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Kitzbüheler Anzeiger
Spatenstich Kirchberg Trail
Die Mitglieder der „Bike ARGE“ haben bis 2030 ehrgeizige Pläne.

7,2 Millionen Euro für neue Bike-Trails

In einer Studie des Deutschen Alpenvereins (April 2024) gaben 4,2 Millionen Deutsche an, häufig mit dem Mountainbike unterwegs zu sein, rund 12,4 Millionen Menschen sind „ab und zu auf Tour“. Auf diese Zielgruppe hat es die „Bike ARGE“ mit ihren Mitgliedern Bergbahn AG Kitzbühel, Kitzbühel Tourismus, Tourismusverband Kitzbüheler Alpen – Brixental sowie den beiden Gemeinden Kirchberg und Kitzbühel abgesehen.

„Aktuell scheinen wir mit unseren Angeboten bei den Gästen, die einen Mountainbike-Urlaub buchen wollen, aber noch nicht auf.“

Ludwig Götzendorfer, einer der ARGE-Projektkoordinatoren.

Und genau das möchte man bis 2030 ändern: Der kürzlich präsentierte Masterplan beinhaltet unter anderem die Errichtung von zwei neuen Trails entlang der Streif, eine direkte Bike-Verbindung vom Hahnenkamm zum Fleckalm Trail, den Ausbau des Bike-Angebots am Gaisberg sowie eine Attraktivierung der (E-)Bikerouten am Berg inklusive einer Panoramarunde zum Resterkogel.

Zusammenschluss mit Saalbach-Hinterglemm?
Angepeilt wird außerdem ein Zusammenschluss mit Österreichs größter Bike-Region, Saalbach-Hinterglemm. „Um diese Ziele zu erreichen und auf der internationalen Karte sichtbar zu werden, haben wir uns darauf geeinigt, bis 2030 gemeinsam jährlich 1,2 Millionen Euro zu investieren“, berichtete Christian Wörister, KitzSki-Vorstand und Obmann der „Bike ARGE“, und erklärt weiter: „Im Mittelpunkt stehen nicht die Spitzensportler, dafür gibt es andere Regionen. Vielmehr möchten wir ein breites, niederschwelliges Familienangebot am Berg präsentieren, das Urlaubsgäste anspricht, die sich einfach gerne in der Natur bewegen.“

Spatenstich Kirchberg Trail
Offizieller Spatenstich für den Kitzberg Trail durch KItzSki und Bike ARGE-Vorstand Christian Wörister, Kitzbühel Tourismus Geschäftsführerin Viktoria Veider-WalserTVB Brixental Obmann Toni Wurzrainer, Kitzski Vorstand Anton Bodner und TVB Brixental Geschäftsführer Markus Kofler.

Spatenstich für Tirols längsten Bike-Trail
Der Kirchberg Trail wird künftig die Bergstation der Fleckalmbahn mit dem Gaisberg-Trailnetz verbinden und das bestehende Angebot am Berg erweitern. Der Trail ist als leichter Flowtrail konzipiert und richtet sich vor allem an Familien und Einsteiger. Insgesamt entstehen rund zehn neue Trail-Kilometer, ergänzt durch bestehende Transferstrecken. Das durchschnittliche Gefälle beträgt 9,6 Prozent.

„Die Streckenführung wurde in enger Abstimmung mit Naturschutz, Forst und Grundeigentümern geplant, um sensible Bereiche zu schützen“, erklärt Projektkoordinator Christoph Stöckl. „Die Gespräche mit allen Beteiligten verliefen sehr positiv, auch die Verhandlungen mit den zuständigen Behörden erfolgten im besten Einvernehmen“, betont er.

„Die Streckenführung wurde in enger Abstimmung mit Naturschutz, Forst und Grundeigentümern geplant, um sensible Bereiche zu schützen."

Projektkoordinator Christoph Stöckl

Entlang des Trails sollen Rastplätze, Holzstege und Aussichtspunkte installiert werden. Auch die Hütten an der Strecke werden in das Konzept eingebunden.

Bauherr ist der Verein „Bike ARGE“. Die Bauarbeiten für den neuen Kirchberg Trail starten noch im Sommer. Die Eröffnung ist für 2026 geplant. Insgesamt werden rund 1,5 Millionen Euro investiert.

„Ein Großteil der ausführenden Firmen für Erdbau, Holzarbeiten, Trailbau, Sonderbauten, Geotechnik, Beschilderung und Projektaufsicht stammt aus der Region. Damit ist das Projekt auch ein wichtiger Impuls für die lokale Wirtschaft“, unterstreicht Stöckl.

Bike Trail Fieberbrunn
In Fieberbrunn führt seit kurzem ein neuer, besonders flowiger Trail von der Mittelstation Streuböden zum Schlepplift Obingleitn.

Trail-Angebot im Pillerseetal erweitert
Auch das Trail-Netz in Fieberbrunn wächst stetig weiter. Erst vergangenes Wochenende wurde die neue „Streuböden-Line“ offiziell eröffnet. Auf einer Länge von 2,8 Kilometern und 300 Höhenmetern führt die Strecke von der Mittelstation der neuen Streubödenbahn bis zum Schlepplift Obingleitn. Sie soll vor allem Einsteiger anlocken. Für Könner warten in Fieberbrunn mehrere Alternativen.

„Mit der neuen Streuböden Line erweitern wir unser Trailangebot im Pillerseetal gezielt und schaffen somit noch mehr Möglichkeiten für Biker aller Könnerstufen. Die Strecke verbindet Naturgenuss mit flowigem Fahrspaß. Zusammen mit den drei abwechslungsreichen Trails und dem Angebot am Schlepplift Obingleitn garantiert das künftig ein ganztägiges Bike-Erlebnis“, erklärt TVB Pillerseetal Geschäftsführer Christof Willms und unterstreicht damit die Bedeutung der Mountainbiker für die Region. Im Verbund mit Saalbach Hinterglemm Leogang bietet Fieberbrunn mit 105 Kilometern Trails nach eigenen Aussagen schon jetzt das größte Bike-Angebot Österreichs. Das Angebot soll in den kommenden Jahren weiter perfektioniert werden.

OD Trails Oberndorf
Besonders spektakulär sind Fahrten über die sogenannte „Jumpline“ in Oberndorf. Auf Anfänger warten auch einfachere Strecken.

Qualität statt Quantität lautet das Motto in St. Johann
Auch in der Region Kitzbüheler Alpen St. Johann wird das Angebot ausgebaut. Auf alle, die Action suchen, warten in Oberndorf seit einigen Jahren die OD Trails. Auf verschiedenen Strecken können Anfänger erste Downhill-Erfahrungen sammeln und Profis ihre Jumps verbessern – und das in unmittelbarer Ortsnähe. Die „Auffahrt“ ist bequem mittels Schlepplift möglich. Diesen Winter wurden die „Lines“ noch einmal überarbeitet und erweitert. Der Fokus in der Region Kitzbüheler Alpen St. Johann liegt aber nicht nur bei den Downhill-Spezialisten alleine, wie Geschäftsführerin Martina Foidl erklärt: „Radfahrer – egal ob bergauf oder bergab – sind für uns extrem relevant und wir versuchen, das Angebot ständig zu verbessern. Großen Wert legen wir dabei vor allem auf den einwandfreien Zustand der Wege, um bestmögliche Sicherheit zu bieten.“

Auch für diesen Sommer sind neue, ausgewiesene Mountainbike-Strecken geplant. Auch weitere Bike&Hike-Stationen sollen errichtet werden, verrät Foidl.

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Miteinander am Berg: Platz für Biker und Wanderer
Spätestens mit der Einführung des E-Bikes haben auch Urlauber das Radfahren für sich entdeckt. Auf Wegen, die früher hauptsächlich Wanderern vorbehalten waren, sind mittlerweile vermehrt Biker anzutreffen. Auch Tourismusregionen und Bergbahnen haben den Bike-Gast als Zielgruppe erkannt und schaffen kontinuierlich neue Anreize, den Berg per Rad zu erklimmen.

Das führt zwangsläufig zu Nutzungskonflikten: Wanderer fühlen sich von schnellen Bikern gestört, Radfahrer wiederum von den Bergsteigern ausgebremst.

Dieses Problem ist auch den Verantwortlichen bekannt – und ein wesentlicher Grund dafür, dass immer mehr neue Bike-Trails entstehen, wie Christian Wörister, KitzSki-Vorstand und Obmann der „Bike ARGE“, erklärt: „Unser Ziel ist es, die Gäste durch attraktive Angebote zu lenken. Gerade auf einem so stark frequentierten Berg wie dem Hahnenkamm ist das unbedingt notwendig. Wir wollen den Wanderern keinesfalls etwas wegnehmen – im Gegenteil: Auch dieses Angebot soll weiter ausgebaut werden. Dafür müssen Biker aber andere Möglichkeiten erhalten, um ihren Sport auszuüben.“

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