17 Sperren sorgen für Sicherheit
Kurz vor der Fertigstellung sind die Projekte im Ehrenbachgraben. Zum einen wurde mit 17 neuen Sperren das Gefahrenpotential des Baches stark eingedämmt und zum anderen steht das neue Kraftwerk der Stadtwerke vor der Inbetriebnahme.
Kitzbühel | Zwei für die Stadt Kitzbühel wichtige Projekte stehen kurz vor der Fertigstellung. Mit dem Kraftwerk Kohlstatt können die Stadtwerke Kitzbühel die Stromproduktion künftig um 16 Prozent steigern und zeitgleich konnten mit dem Bau der Druckleitung auch die Sperren im Ehrenbach erneuert werden, wodurch der Schutz der Stadt gewährleistet werden kann.
Kosteneinsparungen durch Synergien
Bei der Besichtigung für das Projekt Kraftwerk Kohlstatt wurde die Stadtführung auch auf den desolaten Zustand der Sperren im oberen Bereich des Ehrenbaches aufmerksam. Nach Gesprächen mit der WLV (Wildbach- und Lawinenverbauung) wurde das Projekt ausgearbeitet und zeitgleich am Kraftwerkprojekt gearbeitet. Mit der Bewilligung für die Umsetzung des Projektes „Kohlstatt“ entschloss sich die Kitzbüheler Gemeindeführung auch zeitgleich die Sanierung der Sperren in Angriff zu nehmen, um durch Synergien Kosten zu sparen. Die Aufwendungen für die Wildbachverbauung belaufen sich dadurch auf circa zwei Millionen Euro anstelle der geplanten 2,5 Millionen Euro. Beim Kraftwerksbau konnten 300.000 Euro eingespart werden, die Kosten hierfür werden nun mit drei Millionen Euro beziffert.
Sperren aus den 1930er Jahren erneuert
Bei der Verbauung wurden 17 Sperren im Oberlauf des Ehrenbach erneuert. „Durch die labile Geologie kam es zu Verzögerungen. Erst bei der Entfernung der alten Sperren wurden wir auf die instabilen Hanglagen aufmerksam“, erzählt Andreas Haas von der Wildbach und Lawinenverbauung. Die Wetterlage im letztjährigen Sommer hat die Bauarbeiten zudem eingebremst.
Mit den neuen Sperren im Ehrenbach konnte Kitzbühel sicherer gemacht werden. „In den letzten acht Jahren hat die Stadt insgesamt zwölf Millionen Euro für Schutzbauten ausgegeben“, erzählt Bürgermeister Klaus Winkler. Gesichert wurden dabei der Gänsbach, Pfarraubach und der Walsenbach, bei dem die Arbeiten noch nicht ganz abgeschlossen sind. „Damit konnten wir alle Bäche, die eine Bedrohnung für die Stadt darstellen und teils auch ein großes Einzugsgebiet haben, neu verbauen“, erklärkt Winkler.
Kraftwerk speist ab Oktober ein
Zeitgleich mit der Erneuerung der Sperren wurde auch die Druckleitung für das Kraftwerk Kohlstatt in das enge Tal verlegt. 1.350 Meter Druckleitung sowie zusätzliche Leitungen wurden zwischen dem im letzten Jahr fertiggestellten Auffangbecken und dem Kraftwerk verlegt. Das unterirdische Becken im Bereich der Talstation Steinbergkogel/Ehrenbachhöhe fasst 4.000 Kubikmeter Wasser. „Bis Ende September sind die Arbeiten an den Leitungen fertiggestellt, danach starten wir gleich mit dem Probebetrieb“, erzählt Stadtwerke-Chef Gerhard Eilenberger. Voraussichtlich Mitte Oktober wird der Strom dann in das Kitzbüheler Netz eingespeist. „Die Strom-Eigenproduktion wird sich dadurch um 16 Prozent erhöhen.
Derzeit produzieren die Stadtwerke sieben Prozent des Strombedarfes, erreichen wollen wir eine Quote von neun Prozent“, erklärt Eilenberger, der sichtlich stolz ist, da das Kitzbüheler Projekt der einzige Kraftwerkneubau in ganz Tirol ist, der in den letzten zehn Jahren umgesetzt wurde und zudem noch Öko-Strom produziert. Elisabeth M. Pöll
Bild: Vizebürgermeister und Stadtwerke-Chef Gerhard Eilenberger mit Bürgermeister Klaus Winkler und Andreas Haas von der Wildbachverbauung beim Lokalaugenschein im Ehrenbachgraben. Fotos: Pöll