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Kitzbüheler Anzeiger

60 Polizisten jagten Einbrecher-Trio

Aurach | Filmreife Szenen spielten sich Donnerstagvormittag in Aurach ab: Drei flüchtende Einbrecher wurden von der Polizei verfolgt. Einer wurde festgenommen, seine beiden Komplizen sind derzeit noch auf der Flucht.

Zwei Hubschrauber kreisten über dem Blaufeld, auf der Straße Polizeiautos und entlang der Rodelbahn und im Bereich der Berginger Leiten Cobra-Beamte in  kugelsicheren Westen: Die beschauliche Idylle  von Aurach wurde Donnerstagvormittag jäh unterbrochen, als mehrere Polizeiwagen einen silbernen VW Polo mit dem Kennzeichen Zell am See auf der Bundesstraße verfolgten.

Die drei Insassen ließen den Wagen auf der Fahrbahn stehen, sprangen aus dem Fahrzeug und flüchteten über die angrenzende Wiese durch die Hochwasser führende Ache und weiter in den Wald. In Aurach war die Aufregung Donnerstagvormittag groß: Einige Anrainer standen mit Ferngläsern und beobachteten die Vorgänge auf dem Blaufeld, andere wollten gesehen haben, dass Polizisten auf das fahrende Fluchtfahrzeug geschossen haben.  Tatsächlich hat es sich dabei um den Signalschuss eines Polizisten gehandelt. Er wollte andere Beamte auf seinen Standort aufmerksam machen, heißt es seitens der Exekutive. Die anfänglichen Vermutungen in der Bevölkerung, dass die Verbrecher international gesuchte Bankräuber waren, die auch die Auracher Bank überfallen hatten, wurden rasch widerlegt.
Die Täter stehen in Verdacht, mehrere Einbrüche im Raum Zell am See verübt und dort auch gleich das Fluchtauto gestohlen zu haben.
Auf die Spur des Trios kam die Polizei durch eine Anzeige eines St. Johanners: Der Mann hatte beobachtet, dass die Verdächtigen in einem Heustadel übernachtet hatten, und sogleich flohen, als sie sahen, dass sie entdeckt worden waren. Der Landwirt notierte das Kennzeichen und gab die Informationen an die Polizei weiter. Bald wurde klar, dass das Fahrzeug als gestohlen gemeldet wurde: Die Polizei wollte die drei Männer im Raum Kitzbühel anhalten, doch diese flohen und ließen das Auto in Aurach mitten auf der Straße stehen.

60 Beamte suchten darauf hin die Gegend ab: Auch sieben Diensthunde sowie Wärmebild-Kameras und später Nachtsichtgeräte wurden eingesetzt. Während ein Moldawier am Donnerstag bereits gegen Mittag verhaftet werden konnte, sind die beiden weiteren Täter noch flüchtig. „Bislang ist im Raum Aurach kein Auto als gestohlen gemeldet“, heißt es aus dem Landeskriminalamt. Daher glauben die Ermittler, dass die beiden anderen Täter entweder weiter zu Fuß geflohen, oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln entkommen sind. Dass sich die Männer noch vor Ort befinden, kann ebenfalls nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Der verhaftete Moldawier zeigte sich im Verhör bislang nicht sehr gesprächig.
Die Polizei konnte übrigens im gestohlenen VW-Polo auch keine Beute sicherstellen. Allerdings fanden die Beamten einen Rucksack mit Kleidung und diverse Spuren in dem Auto. Da die Einbrüche im Bundesland Salzburg verübt wurden, geht die Causa jetzt auch an die Nachbarn.
Im Raum Kitzbühel war die Alarmfahndung die größte derartige Aktion in der jüngeren Vergangenheit.
A. Fusser/E. Galehr Foto: ZOOM Tirol

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