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Kitzbüheler Anzeiger

600 Kitzbüheler Bauern produzieren für Discounter

Die mit über 400 Filialen in Österreich vertretene Hofer-Kette hat sich mit den “Zurück zum Ursprung”-Produkten auf produktionstechnisches Neuland vorgewagt. Dem Trend der Zeit folgend sollen diese speziellen Milchprodukte (von Käse bis Joghurt) eine Käuferschicht ansprechen, die sowohl auf höchste Qualität wie auch Verfolgbarkeit des Ursprungs der Lebensmittel Wert legt. Neben den Murauern wurden nun auch die Kitzbüheler Bauern ausgewählt, mit ihrer Heumilch den Rohstoff dafür zu liefern.

Beteiligt sind insgesamt 600 Landwirte aus der Region, die das gesamte Brixentral von Itter bis Jochberg umfasst. Entwickelt wurden die insgesamt 21 Produkte gemeinsam mit der TirolMilch in Wörgl, wo sie auch hergestellt und abgepackt werden.

 Das propagierte Anliegen von “Zurück zum Ursprung” ist es, die regionalen und kleinbäuerlichen Landwirtschaftsstrukturen in Österreich zu unterstützen und sich dank der acht Grundwerte Regionalität, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Gentechnikfreiheit, Tierschutz, höchste Lebensmittelqualität, Transparenz und Fairness positiv von der Konkurrenz abzuheben.

Breite Werbung


Dass diese Richtlinien genau eingehalten werden, dafür sorgen strengste Kontrollen, unter anderem durch “BIKO-Tirol”.

Bereits vorab wurde durch eine externe Stelle eine Kontrolle jener Bauern durchgeführt, die sich beteiligen wollten, nicht jeder wurde aufgenommen. Die zunächst für ein Jahr laufenden Verträge bedeuten für den Bauern zwar mehr Investition im Bereich der Futtermittel, doch zählen die Kitzbüheler Alpen zu jenen Regionen, wo bereits vorher Heumilch (ohne Silage) produziert wurde (weshalb man in die Auswahl kam).

“Um Erfolg zu haben, müssen wir außerordentlich gute Produkte auf den Markt bringen und dem Konsumenten bewusst machen, was er hier bekommt. Das soll durch Fernsehwerbung, Radio, Broschüren und Flugblätter geschehen”, beschreibt Lampert, der das Zurück zum Ursprung-Konzept für Hofer entwickelte. “Die Bauern bekommen zusätzlich 6,5 cent pro Liter, der Preis des Produktes ist höher und dieser Mehrwert muss dem Käufer erklärt werden!” Dass die breiten Marketingkampagnen noch zusätzliche Vorteile bringen, hofft der beteiligte Bauer Mathias Fuchs aus Hopfgarten.

Mehrfach punkten


“Das Hauptargument, mich zu beteiligen, war - neben dem besseren Milchpreis - dass ich hier vielfache Chancen sehe, trotz arbeitsmäßigem Mehraufwand und den eventuellen Schwierigkeiten, genügend Heu aufzutreiben. In einer angestrebten Zusammenarbeit mit Tourismus und Gastronomie hoffe ich einerseits auf einen größeren Bekanntheitsgrad der Region und auf ein verbessertes Bewusstsein den heimischen landwirtschaftlichen Produkten gegenüber, den die Fütterung durch hochwertiges Heu ist ja auch beim Fleisch bemerkbar. In unserer Region war es von je her nicht das Ziel, Milchtopleistungen zu erzielen, sondern Gesundheit und Fruchtbarkeit des Viehs zu gewährleisten”, so Fuchs. Dass die Milch besser schmeckt, steht für ihn außer Frage. “Das sehe ich schon an meinen Kindern, die sofort bemerken, wenn sie die gängige Silomilch trinken.”        Susanne Radke
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