
Alte Feuerwehrautos leisten am Balkan gute Dienste
Hubert Ritter ist das, was man einen Feuerwehrmann mit Leib und Seele nennt – seit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst engagiert sich der Kitzbüheler nach wie vor für die Institution. Seit 2018 ist er in der Kroatienhilfe des Landes Tirol aktiv. Seit Jahren führt das Land Tirol Hilfsprojekte in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien durch. Vor allem in Kroatien wird viel geholfen. Der ehemalige Flüchtlingskoordinator Peter Logar hat sich dieser Aufgabe mit Leib und Seele verschrieben - und mit ihm Hubert Ritter. Vor allem Feuerwehren werden unterstützt, da deren Jahresbudgets gerade einmal zur Sicherstellung des Betriebes reichen.
Die Freude bei den kroatischen Feuerwehrmännern, die meist selbst nach Tirol kommen, über die alten Fahrzeuge ist groß. Es handelt sich dabei um Autos, die oft reperaturbedürftig sind und in Tirol oft über 30 Jahre im Einsatz waren. Dieser Tage konnten kroatische Feuerwehrabordnungen in St. Johann einige Autos übernehmen. Aus dem Bezirk war es ein außer Dienst gestelltes Fahrzeug der St. Johanner Feuerwehr, sowie eines der Brixener Feuerwehr.
Kroaten erhalten genaue Einschulung
Die heimischen Florianijünger ließen es sich natürlich nicht nehmen, übergaben das Fahrzeug höchstpersönlich und standen ihren koratischen Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. Erst nach einer ausführlichen Schulung durften sie den Schlüssel in Empfang nehmen. „Wir haben bisher bereits 297 Fahrzeuge übergeben können“, freut sich Hubert Ritter, dass die Aktion ein so gr0ßer Erfolg ist. Heuer wurden bereits drei Autos aus dem Bezirk übergeben, im Vorjahr waren es sechs Autos aus Kitzbühel, die inzwischen am Balkan im Einsatz sind. Kein Auto, sondern ein Boot konnte vor wenigen Wochen übergeben werden. Bisher im Pillersee im Einsatz, ist das außer Dienst gestellte Rettungsboot inzwischen in der Region Pakostane im Einsatz. „Die St.Ulricher haben mir das angeboten. Für das Meer ist es zwar zu schwach, jetzt wird es aber auf Europas größtem Salzsee eingesetzt“, freut sich Ritter. Er selbst war bereits acht Mal in Kroatien unterwegs und nimmt auf diesen Reisen natürlich die Feuerwehrhäuser unter die Lupe. Er ist begeistert, wie umsichtig die Kroaten mit den Tiroler Autos umgehen. Diese sind liebevollst repariert und top-gepflegt, sagt Ritter.
Feuerwehren werden unter Lupe genommen
Und noch etwas ist dem Kitzbüheler wichtig: „Diese Projekte werden nicht nach dem Gießkannenprinzip durchgeführt. Wir achten genau darauf, wer etwas bekommt und ob es benötigt wird.“ Es wird darauf geachtet, ob die Ausrüstung gut gewartet ist, überdies muss diese den Tirol-Schriftzug aufweisen. Neben Ritter ist jetzt ein weiterer Kitzbüheler Feuerwehrler für die Kroatien-Hilfe im Einsatz. Nach einem Unfall musste Ritter eine Reise absagen. Er bat Johann Papp ihn zu vertreten. Der Aschauer war langjähriger Bezirksfeuerwehrkommandant und Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter und sagte auch prompt zu. Inzwischen ist er fixer Bestandteil im Team. Hubert Ritter selbst freut sich schon jetzt auf weitere Reisen nach Kroatien – zu „seinen“ Feuerwehren. Bei einem Besuch in Zagreb wurde Hubert Ritter übrigens für sein Engagement für das Land übrigens die Silbermedaille des kroatischen Parlaments verliehen.




