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11. Juli 2010
aktualisiert: 11.04.12, 09:42 Uhr

Ärzte erarbeiten Acht-Punkte-Plan

St. Johann | Bestürzung über Kunstfehler: Ärzte haben einer 90-jährigen Kössenerin im Bezirkskrankenhaus aus Versehen das gesunde Bein abgenommen. Wenige Tage später wurde das „richtige“ Bein amputiert.

„Verschiedene, hinter einander geschaltete Sicherheitsmechanismen haben versagt“, erläuterte der ärztliche Leiter des Bezirkskrankenhauses, Primar Norbert Kaiser, gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger.

Der ausführende Chirurg ist vom Dienst suspendiert worden. Ob Anklage erhoben wird, entscheidet die Staatsanwaltschaft. Ein weiterer Mitarbeiter, der „unter Umständen beteiligt war“, wie Kaiser hinzufügt, darf nur noch unter Aufsicht arbeiten.

„Wir wollten nichts vertuschen“

Für die betroffene 90-jährige Patientin habe keine Lebensgefahr bestanden, erklärt Kaiser weiter. Die Haftpflichtversicherung wurde ebenfalls schon eingeschaltet. „Es war nicht unsere Absicht, den Vorfall zu vertuschen“, so Kaiser. „Wir sind tief betroffen über den folgenschweren Vorfall“, sagt der Obmann des Gemeindeverbandes, Bürgermeister Paul Sieberer. „Wir werden alles tun, um die Familie so weit es uns möglich ist, zu unterstützen.“

Kriminalbeamte am Montag im Spital

Das Bezirkskrankenhaus hat bereits eine Sachverhaltsdarstellung an die zuständige Staatsanwaltschaft geschickt, am Montag waren Beamten des Landeskriminalamts im Spital. „Wir sind alle an einer lückenlosen Aufklärung interessiert“, unterstreicht der ärztliche Leiter. Deshalb wurde am Montag zusätzlich noch das unabhängige Überprüfungsunternehmen „Gesellschaft für Risikoberatung“ (GRB) eingeschaltet, das dem Vorfall auf den Grund gehen soll. „Ziel muss sein, dass so etwas nie wieder passiert.“

Auch die Primare selbst haben eine Akutmaßnahme beschlossen: Das Ärzteteam entwickelte einen Acht-Punkte-Plan, um künftig bei Operationen für mehr Sicherheit zu sorgen. So soll beispielsweise der zuständige Operateur den Patienten auch persönlich über die Risiken aufklären. Wenn Gliedmaßen zu amputieren sind, muss das gesamte OP-Team künftig vor dem Eingriff die Sachlage und vor allem die zu behandelnde Seite genau prüfen. Der Acht-Punkte-Plan gilt ab sofort.

Nach der Schließung des Kitzbüheler Krankenhauses kam auf das St. Johanner Personal ein Mehraufwand zu. Spekulationen, dass der zusätzliche Stress zu dem folgenschweren Fehler geführt hat, lässt Norbert Kaiser nicht gelten.

„Stress war nicht Ursache“

„Keiner der involvierten Personen hatte bis drei Tage vor der Operation Nachtdienst.“ Zudem habe das Personal generell die Wintersaison bravourös gemeistert. Welche Faktoren sonst noch zum Kunstfehler geführt oder beigetragen haben, wird der Bericht der Gesellschaft für Risikoberatung zeigen, so Kaiser weiter.

An das externe Unternehmen können sich alle Mitarbeiter wenden. Erste Erkenntnisse erwartet sich der ärztliche Leiter für Anfang nächster Woche. Generell hält Kaiser fest: „Die Zahl der Kunstfehler liegt im Bezirkskrankenhaus weiter unter dem Durchschnitt.“E. Krista

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