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Kitzbüheler Anzeiger

Anrainer kämpfen gegen Cube

In die Debatte um das Cube-Hotel kommt neuerlich Bewegung: Anrainer wollen eine Unterschriftenaktion starten und protestierten in einem Brief an das Land gegen den geplanten Bau.

St. Johann | Anrainer Peter Pöll ist verärgert: „Wir fühlen uns übergangen. Die Gemeinde schiebt die Verantwortung an‘s Land und putzt sich ab.“ Konkret bezieht er sich dabei auf die zehn Einsprüche, die gegen den Erstbeschluss von Raumordnungskonzept und Umwidmung des Cube-Hotels eingegangen sind – der Anzeiger hat berichtet. Diese wurden bislang noch nicht im Gemeinderat behandelt. Für Pöll ein Unding: „Man muss doch berücksichtigen, was die Bürger sagen!“

„Großprojekt im Wohngebiet“

Peter Pöll weiß mehrere Dutzend Anrainer in dieser Sache hinter sich. Generell stößt ihm und seinen Mitstreitern der geplante Hotelkomplex sauer auf. Besonders die Ausmaße des künftigen Cube treiben den Betroffenen die Zornesfalten in‘s Gesicht: Der Bau soll 25 Meter hoch und 42 Meter breit werden. Sorgen machen sich die Anrainer auch wegen der befürchteten Lärmbelästigung und dem zusätzlichen Verkehr. „Wie kann man nur so ein Großprojekt im Wohngebiet befürworten?“, fragt sich Pöll.
Parkplatzanzahl in der Kritik

Ein weiterer Kritikpunkt der Hotelgegner bezieht sich auf die Parkplatz-Situation.

Für das Cube sind knapp 100 Stellplätze vorgesehen, Tiefgarage soll keine errichtet werden. Dies hatte bereits im St. Johanner Gemeinderat für Diskussionen gesorgt. Denn auch GR Hans Grander hält die Anzahl der Parkplätze für das Hotel zu gering dimensioniert.

Generell hegt Peter Pöll übrigens Zweifel, ob das Cube Hotel den gewünschten Erfolg bringen wird. Daher ist er auch erbost darüber, dass die Bergbahn das Grundstück für den Hotelbau zur Verfügung stellt. „Uns ist klar, dass wir in St. Johann Betten brauchen. Aber nicht in diesen Maßen und mit diesem Betreiber“, meint Pöll.

Deswegen kündigt er auch erbitterten Widerstand an: „Wir werden uns mit allen rechtlichen Mitteln gegen das Projekt wehren.“ Konkret plant er eine Unterschriftenaktion. Zudem will er seinen Protest noch mit einem Brief an das Land untermauern.

Alle Einsprüche werden behandelt

Die Kritik, man schiebe die Verantwortung an das Land ab, lässt Bürgermeister Stefan Seiwald nicht gelten. Vielmehr gehe es zur Zeit darum, alle aufsichtsbehördlichen Genehmigungen einzuholen. Dies sei ein ganz normaler Vorgang. „Wenn die Aufsichtsbehörde grünes Licht gibt, dann gehen wir in den Gemeinderat und stimmen über die Einsprüche ab“, so Seiwald, und: „es wäre äußerst unseriös, wenn wir vorher im Gemeinderat Ja oder Nein sagen.“

Tucek: „Anrainer haben Parteienstatus“

In das gleiche Horn stößt auch Projektkoordinator Rudolf Tucek. „Es wird eine Voreinreichung geben. Die Anrainer erhalten den ihnen zustehenden Parteienstatus. Wir werden alle Einwände seriös behandeln.“

Tucek beurteilt es grundsätzlich positiv, dass die Anwohner ihre Einwände schriftlich formulieren. So könne man beim Verfahren dann besser auf die Punkte eingehen. Man habe versucht, im Gemeinderat umfassend zu informieren. Die Finanzierung steht übrigens noch nicht komplett: „Wir sind aber auf dem Weg“, so Tucek.
Elisabeth Galehr, Symbolfoto: The Cube Hotels

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