundertfeie Im Jahre 1909 in gleicher Form vor aller Oeffentlichkeit wohl nicht wieder be- kundet ivurd. Erstmals seit 1918 hat auch Südtirol an einer solchen Kund- gebung teilgenommen. Daß dieses große Fest des Tiroler Bauerntums wirklich das wurde, ist das Verdienst aller, die dem Ruf gefolgt sind, aller jener, die bei ihrer täglichen harten Arbeit auf der heimatlichen Scholle nicht viel Aufsehen von sich machen, jedoch erkannt haben, daß dS hier um mehm' als nur ein Treffen gingi. Und so zogen sie auch vom Bezirk Kitzbühel aus, jung und alt, OIi als Mit-" glieder von Musikkapellen, Schützen- kompagnien und Trachtengruppen, oder als Festteilnehmer, treu und fest im!, Glauben an die Kraft des Tiroler Bau- ernstandes, dci sich schau so oft in schicksalshaften Zeiten bewährt hat. Der Bezirk Kitzbühel stand in kei- ner Weise hinter die!! anderen, Eezirkeii zurück und bildete ein eindrucksvolles Teilstück im ganzen des Festzuges. In der Spitzengruppe, die von el Vorreitern mit die]! Wappen aller Be- zirke Tirols und Sterzing angeführt wurde, marschierte die Stadtmusik Kitz- hühel. Anschließend 3 Vorreiter, die die 3 Fieihieitskiimpfer Wintersteller ('Kirch- dorf), Hager (Oberndorf) uiidOppacher (Jochberg) vrkörperten. Außer der Musikkapelle J'itzbühe] hatte der Be- zirk noch 7 weitere Kapellen' u. zwl von -W aidr in g, Kirc hdurf, Oberndorf. St. Jakob, Westendorf. Itter u. Kelchs- au aufgeboten. Auch die Schützenkom- pagnien von Kirchdorf, Westendorf, It- ter und Hopfgarten, und Trachtengrup- pen von Kitzbühel, Jachberg, Kirch- berg, Westendorf und Hopfgarten sowie zahlreiche Festteilnehmer reihten sich in den Festzug ein. Besondere Mühe gab sich die Jungbauern„,(-haft von Kitzbü- hel, die mit ihren beiden estwägen - „Sterzinger Handschlag" und „Andreas Hofer-Gruppe" - allgemeine Anerken- nung fand. Den Schlußakt des Jubiläums bildete eine ergreifende Marienfeier vor dem Gnadenbild „Maria unter die]! vier Säu- len" in der Wiltener Pfarrkirche. bei der sich die Bauernjugend Tirols die] Gottesmutter weihte. Die Bauernjugend enttäuschte nicht. Viele Burschen und Mädchen haben sieh vom Regenwetter nicht schrecken lassen, an diesem Wei- heakt teilzunehmen. Alle diejenigen a- ber, die aus irgend einem Grunde die - 1-luldigungsfeier in Wilten nicht mit-er- leben konnten, sind um den schönsten und würdigsten Teil des gesamten Bau- ernbundjubilaums gekommen. E. S. 5octjfiten atrng 3urMotorf#rit3entneibt am13.Zuui Beim Rebensaft gibt es Verschiedene Marken; So gb t s auc Im beim Weihbr unn Einen schwachen und starken. Der Hochfilzer Vikari Hat ein eignes Patent. Weil er die]! Weihbrunn Extra stark brennt. Weshalb auch die Nachbarn Sein Weihwasser loben, Sie holen den Bedarf Sich meistens da droben. Die Spritzenweih' aber Ist nicht gut gelungen: Vor lauter stark Weihen Ist der Zylinder zersprungen. Hochfilzen, 25. Juni.
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