„Alles hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab“
„It’s the economy, stupid!“ Diese Phrase wurde in den USA zum geflügelten Wort.
James Carville, der wichtigste Berater von Bill Clinton, konnte seinen Chef 1992 überzeugen, dass er seinen Rivalen George Bush sen. bei der Wahl zum US-Präsidenten nur schlagen könne, wenn er den Menschen die Aussicht auf wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen bieten kann. Und so geschah es. Die Wirtschaft hat den Wahlkampf entschieden.
„Kerneuropa schwächelt“
Ähnlich ist es mit der Frage, wie sich der Skitourismus bis zum Jahr 2025 entwickeln wird. Die weitere Entwicklung des Skitourismus hängt hauptsächlich von der wirtschaftlichen Entwicklung ab – vor allem von jener in unseren wichtigsten Quellmärkten: Deutschland, Österreich, Niederlande, Großbritannien, Schweiz und Italien.
Der Blick auf die wirtschaftliche Situation in Europa ist derzeit spannend. Die starken Volkswirtschaften Kerneuropas verhindern derzeit ein komplettes Abdriften Südeuropas in ein wirtschaftliches Nirwana.
Doch auch Kerneuropa schwächelt: Die Niederlande befinden sich seit Mitte 2011 in einer Rezession. Möglicherweise platzt dort gerade eine beachtliche Immobilienblase.
Italien ist in einer schweren wirtschaftlichen Depression gefangen. Der deutsche Automarkt schrumpfte im September um 10,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Staatsschulden Österreichs betragen inkl. ÖBB und ASFinAG bereits über 80% des BIPs. Wehe wenn hier jemand zum Sparen beginnt!
„Die Besten bauen ihre Marktanteile aus“
Die aufgezählten Beispiele sollen verdeutlichen, dass man – vorsichtig formuliert – vorläufig keine Boomjahre erwarten kann. Kein Rückenwind also für den Skitourismus. Rechnen Sie tirolweit mit leicht fallenden Nächtigungs- und Wertschöpfungszahlen.
Unser Bezirk hat aber das Potential zum „outperformen“, denn die besten Tourismusregionen werden ihre Marktanteile ausbauen können. Günther Aigner