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Kitzbüheler Anzeiger
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Die allgemeine Konjunkturlage spiegelte sich im Jahr 2024 auch auf dem Arbeitsmarkt wider. Dennoch wies Tirol mit 4,3 Prozent eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten Österreichs auf.

Arbeitslosigkeit stieg 2024 um 9,3 Prozent an

Mehr Beschäftigte und gleichzeitig mehr Arbeitslose – dieses auf den ersten Blick paradoxe Fazit lässt sich über den Tiroler Arbeitsmarkt im Jahr 2024 ziehen. Im Schnitt waren im abgelaufenen Jahr ca. 16.000 Personen arbeitslos gemeldet. Das bedeutet gegenüber dem Betrachtungszeitraum 2023 einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 9,3 Prozent. Im Bezirk Kitzbühel fiel dieser Anstieg ein wenig moderater aus – 2024 lag er bei 8,7 Prozent.

Tirolweit litten vor allem Handel und Warenherstellung unter der Konjunkturflaute. Das schlug sich in diesen Bereichen natürlich auch auf die Beschäftigungssituation nieder – so stieg die Arbeitslosigkeit im Handel vergangenes Jahr um 16,3 Prozent, jene in der Warenherstellung um 15,8 Prozent.

Durch die Anhebung des Frauenpensionsalters sowie eine anhaltende Zuwanderung kletterte die Zahl der Menschen in Beschäftigung gleichzeitig auf ein Rekordniveau, wie aus dem AMS-Arbeitsmarktbericht zu entnehmen ist. Tirolweit gab es über 358.000 Beschäftigungsverhältnisse.

In allen Bezirken gibt es ein Plus was die Beschäftigung betrifft – mit Ausnahme von Kitzbühel, wo ein hauchdünnes Minus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verbucht wurde.

Die Arbeitslosenquote betrug in Tirol im abgelaufenen Jahr 4,3 Prozent. Im Bezirk Kitzbühel bewegte sich diese Quote in einem ähnlichen Bereich – hier lag sie bei 3,9 Prozent. Mit diesen Kennziffern bewegt man sich übrigens weit unter dem Österreichschnitt – im abgelaufenen Jahr betrug die Arbeitslosenquote in der Alpenrepublik 7,0 Prozent.

Junge Erwachsene besonders betroffen
Von der steigenden Arbeitslosigkeit waren Männer (+10,1 Prozent) stärker betroffen als Frauen (+8,2 Prozent). In den verschiedenen Altersgruppen zeichnete sich bei Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen ein besonders deutlicher Anstieg bei der Arbeitslosigkeit ab. Bei Menschen unter 25 Jahren lag das Plus bei 14,7 Prozent.

Im Vergleich dazu hat die Arbeitslosigkeit bei Menschen über 50 Jahren lediglich um fünf Prozent zugelegt. Bei Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft war das Plus an Beschäftigungslosigkeit ebenfalls deutlich: Es lag bei fast 17 Prozent. Die wirtschaftliche Entwicklung hatte darüber hinaus einen negativen Effekt auf die Langzeitarbeitslosigkeit in Tirol. Die Gruppe an Menschen, die länger als ein Jahr auf Jobsuche sind, stieg um 11,8 Prozent an. Konkret waren im Jahr 2024 durchschnittlich 1.801 langzeitbeschäftigungslose Personen beim AMS Tirol vorgemerkt.

Arbeitsmarkttrends: Weniger Fachkräfte
Neben dem Arbeitsmarktbericht für das Jahr 2024 erstellte das AMS Tirol kürzlich zudem eine Trendanalyse für den heimischen Fachkräftemarkt – basierend auf einer demografischen Prognose der Erwerbsbevölkerung bis zum Jahr 2040. Die Bevölkerung in Tirol wuchs zwischen 2002 und 2024 um 14,2 Prozent auf insgesamt 773.500 Personen an.

Bis 2040 soll der Anstieg weitere 4,6 Prozent auf knapp 810.000 Menschen betragen. Die Prognose für den Bezirk Kitzbühel beziffert ein Plus von 2,5 Prozent.

Die Crux liegt dabei tirolweit auf der Altersstruktur: Denn bis zum Jahr 2040 soll der Anteil der Über-50-Jährigen 46,1 Prozent betragen. Der Anteil der Unter-25-Jährigen wird laut Prognose jedoch in allen Bezirken schrumpfen. Besonders gravierend: Bei den Menschen zwischen 25 und 49 Jahren werde ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen sein und hier – so der Trendbericht – werde Kitzbühel (-10,4 Prozentpunkte) gemeinsam mit Osttirol (-11,2 Prozentpunkte) am stärksten Federn lassen müssen.

Neben einer immer älter werdenden Gesellschaft spielt ein weiterer Faktor in diese Entwicklung hinein: die „Binnenwanderung“ junger Menschen innerhalb von Tirol. Diese ziehen tendenziell weg von ländlichen Gebieten hin in die Ballungszentren – hier vor allem in den Großraum Innsbruck.

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