16 Millionen für Hochwasserschutz
Kössen | Überflutete Keller, zerstörte Gärten und Autos voll Schlamm - nach dem verheerenden Hochwasser 2002 sah die Gemeinde Kössen in Sachen Hochwasserschutz Handlungsbedarf. Seit einem Jahr läuft nun Bauphase 1 des 16 Millionen schweren Projektes „Hochwasserschutz Kössen“.
Wurde vor 100 Jahren die Ache durch Dämme eingekeilt, so bedarf es heute, im Hinblick auf den Hochwasserschutz, eines Rückschrittes: „Wir müssen dem Fluss wieder mehr Raum zurückgeben“, so Martin Rottler, stellvertretender Amtsleiter des zuständigen Bezirksbauamtes Kufstein.
Konkret bedeutet dies für Kössen, dass auf Grundlage eines Gefahrenzonenplanes, ein 5-Phasen-Gesamtkonzept für den gesamten Talboden umgesetzt wird. Retentionsbecken, Achenaufweitungen und die Beseitigung von Abflusshindernissen sollen so das Kössener Siedlungsgebiet künftig besser schützen.
Derzeit läuft die Umsetzung der Bauphase I – die Gerinneaufweitung sowie die Neuerrichtung Landbrücke-Hüttwirtsbrücke. Bauphase I soll im Sommer 2015 abgeschlossen sein.
Die Kosten des Projektes belaufen sich auf 16 Millionen Euro, wobei 50 Prozent der Bund, 40 Prozent das Land, vier Prozent die Großachengenossenschaft St. Johann und sechs Prozent die Gemeinde tragen. Die Kostenaufteilung bedeutet für Bürgermeister Stefan Mühlberger eine Entlastung. Auf die Gemeinde kommt nämlich noch die Bewältigung einer „Altlast“ zu.
Ein Bereich neben der Ache, der für die Gerinneaufweitung vorgesehen ist, wurde in den 50er Jahren mit Haus- und Sperrmüll befüllt. Die Entsorgung des Mülles kostet die Gemeinde eine Million Euro. „Wir haben dafür jedes Jahr 40.000 Euro von den Müllgebühren zurückgelegt, derzeit stehen wir bei 300.000 Euro“, so Mühlberger. Kontaminiert sei der Bereich nicht. miwe