06. Februar 2008
aktualisiert: 11.04.12, 09:40 Uhr
Mit 18 Jahren in die endlose Dunkelheit
Bis Transplantationen ihr Leben erleichterten. Freude in ihr Leben bringt ein Hobby – das Sammeln von Kerzen.
Es gibt Schicksale, die für jene, die sie nicht tragen müssen, unvorstellbar sind. So etwa jenes der heute 48 Jahre alten Karin Hetzenauer. Vor knapp 30 Jahren, als aus der kleinen Karin gerade eine 17-jährige junge Frau geworden war, musste sie sich eine unvorstellbare Voraussage anhören: „Ihre Zuckerkrankheit schädigt die Netzhaut Ihrer Augen derart, dass Sie spätestens in einem Jahr blind sein werden.“ Und raubten ihr jede Hoffnung: „Die Schädigung wird irreparabel sein.“ Die Zukunft der Karin Hetzenauer bedeutete statt Skifahren oder Tanzen in der Disco der Umgang mit dem Blindenstock oder das Studium der Blindenschrift.
Nieren schrumpften
„Zuerst kann und will man es nicht glauben“, erinnert sie sich. Als dann innerhalb von nur wenigen Wochen aus hellgrau vor den Augen dunkelgrau und letztlich schwarz wurde, machte sich tiefe Verzweiflung breit. „Ich bin genau am 4. August 1978 erblindet“, erinnert sie sich an das markante Datum. „Ich habe nicht nur einmal an Selbstmord gedacht.“ Dazu kam als weitere Begleiterscheinung der Zuckerkrankheit eine strenge Diät. Und als ob Karin nicht schon genug gestraft wäre: Mit 25 Jahren schrumpften ihre Nieren, dass sie selbst im Ultraschall nicht mehr zu erkennen waren. Um zu überleben, musste sie dreimal in der Woche zur Blutwäsche. Das Leben erleichterte sich erst, als sie nach Jahren des Wartens eine Niere erhielt. Zwar änderte dies nichts an der penibel einzuhaltenden Diät, der für sie mühevolle Weg zur Dialyse fiel weg.
Vor drei Jahren versagte die Niere, Hetzenauer bekam eine neue und dazu auch eine Bauchspeicheldrüse. Seitdem hat sich ihre Lebensqualität entscheidend verbessert. „Ich kann jetzt essen, was ich will. Ich brauche nicht mehr auf Broteinheiten achten und Insulin spritzen.“
Reisen und Sammeln
Zurück zum Beginn ihres Leidensweges: Schon bald kam sie zur Erkenntnis, dass das Leben auch ohne Augenlicht lebenswert ist. „Ich habe zwei Hobbys, Reisen und Kerzen“, erzählt sie. Und ohne zu sehen, sah sie schon viel von der Welt. „Ich war auf Sardinien und Mauritius, mein Lieblingsland ist jedoch Griechenland“, schildert sie. Tastsinn, ein gutes Gehör und ein ausgeprägter Geruchsinn ersetzen dabei das Augenlicht. Ein Begleiter, meist die Schwester, beschreibt die Gegend.
Mehr als 3000 Kerzen
„Was können wir dir mitbringen?“ Diese Frage hörte sie immer wieder bei ihren Krankenhausaufenthalten. „Eine Kerze“, lautete die Antwort. Aus einer Kerze sind viele geworden, sehr viele sogar: „Derzeit sind es 3179 verschiedene Kerzen“, führt sie Buch, „sie sind in verschiedene Themen aufgegliedert.“ So etwa besitzt sie mehr als 400 Weihnachtskerzen, einige hundert Tierkerzen und viele mehr, die aus der ganzen Welt stammen.“
Es gibt Schicksale, die für jene, die sie nicht tragen müssen, unvorstellbar sind. So etwa jenes der heute 48 Jahre alten Karin Hetzenauer. Vor knapp 30 Jahren, als aus der kleinen Karin gerade eine 17-jährige junge Frau geworden war, musste sie sich eine unvorstellbare Voraussage anhören: „Ihre Zuckerkrankheit schädigt die Netzhaut Ihrer Augen derart, dass Sie spätestens in einem Jahr blind sein werden.“ Und raubten ihr jede Hoffnung: „Die Schädigung wird irreparabel sein.“ Die Zukunft der Karin Hetzenauer bedeutete statt Skifahren oder Tanzen in der Disco der Umgang mit dem Blindenstock oder das Studium der Blindenschrift.
Nieren schrumpften
„Zuerst kann und will man es nicht glauben“, erinnert sie sich. Als dann innerhalb von nur wenigen Wochen aus hellgrau vor den Augen dunkelgrau und letztlich schwarz wurde, machte sich tiefe Verzweiflung breit. „Ich bin genau am 4. August 1978 erblindet“, erinnert sie sich an das markante Datum. „Ich habe nicht nur einmal an Selbstmord gedacht.“ Dazu kam als weitere Begleiterscheinung der Zuckerkrankheit eine strenge Diät. Und als ob Karin nicht schon genug gestraft wäre: Mit 25 Jahren schrumpften ihre Nieren, dass sie selbst im Ultraschall nicht mehr zu erkennen waren. Um zu überleben, musste sie dreimal in der Woche zur Blutwäsche. Das Leben erleichterte sich erst, als sie nach Jahren des Wartens eine Niere erhielt. Zwar änderte dies nichts an der penibel einzuhaltenden Diät, der für sie mühevolle Weg zur Dialyse fiel weg.
Vor drei Jahren versagte die Niere, Hetzenauer bekam eine neue und dazu auch eine Bauchspeicheldrüse. Seitdem hat sich ihre Lebensqualität entscheidend verbessert. „Ich kann jetzt essen, was ich will. Ich brauche nicht mehr auf Broteinheiten achten und Insulin spritzen.“
Reisen und Sammeln
Zurück zum Beginn ihres Leidensweges: Schon bald kam sie zur Erkenntnis, dass das Leben auch ohne Augenlicht lebenswert ist. „Ich habe zwei Hobbys, Reisen und Kerzen“, erzählt sie. Und ohne zu sehen, sah sie schon viel von der Welt. „Ich war auf Sardinien und Mauritius, mein Lieblingsland ist jedoch Griechenland“, schildert sie. Tastsinn, ein gutes Gehör und ein ausgeprägter Geruchsinn ersetzen dabei das Augenlicht. Ein Begleiter, meist die Schwester, beschreibt die Gegend.
Mehr als 3000 Kerzen
„Was können wir dir mitbringen?“ Diese Frage hörte sie immer wieder bei ihren Krankenhausaufenthalten. „Eine Kerze“, lautete die Antwort. Aus einer Kerze sind viele geworden, sehr viele sogar: „Derzeit sind es 3179 verschiedene Kerzen“, führt sie Buch, „sie sind in verschiedene Themen aufgegliedert.“ So etwa besitzt sie mehr als 400 Weihnachtskerzen, einige hundert Tierkerzen und viele mehr, die aus der ganzen Welt stammen.“