Anrainer gegen Landeplatz
Kitzbühel | Eine Bürgerinitiative will den Notarzthubschrauber C4 aus dem Ortsgebiet von Kitzbühel verbannen. Vor Kurzem ist eine großflächige Unterschriftenaktion angelaufen.
Christophorus 4 wurde am 10. Dezember 1985 in Dienst gestellt, nachdem sämtliche 20 Bürgermeister des Bezirkes Kitzbühel in einem Schreiben an den ÖAMTC appelliert hatten, einen Christophorus-Stützpunkt bei den Krankenhäusern Kitzbühel und St. Johann zu errichten. 1994 und 1997 wurden in Kitzbühel und St. Johann eigene Hangars errichtet. Seit Anfang 2008 ist der Notarzthubschrauber ganzjährig in Kitzbühel stationiert.
Zum Leidwesen vieler Anrainer, die über Lärmbelästigung klagen. Mit der Schließung des Spitals stellen sie die Stationierung des Rettungshubschraubers massiv in Frage. „Muss für eine Mini-Ambulanz ein Rettungshubschrauber mitten im Ortsgebiet stationiert werden?“, fragen sie sich erbost und verweisen auf jährlich 750 Flugbewegungen des C4, die in Summe 1.500 Starts und Landungen ausmachen.
Eine Bürgerinitiative hat es sich seit einigen Wochen zum Ziel gemacht, den C4 aus dem Ortsgebiet zu verbannen. „Die Anrainer im Umkreis von 200 Metern Luftlinie stehen geschlossen hinter unserem Anliegen“, informiert Gernot Oberhammer. Eine Unterschriftenaktion sei am Montag nach Weihnachten in Kitzbühel richtig angelaufen. Schon vor Weihnachten wurden 300 Unterschriften gesammelt.
Gespräche mit dem Chef der Flugrettung Tirol waren für die Initiative bislang offenbar nicht zufriedenstellend: Reinhard Kraxner habe ein offenes Ohr für die Anliegen der Initiative, er habe aber auch gleichzeitig darauf verwiesen, dass die Errichtung eines alternativen Stützpunkts 900.000 Euro kostet, berichtet Oberhammer.
Der Notarzthubschrauber Christophorus 4 ist von 1995 bis 2008 knapp 20.000 Einsätze geflogen. A. Fusser, Foto: Rußegger