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Ambulanz wird E-Card-tauglich

Kitzbühel | Eine Akutversorgung mit privater Krankenanstalt,  Wahlärzten und Spezialisten: Klaus Winklers lang gehegter Wunsch für die Nachnutzung des Spitals soll bis Ende Oktober in Erfüllung gehen.

KITZBÜHELER ANZEIGER: Warum haben Sie dem Vorschlag des Gemeindeverbands, nämlich eine Ambulanz unter St. Johanner Führung, die rote Karte gezeigt und sich stattdessen für eine private Ambulanz in Kitzbühel  entschieden?

Klaus Winkler: Aus der Ambulanz unter St. Johanner Patronanz wäre nur eine einfache Wundversorgung entstanden, weil der Gemeindeverband eine bettenführende Ambulanz von vorneherein abgelehnt hat. Die Variante des so genannten Ärztehauses mit niedergelassenen Ärzten war ein gangbarer Weg, aber rechtlich nicht realisierbar.  Landesrat Tilg hat Kitzbühel allerdings im Vorjahr bei seinem Amtsantritt eine breite, barrierefreie Ambulanz versprochen. Eine Privatambulanz mit 25 Betten sowie Wahlärzten und anerkannten Spezialisten ist für uns die einzig realistische und wirtschaftliche Variante.

Geld für die Kassen aus Reformpool

KA: Warum ausgerechnet eine Privatambulanz? Viele Kitzbüheler befürchten, dass sie dann trotzdem den weiteren Weg in Bezirkskrankenhaus St. Johann in Kauf nehmen müssen, weil sie sich die Behandlung in Kitzbühel nicht leisten können.

Winkler: Der Knackpunkt ist, dass die Ambulanz nicht nur öffentlich zugänglich ist, sondern dass sie Kassenverträge erhalten soll. Eine Beratungsfirma ist beauftragt, die Ambulanz E-Card-tauglich zu machen. Die Ambulanz soll schlagkräftig und für die Bevölkerung jederzeit zugänglich sein.  

KA: Wie soll die Ambulanz mit 25 Betten finanziert werden?

Winkler: Faktum ist,  dass eine Ambulanz nur mit einer angeschlossenen Krankenanstalt wirtschaftlich rentabel ist. Eine einfache Akutversorgung unter St. Johanner Führung hätte hingegen jährlich eine Million an Steuergeldern verschluckt. Für unser Projekt, das in Österreich übrigens ein Pilotprojekt darstellt, sollen die Krankenkassen mit Geld aus dem Reformpool des Landes bedient werden. Mit der Etablierung von Spitzenmedizinern schaffen wir zusätzliche medizinische Leistungen in Kitzbühel.

„Ortho-Reha kostet zehn Millionen Euro“

KA: Was ist aus den Plänen für eine Orthopädie-Reha geworden?

Winkler: Der für die Reha erforderliche Umbau würde 10 Millionen Euro kosten, das  ist für die Stadtgemeinde nicht machbar. Außerdem hätten wir zwei Jahre lang eine Baustelle im Krankenhaus.

KA: Was könnte Ihre Nachnutzungspläne bis zur Schließung am  31. Dezember gefährden?

Winkler: Wir brauchen eine Genehmigung des Landes und eine Finanzierungszusage der Kassen. Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende Oktober alle rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen unter Dach und Fach haben.“
Alexandra Fusser

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