Der Abbruchbescheid ist rechtskräftig
Es ist für Nachbarn und die Gemeinde nicht nur optisch ein Schandfleck, sondern es stellt auch eine Gefährdung für Passanten dar. Die Folge: Das alte Haus soll geschliffen werden.
Westendorf | Ein Gittter ist rund um das so genannte „Maierhäusl“ aufgestellt, das morsche Vordach mit Stützen abgesichert. Die Westendorfer Gemeindeführung musste diese Maßnahmen setzen, damit die Sicherheit gewährleistet ist, wie Bürgermeister Toni Margreiter gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger bekräftigt. Denn, so begründet der Gemeindechef, es sei bereits Gefahr in Verzug.
Lapper: „Dieses Haus ist ein Schandfleck“
Dem benachbarten Lendwirt Josef Lapper ist das verfallende Gebäude schon lange ein Dorn im Auge. „Es ist ein richtiger Schandfleck“, klagt er. Aus Sicherheitsgründen habe er sich heuer nicht einmal mehr getraut, auf seinem angrenzenden, hauseigenen Spielplatz eine Schaukel aufzuhängen. „Es geht nicht, dass Kinder durch herabfallende Dachschindeln gefährdet oder gar verletzt werden.“
Das rund 100 Jahre alte Haus ist unbewohnt und befindet sich im Besitz eines Südtirolers. Auf die mehrmaligen Aufforderungen der Gemeinde Westendorf, das Gebäude entsprechend abzusichern, habe dieser allerdings kein einziges Mal reagiert, schildert der Bürgermeister. Deshalb habe die Gemeinde das Haus abgesperrt und abgesichert. In weiterer Folge erging ein Abbruchbescheid, der laut Margreiter von dem Eigentümer ebenfalls ignoriert worden ist. Margreiter: „Der Abbruchbescheid ist rechtskräftig, die Frist ist Ende Juni abgelaufen.“
Die weitere Vorgangsweise wird die Westendorfer Gemeindeführung nun in Abstimmung mit der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel festlegen, wie der Westendorfer Gemeindechef und Marion Kastner von der BH bestätigen. Man sei allerdings noch immer um eine gemeinsame Lösung mit dem Eigentümer bemüht, betonen beide. Für Margreiter geht es dabei nicht nur um das rechtliche Prozedere, sondern auch um die Abrisskosten, die die Gemeinde im schlimmsten Fall übernehmen müsste.
Der Südtiroler Hauseigentümer war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Alexandra Fusser, Foto: Mühlanger