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Kitzbüheler Anzeiger

Alles Grün in 24 Stunden

Mann kann Baustellen so oder so abwickeln: Möglichst schonend und gut eingebunden in die Natur oder eben lieb- und planlos in die Landschaft gestellt, sodass fertiges Produkt ewig ein Fremdkörper in der Natur bleibt. „Es ist offensichtlich und erfreulich, dass die Bergbahn AG Kitzbühel enormen Wert auf schonende Einbindung der beiden neuen Speicherseen Wagstätt und Usterkar legt,“ bestätigt Biologin Irmgard Silberberger in ihrer Funktion als ökologische Bauaufsicht eine vorbildliche naturnahe Umsetzung.

Aktuell werden tausende Kubikmeter Erde bewegt und gut 10 Millionen Euro verbaut, um schlussendlich 153.000 m3 Speicherkapazität neu zu schaffen. Der Weg dorthin zeigt viel Umsicht auf: „Zu aller erst tragen wir die Humusschicht mit Bewuchs so tief wie möglich ab,“ weiß Bauleiter Balthasar Bacher um die Vorzüge seiner Mannschaft:

Vase für Vase abtragen und versetzen

„Damit man einer naturnahen Landschaftsgestaltung nahe kommt, braucht man unglaublich erfahrene und motivierte Baggerfahrer, die behutsam Vase für Vase abtragen, natürliche Landschaftsformen bilden und dann nach und nach die Vasen Stück für Stück an neuer Stelle vorsichtigst platzieren!“

Natürlich könnte man –nachdem die Landschaft fertig gestaltet ist – Samen ausbringen. Der Nachteil liegt im Faktor Zeit, schließlich bräuchte der natürliche Bewuchs in dieser Höhenlage gut und gern vier Jahrzehnte.

Die Qualität der Arbeit bestätigt auch Irmgard Silberberger, die sich auch für die landschaftspflegerischen Begleitmaßnahmen verantwortlich zeigt: „Nach dem wir eine Vegetationserhebung im Vorfeld der Arbeiten erstellt haben, legen wir fest wo und an welcher Stelle was kommen soll. Dennoch, wie hier mit schwerem Gerät natürliche Formen geschaffen und die Vasen versetzt werden, ist außergewöhnlich und man wird so schnell niemanden finden, der in der Lage wäre in solcher Qualität zu arbeiten!“

Freilich stehen hinter den Eingriffen wirtschaftliche Interessen und touristische Notwendigkeiten. Der Umgang und Aufwand in Sachen nachhaltiger Landschaftsarchitektur verdient zweifelsohne Anerkennung. Ein Lokalaugenschein – spätestens im kommenden Sommer –wird so manchen Skeptiker verwundert die neu gestaltete Seenlandschaft genießen lassen.
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