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28. April 2020
aktualisiert: 22.04.20, 09:02 Uhr

Abriss bringt Alternative

Mit dem Abriss der Lederfabrik eröffnen sich in Hopfgarten neue Möglichkeiten für eine Verkehrsentlastung. Nach dem Abriss erfolgt als erste Maßnahme eine Verbreiterung des Gehweges in diesem Bereich. Für die Straßenplanung werden Gespräche mit dem Land Tirol geführt.

Hopfgarten | Vor einigen Jahren hat die Marktgemeinde Hopfgarten das Produktionsgebäude der Lederfabrik Ritsch erworben. Die Geschichte der Ledererzeugung in Hopfgarten reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück (siehe rechts). Der Betrieb wurde 2010 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

Abrissarbeiten starteten nach Ostern
Gleich nach Ostern wurde mit den Abrissarbeiten gestartet, die für das beauftragte Unternehmen eine besondere Herausforderung darstellen, denn die Gebäude grenzen direkt an die ÖBB-Trasse und an die Landesstraße. An dem Vergabeverfahren beteiligten sich sieben Firmen, den Zuschlag bekam die Firma Grubert GmbH mit Sitz in Jenbach. „Gerade in der jetzigen Zeit ist es auch wichtig, dass die öffentlichen Auftraggeber aktiv werden, um so Arbeit zu schaffen. Die Nachbarn wurden durch persönliche Kontaktaufnahme über Andreas Hauser vom Bauamt informiert. Die Abbrucharbeiten sollen in circa acht Wochen erledigt sein“, erzählt Bürgermeister Paul Sieberer.

Der Gehsteig wird verbreitert
Durch die Raumgewinnung auf dem circa 2.000 Quadratmeter großen Areal eröffnen sich für die Marktgemeinde Hopfgarten auch neue Möglichkeiten zu einer Verkehrsberuhigung in den nahe gelegenen Siedlungsgebieten. „Für uns steht nicht die Straße im Vordergrund, sondern dass wir hier alle gut leben und wohnen können“, gibt Bürgermeister Paul Sieberer seine Verhandlungsprämisse für etwaige Straßenprojekte vor.

Als kurzfristiges Ziel gibt der Bürgermeister eine Verbreiterung des Gehweges im Bereich der Lederfabrik vor. Durch den Abriss könnte die Straße näher zur Bahntrasse verlegt werden und dadurch der Gehweg auf die derzeitigen Standards verbreitert werden.
Langfristig gesehen bietet sich die Flächengewinnung für eine Entlastung des Siedlungsraumes bei der Südtiroler Siedlung an. „Es gibt nun neue Möglichkeiten, die verkehrtstechnische Gesamtsituation zu verbessern und speziell für die Siedlungsgebiete Entlastung zu schaffen. Dazu führen wir mit dem Land Tirol Verhandlungen, wie die Straße verlaufen könnte“, sagt Sieberer. Für einen neuen Straßenverlauf gibt es mehrere Überlegungen, die die Marktgemeinde Hopfgarten mit dem Land Tirol ausdiskutieren muss. Für Sieberer steht aber fest: „wir wollen nicht noch mehr Verkehr durch unseren Ort, wir wollen die Lebensqualität in Hopfgarten steigern“. Elisabeth M. Pöll

Foto: Hopfgartens Bürgermeister Paul Sieberer setzt sich für eine Verbreiterung des Gehsteiges ein. Foto: Pöll

Hintergrund - Die Geschichte der Lederfabrik
Die Gründung des Meierhofes und damit die Entstehung der Ledererwerkstatt dürfte sicherlich in das 11. oder 12. Jahrhundert fallen. Die Ledererwerkstatt wurde für den Eigenbedarf des Meierhofes, aber auch für die Bewohner der nächsten Umgebung errichtet. Als erster Gewerbsmann der heutigen Gerberei wird in der Hopfgartner Chronik Johann Mahlfleisch (1615) erwähnt. Die Besitzer nach ihm sind in den Büchern über Itter/Hopfgarten von 1600 aufwärts, welche im Landesarchiv Innsbruck geordnet in Verwahrung sind, festgehalten. Die Rotgerberei diente zur Versorgung der Bevölkerung mit Schuh- Sattler und Riemenleder. Jedoch in weiterer Umgebung wurde das bekannt gute Leder auf Märkten verkauft. 1898 kaufte Johann Ritsch, Gerbermeister in St. Johann, vom damaligen Besitzer Alois Kirchebner die Gerberei und übertrug diese an seinen Sohn Thomas. Dieser erweiterte und modernisierte die Gerberei. 1900 wurden zu den bestehenden Gerbstoffmühlen und Rindenbrechmaschinen neue Gerbereimaschinen installiert, unter anderem für die Sohlenledererzeugung.

1951 verstarb der Gründer der Firma, Gerbermeister Thomas Ritsch und der Betrieb wurde von seinem Sohn Carl weitergeführt. In dessen Zeit wurden Bekleidungsleder und Sportschuhleder erzeugt. Mehr als 30 Prozent der Produktion wurde exportiert. Nach dem Ableben von Carl Ritsch übernahm Carl Ritsch jun. die Firmenleitung. Das Unternehmen beschäftigte ca. 80 Mitarbeiter und verfügte über eine monatliche Kapazität von ca. 50.000 bis 60.000 Quadratmeter Leder. Das erzeugte Leder ging zu 90 Prozent in den Export. Auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklungen musste 2010 der Betrieb eingestellt werden.

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