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Kitzbüheler Anzeiger

Alfred Dorfer im Interview

Alfred Dorfer, einer der größten Kleinkünstler der Nation, tritt am 1. Dezember um 20 Uhr im Kaisersaal auf. Der Kitzbüheler Anzeiger bat ihn vorab zum Interview.

KA: „bisjetzt“ wagt den berühmten Blick zurück. Kommt da Nostalgie auf?

Alfred Dorfer: Auf keinen Fall kommt Nostalgie auf. Viel mehr ist es ein etwas distanzierter, leicht ironischer Blick in den Rückspiegel. Eine Art Werkschau.

KA: In 25 Jahren Bühnenarbeit hat sich viel getan. Was waren Ihre persönlichen Lieblingsmomente dabei?

Alfred Dorfer: Da ich die Bühne als das Herzstück meiner Arbeit betrachte, war in all den Jahren jede gut gelungene Aufführung ein Glücksmoment. Natürlich freut man sich auch über Dinge, die im Fernsehen funktionieren, wie Dorfers Donnerstalk oder MA2412. Aber hier fehlt der Kontakt zum Publikum. Ein Moment, der mir in Erinnerung blieb, war der Augenblick, als die „Indien“-Kinopremiere zu Ende war. Die Menschen strömten zufrieden aus dem Saal und Josef Hader und ich hatten zum ersten Mal das Gefühl, dass der Film beim Publikum funktionieren könnte. Das war so beglückend, weil es unerwartet war.

KA: Reagiert das Publikum heute anders als vor 25 Jahren?

Alfred Dorfer: Vor 25 Jahren gab es noch keine Mobiltelefone. Insofern war es damals unmöglich, während der Vorstellung SMS zu schreiben. Die ganz Vifen glauben ja, dass man im Dunklen den Widerschein des Displays auf ihrem Gesicht nicht sieht und sie nicht zu beobachten sind.
Besonders in Wien entsteht der Eindruck eines etwas gelangweilten Publikums, das sich nicht mehr überraschen lässt. Zum Glück ist das außerhalb der Bundeshauptstadt nicht so.

 KA: Welchen Unterschied sehen Sie zwischen Tiroler und Wiener Schmäh?

Alfred Dorfer: Ich kann kaum einen Unterschied im Humor ausmachen, außer dass man in Tirol gern über die Wiener lacht.

KA: Wie erklären Sie einem Landbewohner das Revier Gemeindebau?

Alfred Dorfer: Sozialbauten gibt es auch in Tirol, ich glaube nicht, dass dies einer speziellen Erklärung bedarf.

KA: Über welche Themen darf man in Österreich eigentlich keine Witze machen?

Alfred Dorfer: Grundsätzlich darf man in Österreich über alles Witze machen. Es liegt nur in der Verantwortung des Satirikers Missverständnisse zu vermeiden und Einseitigkeiten zu vermeiden. 

KA: „bisjetzt“ wird gerne mit „Best of“ beschlagwortet. Was kommt als nächstes?

Alfred Dorfer: Ich bin mit meiner Energie voll und ganz bei „bisjetzt“, konkrete Pläne für danach habe ich im Moment nicht. Wenn die Zeit reif ist, fällt mir sicher wieder etwas Neues ein!

Das Interview führte Elisabeth Galehr

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