29. November 2007
aktualisiert: 11.04.12, 09:40 Uhr
Ganz alleine und doch nicht einsam
Ihr Wohnort ist vom Tal aus im Sommer nur schwer und im Winter kaum erkennbar – und wenn, dann nur als kleiner weißer Punkt. Die Wallfahrtskapelle und Einsiedelei Maria Blut am Fuße des Wilden Kaisers. Sie wurde 1696 zu Ehren einer an dieser Stelle aufgefundenen Kopie eines Marienbildes errichtet. „Das Originalbild in Re in Norditalien wurde mit Steinen beschossen und hat dann viele Tage geblutet“, beschreibt Schwester Veronika, „das ist keine Legende, sondern historisch belegt.“ Wie die Kopie auf eine Waldwiese über der Marktgemeinde gekommen ist, ist nicht überliefert. Als erster Eremit ist ein Antonius in die Annalen eingegangen. Die Einsiedler lebten arm wie die berühmte Kirchenmaus – ihr ganzer Schatz war eine Ziege. Zur Kapelle führt ein Kreuzweg, den der Kirchdorfer Horst Pali geschnitzt hat.
Im Laufe der Jahrzehnte kam und ging der eine oder andere Einsiedler, viele Jahre war das sakrale Juwel verwaist. 1992 musste entschieden werden: entweder die Einsiedelei verfallen zu lassen oder sie zu renovieren. Die Entscheidung fiel zugunsten der zweiten Möglichkeit – das Bauwerk wurde bis 1996 generalsaniert, Wasser und Strom eingeleitet.
„Schon als Kind kannte ich meinen Weg“
Trotz der Modernisierung fand sich fünf Jahre lang niemand, der auf den Berg ziehen wollte. Die Lücke wurde erst von Schwester Veronika geschlossen. „Ich wusste schon als Kind, dass ich eines Tages Einsiedlerin werde“, erzählt sie. „Ich bin nun schon sechs Jahren heroben.“ Mit ungebrochener Begeisterung: „Es gibt immer etwas zu tun, sei es in der Kapelle, im Haus oder im Gemüsegarten.“ Für Abwechslung sorgen auch die vielen Pilger und Wanderer, die zu der höher gelegenen Gmeinkapelle ziehen und auf dem Hin- oder Rückweg eine Pause einlegen.
Viele Menschen kehren ein, manche von ihnen werden mit einem Kräutertee verwöhnt. Bewirtet können sie nicht werden. Dazu sind die Lebensmittel und Getränke zu kostbar. Einmal in der Woche marschiert Schwester Veronika zu einem Gottesdienst ins Tal und kehrt dann, mit einem schweren Rucksack bepackt, in ihr Zuhause zurück. Weil keine Straße zu ihrem Kleinod führt, muss sie alles tragen. Nur die schweren Kerzen, die Gläubige in der Kapelle entzünden können, bringt der Nachbar mit dem Traktor.
Krebs beherrscht neuerdings ihren Alltag
Wie sieht nun ein Tag im Leben von Schwester Veronika aus? „Mein Tag geht von fünf Uhr früh bis fünf Uhr nachmittags“, schildert sie. „Manchmal stehe ich schon um drei Uhr auf und koche mir einen Kaffee und esse ein Brot.
Danach lege ich mich gerne wieder hin.“ Spätestens um sechs Uhr beginnt das Tagewerk. Da hat die Gottesfrau viel zu tun: Neben dem Haushalt mit dem üblichen Kochen, Waschen, Bügeln und Putzen gilt es auch den Garten in Schuss zu halten und die Kapelle zu reinigen. „Gegen 11 Uhr bereit ich mir ein Mittagessen zu, am Nachmittag geht es in die Natur.“ Den Niederen und den Wilden Kaiser kennt sie wie ihre Westentasche: „Ich bin oft sechs, sieben Stunden gewandert, alle Wege, links und rechts“, schildert sie. Nicht allein, stets begleitet von ihrem sechs Jahre alten Labradorrüden Blacky. Um 17 Uhr ist Feierabend. Dann meditiert und betet sie, hört Radio und liest eines ihrer vielen Bücher. Die von Menschen und Tieren erzählen, von der weiten Welt und dabei besonders von Expeditionen. Und manchmal träumt sie auch davon. „Ich bin selig, wenn es am Abend still wird.“
In jüngster Zeit stellt der Liebe Gott Schwester Veronika auf eine schwere Probe. Sie ist an Krebs erkrankt und verbringt schon mehr Zeit mit Chemotherapien in Krankenhäusern als auf ihrer geliebten Einsiedelei. Doch auch hier hat ihr der Himmelvater helfende Hände geschickt: Unter anderem von Christl und Franz Pfurtscheller, die sich rührend um sie kümmern.
Im Laufe der Jahrzehnte kam und ging der eine oder andere Einsiedler, viele Jahre war das sakrale Juwel verwaist. 1992 musste entschieden werden: entweder die Einsiedelei verfallen zu lassen oder sie zu renovieren. Die Entscheidung fiel zugunsten der zweiten Möglichkeit – das Bauwerk wurde bis 1996 generalsaniert, Wasser und Strom eingeleitet.
„Schon als Kind kannte ich meinen Weg“
Trotz der Modernisierung fand sich fünf Jahre lang niemand, der auf den Berg ziehen wollte. Die Lücke wurde erst von Schwester Veronika geschlossen. „Ich wusste schon als Kind, dass ich eines Tages Einsiedlerin werde“, erzählt sie. „Ich bin nun schon sechs Jahren heroben.“ Mit ungebrochener Begeisterung: „Es gibt immer etwas zu tun, sei es in der Kapelle, im Haus oder im Gemüsegarten.“ Für Abwechslung sorgen auch die vielen Pilger und Wanderer, die zu der höher gelegenen Gmeinkapelle ziehen und auf dem Hin- oder Rückweg eine Pause einlegen.
Viele Menschen kehren ein, manche von ihnen werden mit einem Kräutertee verwöhnt. Bewirtet können sie nicht werden. Dazu sind die Lebensmittel und Getränke zu kostbar. Einmal in der Woche marschiert Schwester Veronika zu einem Gottesdienst ins Tal und kehrt dann, mit einem schweren Rucksack bepackt, in ihr Zuhause zurück. Weil keine Straße zu ihrem Kleinod führt, muss sie alles tragen. Nur die schweren Kerzen, die Gläubige in der Kapelle entzünden können, bringt der Nachbar mit dem Traktor.
Krebs beherrscht neuerdings ihren Alltag
Wie sieht nun ein Tag im Leben von Schwester Veronika aus? „Mein Tag geht von fünf Uhr früh bis fünf Uhr nachmittags“, schildert sie. „Manchmal stehe ich schon um drei Uhr auf und koche mir einen Kaffee und esse ein Brot.
Danach lege ich mich gerne wieder hin.“ Spätestens um sechs Uhr beginnt das Tagewerk. Da hat die Gottesfrau viel zu tun: Neben dem Haushalt mit dem üblichen Kochen, Waschen, Bügeln und Putzen gilt es auch den Garten in Schuss zu halten und die Kapelle zu reinigen. „Gegen 11 Uhr bereit ich mir ein Mittagessen zu, am Nachmittag geht es in die Natur.“ Den Niederen und den Wilden Kaiser kennt sie wie ihre Westentasche: „Ich bin oft sechs, sieben Stunden gewandert, alle Wege, links und rechts“, schildert sie. Nicht allein, stets begleitet von ihrem sechs Jahre alten Labradorrüden Blacky. Um 17 Uhr ist Feierabend. Dann meditiert und betet sie, hört Radio und liest eines ihrer vielen Bücher. Die von Menschen und Tieren erzählen, von der weiten Welt und dabei besonders von Expeditionen. Und manchmal träumt sie auch davon. „Ich bin selig, wenn es am Abend still wird.“
In jüngster Zeit stellt der Liebe Gott Schwester Veronika auf eine schwere Probe. Sie ist an Krebs erkrankt und verbringt schon mehr Zeit mit Chemotherapien in Krankenhäusern als auf ihrer geliebten Einsiedelei. Doch auch hier hat ihr der Himmelvater helfende Hände geschickt: Unter anderem von Christl und Franz Pfurtscheller, die sich rührend um sie kümmern.