Anderl Molterer – 80. Geburtstag
Kitzbühel | Es ist nicht einfach, die vielen Erfolge des Anderl Molterer in Worte zu fassen. Die richtige Mischung aus Talent, Können und Mut notwendig ist, um allein in Kitzbühel neunmal zu gewinnen.
Als 17jähriger kommt Anderl Molterer 1948 zum Kitzbüheler Ski Club und schafft 1950 den Sprung in die österreichische Ski-Nationalmannschaft. In seiner Heimatstadt Kitzbühel darf er erstmals 1953 vom obersten Treppchen des Siegerpodests lächeln. Anderl ist sehr ehrgeizig. „Da musst a bisserl Schneid ham“, sagt Molterer nach seinem Sieg in der Abfahrt 1958. Für diesen Triumph wählt er am Hausberg die riskante Ideallinie und hat damit doppelt Erfolg, gelingt ihm doch ein neuer Streckenrekord auf der Streif. Auch Slalom und Kombination gehen an diesem Hahnenkamm-Wochenende an den jungen Skirennläufer.
Zwei volle Erfolge im Slalom und in der Kombination 1959 machen die Hahnenkamm-Bilanz von Anderl Molterer komplett. Die Schlagzeilen der großen österreichischen Zeitungen gehören dem damals 27jährigen. Von einem „Triumph der Nervenkraft“ spricht etwa die Arbeiterzeitung, für die Austria Ski Sport sind es „die besten Läufe seines Lebens.“ Der Kitzbüheler Lehrer und Journalist Robert Nicklas meint in den Tiroler Nachrichten „noch nie fuhr Molterer so grandios.“ Mit mehr als 50 Siegen in FIS-Rennen zählt Molterer in den 50er-Jahren zu den ganz Großen.
Weltmeister und Olympiasieger wird er in seiner Karriere zwar nicht, aber Platz drei im WM-Riesenslalom von Åre 1954 sowie Silber im Riesenslalom und Bronze in der Abfahrt der Olympischen Spiele 1956 - auch als Weltmeisterschaft gewertet - von Cortina d’Ampezzo gehören in seinen Lebenslauf. Heute lebt Anderl Molterer in Nashville/Tennessee. Foto: KSC