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Kitzbüheler Anzeiger

100 Schützen bei Gedenkfeier

Am vergangenen Wochenende stand die italienische Provinz Trient im Zeichen des Gedenkens an die Opfer des ersten Weltkrieges. Rund 100 Schützen des Wintersteller Bataillons nahmen an der ergreifenden Gedenkfeier auf der Hochfläche von Folgaria teil. Insgesamt 70 Kreuze erinnern an die Opfer dieses Krieges, sechs dieser Kreuze sind den Gefallenen aus dem Bezirk Kitzbühel gewidmet.

Kitzbühel, Folgaria | Es ist eines der größten Projekte die der Bund der Tiroler Schützenkompanien jemals umgesetzt hat –  um den heldenhaften Einsatz der Tiroler Standschützen im 1. Weltkrieg zu gedenken wurde in Zusammenarbeit mit den Südtiroler sowie Welschtiroler (Trient) Kameraden das Projekt „An die Front“ entwickelt. Natürlich war es auch für die Schützen des Wintersteller Bataillons Ehrensache, sich ebenfalls aktiv daran zu beteiligen. Entlang der damaligen 350 Kilometer langen Südfront wurden, wie bereits berichtet, 70 Gedenkkreuze vom Ortler bis nach Kartitsch (Karnische Alpen) aufgestellt.

Das „letzte Aufgebot“

Am vergangenen Wochenende stand die italienische Provinz Trient – vor dem ersten Weltkrieg ebenfalls Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie und Kriegsschauplatz – ganz im Zeichen der Opfer und Gefallenen des 1. Weltkrieges. Rund 100 Schützen aus 13 Kompanien des Wintersteller Bataillons scheuten den rund 300 Kilometer langen Weg nicht, um an dieser Gedenkfeier teilzunehmen. „Sechs der Gedenkkreuze auf der Hochfläche von Folgaria bzw. Lavarone erinnern auch an die Opfer des 1. Weltkrieges aus dem Bezirk“, erklärt Hans Kowatsch, Projektkoordinator der Wintersteller.

Vor allem den Standschützen – dem sogenannten „Letzen Aufgebot“ – galt diese Gedenkfeier. Jenen Männern, die unter 21 Jahren und über 42 Jahre alt waren und eigentlich noch nicht bzw. nicht mehr zum Kriegsdienst eingezogen werden sollten, die jedoch, da der Großteil der Tiroler Soldaten in Galizien bzw. am Balkan stationiert waren,  in die Schlacht mussten.  „Es waren in etwa 500 Standschützen aus dem Bezirk, die eingezogen wurden“, weiß Kowatsch.  Insgesamt ließen im Ersten Weltkrieg 1030 Männer aus dem Bezirk Kitzbühel ihr Leben bzw. werden vermisst.

Ergreifende Worte

„Es war eine sehr ergreifende Feier, vor allem die Ansprachen in Deutsch und Italienisch haben sehr berührt“, erzählt Kowatsch. Die Rede für die Nordtiroler Schützen hielt übrigens der Kommandant des Viertels Unterland, Major Hans Steiner aus Waidring. Am Gedenkpunkt 32 gab es eine gemeinsame Gedenkfeier mit rund 1000 Teilnehmer, außerdem wurden von Vertretern aller drei Landesteile Fürbitten verlesen. Nach der Gedenkfeier hielten die Wintersteller Schützen an den Kitzbühel zugeteilten Kreuzen Gedenkminuten ab, legten einen Kranz nieder, überdies hatte jeder  Schütze einen Stein aus der Heimat mitgebracht und legte diesen am Kreuz ab. „Die Kameraden zeigten sich tief beeindruckt, welche Leistungen damals erbracht wurden und mit welchen Entbehrungen auch die Zivilbevölkerung in diesen Jahren zu kämpfen hatte“, so Hans Kowatsch. Margret Klausner

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