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Kitzbüheler Anzeiger

Achtung Meerjungfrauen gesichtet!

Seit Kurzem sieht man im Schwimmbad in Oberndorf eigenartige Flossen im Wasser auf- und abtauchen. Das wird doch wohl nicht? Oh, doch! Zahlreiche kleine Arielles tummeln sich jeden Freitag im Bichlachbad.

Oberndorf | Platsch macht die große Flosse und schwupp sind die vier Mädels untergetaucht. Schwerelos gleiten sie durchs Wasser, ehe sie lachend wieder auftauchen. Im Juni wird im Oberndorfer Schwimmbad ein Schnupperkurs im Meerjungfrauenschwimmen angeboten. Die Nachwuchs-Nixen tauchen unter der Anleitung von zwei Trainerinnen der Mermaid School Tyrol jeden Freitagnachmittag in die Welt der Meerjungfrauen ein.

Hauptvoraussetzung: gerne tauchen

Als Nachwuchs-Nixe sollte man schwimmen können und gerne tauchen. „Der Rest wird von uns Schritt für Schritt erklärt und kommt eigentlich dann ganz von alleine“, erklärt Katja Hirner, Leiterin der Schwimmschule „Im Wasser“, zu der auch die Meermaid School Tyrol gehört. Am wichtigsten ist die richtige Atmung, um sich möglichst lange und entspannt unter Wasser bewegen zu können. Hierfür werden spezielle Atemübungen und -techniken erlernt. „Eine 10-Jährige kann mit der richtigen Technik schon nach nur einer Trainingsstunde bis zu 20 Meter an einem Stück tauchen“, schildert Hirner.

Gesundheitliche und sportliche Effekte

Hirner und ihr Team bilden junge Meerjungfrauen und auch -männer ab 6 Jahren aus. „Die Buben sind am Anfang natürlich ein wenig gehemmt, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass es auch ihnen Spaß macht. Wir haben für unsere Meerjungmänner natürlich blaue Flossen“, lacht die Trainerin.

Meerjungfrauenschwimmen macht aber nicht nur Spaß, sondern hat auch gesundheitliche und sportliche Effekte. „Es wird jeder Muskel im Wasser beansprucht“, erklärt die Schwimm-Expertin. Speziell für Frauen seien die Bewegung beim Meerjungfrauenschwimmen ein gutes Beckenbodentraining und sie erzählt, dass sie sogar Rückmeldungen von Ärzten erhalten habe, deren Diabetespatienten nach dem Training bessere Werte hatten, da durch die Atemübungen die Lungen enorm gestärkt wurde.  „Kinder und Jugendliche fühlen sich manchmal in ihrem Körper nicht wohl, finden sich zu dick oder hässlich - wir versuchen ihnen einen neuen Zugang zu ihrem Körper zu vermitteln und wieder Selbstbewusstsein zu geben“, erklärt Hirner. Auch Erwachsene finden Gefallen am schwerelosen Gleiten unter Wasser.

Die Meerjungfrauen nach Oberndorf geholt hat der für das Schwimmbad zuständige Gemeinderat Dieter Unterberger. Er hatte das Angebot in Innsbruck mit  seiner Enkelin ausprobiert und den Kontakt geknüpft. „Es wird sehr gut angenommen. Vielleicht verlängern wir die Aktion auch noch“, freut sich Unterberger.

Woher kommt der Trend?

Das Meerjungfrauenschwimmen hat ihren Ursprung im Delphinschwimmen und im Tauchen. Abnoetaucher nutzen Monoflossen um besser tauchen zu können. „Wo das Meerjungfrauenschwimmen schlussendlich erfunden wurde, ist nicht ganz klar“, erklärt Hirner, „aber die Hauptsache ist, dass es Spaß macht!“

Und wenn man den Dreh einmal heraus hat, macht man auch schnell Fortschritte. Die ersten Drehungen unter Wasser gelingen den Oberndorfer Nachwuchs-Nixen bereits nach kurzer Zeit. Es wird nicht mehr lange dauern, dann machen die Kleinen Arielle und Co. Konkurrenz. Johanna Monitzer

Bild: Als Erinnerung bekommt jede Nachwuchs-Nixe ein Unterwasserfoto von den Profis von  „Fotografie Erdmann“, so auch Chiara, die sich schon mühelos unter Wasser bewegen kann. Foto: Erdmann

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