Alte Filme begeistern
Zwei alte Filme beeindruckten bei der Hauptversammlung des Heimatvereins Pillersee.
Hochfilzen | Für den amtierenden Obmann des Heimatvereins, den international erfolgreichen Filmgestalter Wolfgang Schwaiger, aber auch für die zahlreich erschienenen Mitglieder, waren zwei alte Filme der Höhepunkt der Hauptversammlung. Der eine zeigt Urlaubsimpressionen eines deutschen Gastes in allen Pillersee-Gemeinden vor etwa 40 Jahren, die eine Rückschau auf die Heimat, wie man sie selbst erlebte, ermöglichte. Der von 80 Minuten auf ein Viertel verkürzte Amateurfilm erntete nicht zuletzt durch seinen unbedarften Kommentar begeisterte Zustimmung.
Bergbauernleben unterm Kitzbüheler Horn
Der zweite Film des Abends ist wesentlich älter, wurde von Profis der Wien Film gemacht und lief im Verleih der Ufa. Ungewöhnlich daran ist zuerst, dass die Dokumentation in den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs entstand, aber keineswegs die Funktion als politischer Propagandafilm erhielt. Gedreht wurde „Bergbauernjahr“ vorwiegend auf den Höfen Pletzern und Moosen und auf der Pletzer-alm am Kitzbüheler Horn.
Ungewöhnliches Familiendokument
Drei Generationen der Familie Astl zeigten den Alltag eines Bauernjahres, wie er vor bald 75 Jahren noch auf vielen Höfen ablief. Einige Talaufnahmen wurden im Dorfzentrum von Going gemacht, ungewöhnlich harte Einsätze bei der Gewinnung von Bergheu direkt unterhalb der Gletscher in Osttirol eingefangen.
Selbst in der Familie Astl wurde der Film beinahe vergessen. Von den „Filmstars“ lebt nur mehr die 84 Jahre alte Bäuerin Anna Oberhauser zu Point in Kitzbühel.
Der Film wurde von Anneliese Höfer, der in Pfaffenschwendt wohnhaften ältesten Tochter der Familie Peter Astl, vorgestellt, die an Hand einer Großbildaufnahme die Lage der Tauernhöfe und von Pletzern erläuterte. Der in Going erhalten gebliebene Film wird in Kitzbühel bereits Besuchern des Bauernhausmuseums vorgeführt. H.W.
Bild: Begeistert zeigte die „Pletzer Annelies“ ihre Heimat auf einem 120 Jahre alten Großfoto. Foto ersi