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Hochfilzen

von Margret Klausner

26. März 2025
aktualisiert: 20.03.25, 14:20 Uhr

150 Jahre Giselabahn

Als im Sommer 1875 die Giselabahn eröffnet wurde, wurde auch die Bevölkerung von Hochfilzen und Fieberbrunn von einem Tag auf den anderen in die Neuzeit katapultiert.„Eigentlich heißt die Bahn ja Salzburg-Tiroler-Bahn“, schildert der Obmann des Heimatvereins Pillersee, Wolfgang Schwaiger, der bereits zum 140-jährigen Jubiläum eine Fotoausstellung kuratierte und jetzt intensiv mit seinen Vereinskollegen an einer Sonderausstellung zum 150. Geburtstag arbeitet.

Im Volksmund allerdings hieß sie nach der Tochter Kaiser Franz-Josefs. „Errichtet wurde sie damals von der „Kaiserin Elisabeth Bahn Aktiengesellschaft“, erzählt Schwaiger.

Wie die Eisenbahnlinie die Regionen entlang der Bahn schlagartig veränderte, welche wirtschaftlichen und sozioökonomischen Veränderungen die Bahn auslöste sowie all die turbulenten Ereignisse rund um den Bahnbau – all das sind Inhalt und Themen der Ausstellung, die am 26. Juni im Kulturhaus Hochfilzen eröffnet wird.

Im Mittelpunkt steht eine überdimensionale Eisenbahn-Modellanlage, die gemeinsam vom MFC Fieberbrunn und den MBC Wilder Kaiser gestaltet und aufgebaut wird. Unter anderem wird die Moosbachbrücke, die in Fieberbrunn die Straße nach St. Jakob überspannt, originalgetreu nachgebaut.
„Wir haben den Modellbauern dafür die Freibadkabinen im Aubad zur Verfügung gestellt“, schildert Schwaiger. Dort wird auch schon gewerkelt. In Einzelteile zerlegt wird die Modellbahn dann nach Hochfilzen gebracht.

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Damals ein Wunderwerk der Technik: Die Moosbachbrücke, die bei Fieberbrunn die Straße überspannte. Fotos: Heimatverein Pillersee, Max Porsche

„Was uns sehr am Herzen liegt, ist die Bedeutung der Bahn für unsere Entwicklung zu zeigen“, schildert Schwaiger. Für den Bau selber kamen Hunderte von Arbeitern aus der ganzen Monarchie ins Pillerseetal. Die kleine Gemeinde Hochfilzen etwa musste rund 400 Arbeiter unterbringen – eine Mammutaufgabe. Es seien dafür extra Baracken gebaut worden, die Gasthäuser waren überfüllt und der Pfarrer bemängelte den seltenen Kirchenbesuch so mancher Arbeiter, plaudert Schwaiger aus dem Nähkästchen.

„Allerdings ist es auch so, dass wir vom ersten Bau bei weitem nicht so viel wissen, wie vom zweiten Bau rund um 1910“, sagt Schwaiger. In dieser Zeit wurde auch ein Gendarmerieposten in Hochfilzen eingerichtet, da die Kriminalität mit dem Zustrom der Arbeiter anstieg.

Auch zur Streckenführung weiß der Heimatvereinsobmann einiges zu erzählen. „Es hat ursprünglich drei Varianten zur Auswahl gegeben“, so Schwaiger. Angedacht wäre die Streckenführung zum einen über Mittersill nach Jenbach. Eine weitere hätte über Mittersill über den Pass Thurn geführt und die dritte, die schlussendlich gebaut wurde, war jene über Hochfilzen und Fieberbrunn. Allerdings war anfänglich angedacht, die Gleise über Going und Ellmau nach Wörgl zu legen. Das wollten aber die Kitzbüheler nicht zulassen – also pilgerte eine Abordnung aus der Gamsstadt nach Wien in die Hofburg. Es kam wie gewünscht – die Bahnstrecke wurde über Kitzbühel geführt.

Hochfilzen ist der höchstgelegene Ort
Die Umsetzung des gesamten Projektes „Salzburg- Tiroler Bahn“ mit 192 km zwischen Salzburg hat insgesamt nur fünfeinhalb Jahre gedauert. Am 6. August 1875 wurde die Bahn dem allgemeinen Verkehr übergeben und von seiner „Durchlaucht Fürst Adolph Auersberg“ eröffnet.

Für den Bezirk Kitzbühel und den Pinzgau bzw. für die Orte entlang der gesamten Strecke bedeutete der Bau der Bahn in vielerlei Hinsicht eine Zeitenwende. Für die vormals entlegenen Gemeinden Fieberbrunn, Hochfilzen – es ist der höchstgelegene Ort an der Bahnlinie – oder Leogang bedeutete die Bahn den „Anschluss an die Welt“. „So differenziert die wirtschaftlichen Auswirkungen entlang der Bahn in den ersten Jahrzehnten auch zu betrachten sind – der Fremdenverkehr, der damals noch in seinen Anfängen steckte, erfuhr jedenfalls entlang der Bahnstrecke einen beträchtlichen Aufschwung“, ist Schwaiger überzeugt. Für die Alpinisten – das Bergsteigen kam gerade in Mode – war der Zug die perfekte Möglichkeit in die Berge zu kommen.

Der Bau eines zweiten Gleises
Fast 40 Jahre nach der Eröffnung der „Salzburg-Tiroler Bahn“ wurde im Jahre 1913 mit dem Bau eines zweiten Gleises begonnen, und in den Jahren 1925 bis 1928 erfolgte die Elektrifizierung der Strecke. Davor kam es etwa in Pfaffenschwendt immer wieder zu verheerenden Bränden – die Bauern weigerten sich ihre Dächer mit Blech zu decken. Der Funkenflug von der Bahnlinie war buchstäblich brandgefährlich.

Ein Wunderwerk der damaligen Technik war mit Sicherheit die Moosbachbrücke – die bereits von Anfang an für den zweigleisigen Ausbau konzipiert war. Schwaiger ist überzeugt, dass ohne die Bahn das Pillerseetal nie eine solche Bedeutung erreicht hätte. Allerdings gab es einen großen Verlierer – die Gemeinde Waidring. Der Ort lag direkt an der Hauptverbindung zwischen Salzburg und Tirol. Doch mit der Bahn gab es plötzlich ein attraktiveres Verkehrsmittel als Kutsche und Pferd. Die Gemeinde verlor an Bedeutung.

Prominente Reisende der Giselabahn
Eine weitere historische Anekdote dreht sich um die berühmte Kaiserin Elisabeth. Diese fuhr nur einmal mit der nach ihrer Tochter benannten Bahn: Es war der Leichenzug, der die Kaiserin nach dem Attentat nach Wien brachte. Ein weiterer Prominenter der mit dem Zug nach Fieberbrunn kam, war der Maler Gustav Klimt, der seinen ersten Urlaub im Pillerseetal verbrachte.

All das und vieles mehr wird es bei der Sonderausstellung zu erfahren geben. Im Rahmen des Jubiläums wird auch ein Buch erscheinen, wie Schwaiger ankündigt.

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